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It´s action time


Vertikal ansteigende Gas- und Strompreise sowie das Wiederaufflammen von Inflationssorgen und Zinsanhebungserwartungen charakterisierten das Börsengeschehen während unserer Sommerpause. Die zwischen Mittel Juli und Mitte August einen Monat lang anhaltende Erholungs-Rallye an den Aktienmärkten ist vorerst ausgelaufen. Die sechs Wochen zwischen Mitte Juni und Anfang August andauernde Phase fallender Renditen hat sich wieder umgekehrt. Der US Dollar bleibt die Währung der Wahl, wodurch der EUR-USD-Wechselkurs unterhalb der Parität verharrt. Die kommenden Tage werden durchsetzt sein von hawkishen Zentralbank-Reden und außerordentlich bedeutenden Datenveröffentlichungen (allen voran Inflation in der Eurozone, Arbeitsmarkt in den USA), während an den Märkten die Aufmerksamkeit vor allem auf die weitere Entwicklung der europäischen Gas- und Strompreise gerichtet sein wird.

Mitte dieses Jahres standen die Anleger vor der Frage, welches Risiko stärker zu gewichten sei: das Risiko weiter zunehmenden Inflationsdrucks (und damit die Aussicht auf deutlich höhere Leitzinsen) oder das Risiko einer sich abschwächenden Konjunktur (und damit die Aussicht auf weniger stark angehobene Leitzinsen). Spätestens die vergangenen Tage haben in dieser Frage eine klare Antwort geliefert: Die Marktteilnehmer müssen in ihren Entscheidungen beide Risiken berücksichtigen, während die Zentralbanken wie ein Laserstrahl auf die Inflationsrisiken fokussiert sind.

Über das vergangene Wochenende fand das jährliche Zentralbanksymposium der Federal Reserve in Jackson Hole statt. Die anwesenden Vertreter der Fed und der Europäischen Zentralbank versuchten dabei nahezu einstimmig, zwei Botschaften an die internationale Anlegerschaft auszusenden: Erstens, der Kampf gegen die Inflationsgefahren würde auch dann mit geldpolitischen Mitteln fortgesetzt werden, wenn die Konjunktur sich weiter abschwäche. Und zweitens, auch wenn sich abzeichnen sollte, dass die Jahresteuerungsraten ihren Höhepunkt überschritten haben, sollten die Marktteilnehmer nicht damit rechnen, dass die Zentralbanken die Leitzinsen schon bald wieder senken würden. In Schlagworten zusammengefasst können wir zum einen EZB-Ratsmitglied Olli Rehn zitieren, der mit Blick auf die Inflationsentwicklung seine Amtskollegen aufforderte: „It’s action time!“ Der Fed-Vorsitzende verpackte seine „higher-for-longer“-Botschaft in den Worten: „Die Wiederherstellung der Preisniveaustabilität könnte für einige Zeit (‚for some time‘) eine restriktive geldpolitische Ausrichtung erfordern.“

Bereits in den vorangegangenen Tagen hatten die Marktteilnehmer ihre Erwartung von Leitzinssenkungen durch die Fed im kommenden Jahr zurückgenommen. Waren für 2023 zwischenzeitlich Zinssenkungen um mehr als 80 Bp eingepreist, so spiegeln die Geldmärkte aktuell nur noch eine Rücknahme um 30 Bp wider. Für die EZB hatten die Anleger zwischenzeitlich so gut wie keine Zinsanhebung im Jahr 2023 eingepreist, aktuell weisen die Geldmarkt-Forwards die Erwartung von Anhebungen im Ausmaß von mehr als 60 Bp aus. Die traditionellen Eckdaten eines Zinsanhebungszyklus (Beginn, Geschwindigkeit der Anhebungen, Maximalniveau) werden nun um die Frage ergänzt, wie lange der Leitzins auf seinem Maximalniveau verharren wird. Bezüglich der Frage zur Geschwindigkeit der Zinsanhebungen wird sowohl für die nächste EZB-Entscheidung am 8. September also auch für die nächste Fed-Entscheidung am 21. September ein Schritt um 50 Bp oder um 75 Bp diskutiert.

An den Rentenmärkten führt die Erwartung eines höheren Leitzinsmaximums und (vor allem mit Blick auf die USA) eines längeren Verharrens auf diesem Niveau zu einem kräftigen Anstieg der Renditen entlang des gesamten Laufzeitspektrums. Im 2-jährigen Laufzeitsegment sind die Bund- und UST-Renditen in den vergangenen Wochen um 70-80 Bp angestiegen, im 10-jährigen Segment um rund 60 Bp, womit beide Zinskurven eine gewisse Abflachungstendenz aufweisen. In Reaktion auf die klaren Jackson-Hole-Botschaften dürfte sich diese Tendenz an den Märkten auch in den kommenden Tagen fortsetzen.

Das Inflationsthema wird in dieser Woche durch die Veröffentlichung der Preisdaten für August in Deutschland (morgen) und der Eurozone (Mittwoch) angereichert. Am Freitag wirft der US-Arbeitsmarktbericht ein Schlaglicht auf die dortige Jobdynamik und Lohnkostenentwicklung. Die zuletzt parabolisch ansteigenden Gas- und Strompreisnotierungen stehen im Mittelpunkt der politischen Diskussion in Deutschland (Kabinettssitzung ab Dienstag) und in Europa (mögliche Krisensitzung der Energieminister). Nach einem (wettermäßig) heißen Sommer erwartet die Börsen ein (kursmäßig) heißer Herbst…

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Der Beitrag It´s action time erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).


Quelle unicredit.de

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