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JPMorgan: Jetzt schlägt der Wal Wellen


Im Jahr 2012 verlor die US-Großbank JPMorgan Case im Rahmen des sogenannten „London Whale-Skandals“ durch fehlgeschlagene Derivate-Wetten 6,2 Milliarden Dollar und war Risiken eingegangen, die zum Zusammenbruch der Bank hätten führen können. Der Bericht eines Untersuchungsausschuss des US-Senats setzt die Bank jetzt erheblich unter Druck.

Bei der Untersuchung geht es um die Transaktionen des Londoner Händlers Bruno Iksil, dem die Finanzbranche den Spitznamen „der Wal“ gab, weil er derart riesige Positionen an Kreditderivaten aufbaute, dass er damit den Markt bewegte. Erste Verluste in Milliardenhöhe und das anschließende Schließen der im Zuge von Iksils Derivate-Wetten entstandenen gewaltigen Risikopositionen führten schließlich zu dem Verlust in Milliardenhöhe.

In der Vergangenheit hatte sich JPMorgan immer gegen die Gerüchte und Vorwürfe gewehrt, von den enormen Transaktionen gewusst zu haben. Der rund 300 Seiten starke Untersuchungsbericht des US-Senats lässt jedoch ein anderes Bild gewinnen. In dem in der Nacht zum Freitag veröffentlichten Bericht heißt es, die Bank habe die eingegangenen Risiken der Londoner Abteilung ignoriert, anschließend Verluste vertuscht und sowohl die Aufsichtsbehörden als auch die Öffentlichkeit getäuscht bzw. in die Irre geführt. Der Ausschuss kommt nach neunmonatiger Untersuchung zu dem Schluss, dass bewusst Risikomodelle angepasst und Positionen überbewertet worden seien, um Verluste zu verschleiern. Zudem sollen Informationen über das Ausmaß der Risiken nach Weisungen von JPMorgan-Chef Jamie Dimon vor der Öffentlichkeit verborgen worden sein.

Pikanterweise entstanden die Verluste ausgerechnet in einer Abteilung, die eigentlich das Risiko der eigenen Geschäfte durch sogenanntes „Hedging“ absichern sollte. Stattdessen wurde dort jedoch hochriskant gezockt. Der Vorgang sorgt in den USA für eine Ausweitung der Diskussionen über die Verschärfung von Regeln für Banken. Die nach dem langjährigen Notenbankchef der USA Paul Volcker benannte „Volcker Rule“ soll den Eigenhandel der Banken stark einschränken. Bezeichnend ist, dass Jamie Dimon, der nun durch den Untersuchungsbericht unter Druck gerät, ein strikter Gegner dieser Gesetzesregelung ist.

Als Reaktion auf den Bericht erklärte JPMorgan, dass die Bank in der Vergangenheit wiederholt Fehler eingeräumt habe. Das Management habe nie die Absicht gehabt, jemanden zu täuschen und habe immer nach bestem Glauben gehandelt. Nun, vielleicht hätte man sich diesen Kommentar in Anbetracht des Offensichtlichen sparen können.

Gelitten hat das Renommee des Institutes nicht nur im Rahmen dieser Untersuchung. Auch die noch laufenden Schadensersatzansprüche von Aufsichtsbehörden bzw. Staatsanwaltschaften wegen falscher Angaben, Bruch von Börsengesetzen und Betrug im Rahmen des Verkaufs von hochriskanten Immobilienpapieren werfen kein gutes Licht auf das Institut, dass zu allem Ungemach auch noch den neusten Stresstest nur mit Auflagen bestand. So muss die Großbank, aufgrund erkannter Schwächen in der Kapitaldecke, ihre Kapitalpläne bis zum Ende des dritten Quartals erneut einreichen.

JPMorgan Chase & Co.

Startkurs
Kursziel
Rendite (%)
27,09 €
17.05.12
20,00 €
03.06.13
55,19 %
03.06.13

JPMorgan Chase & Co. Aktie

178,68 €
-0,98 %
Einen leichten Verlust von -0,98 % verzeichnet heute die JPMorgan Chase & Co. Aktie.
Die Aktie ist derzeit ein absoluter Favorit unserer Community mit 28 Buy-Einschätzungen und keiner einzigen Sell-Einschätzung.
Für JPMorgan Chase & Co. sieht die Community ein leicht positives Kursziel von 201 €, verglichen mit dem aktuellen Kurs von 178.68 €.
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Seit 1986 beschäftige ich mich mit Wertpapieren. Dabei habe ich vor allem im Bereich der Derivate eine Menge Erfahrungen sammeln können.

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