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Inflationsdaten kuzrfristig wichtiger als Zwischenwahlen


Das Handelsgeschehen an den Märkten wird zusehends ruhiger. Volatilitätskennzahlen, sowohl solche für realisierte als auch solche für implizite Kursschwankungen in den Aktien-, Renten- und Devisenmärkten sind von ihren Spätsommerhochs deutlich zurückgekommen. Eine Ausnahme gab es über die vergangenen zwei Handelstage, als der US Dollar einen unüblich starken Schwächeanfall verzeichnete, aber auch hier scheint sich die Entwicklung heute früh zu beruhigen. Die Augen richten sich zunächst auf die Zwischenwahlen in den USA, kurzfristig von größerer Bedeutung für das Marktgeschehen werden allerdings die amerikanischen Inflationsdaten am Donnerstag sein.

Gestern verzeichneten die Renditen im Bund- und US Staatsanleihemarkt moderate Anstiege um 4-8 Basispunkte. Vor einem Jahr wäre eine solche Tagesbewegung wahrscheinlich noch als „kräftig“ bezeichnet worden, nach den Erfahrungen der vergangenen Wochen und Monate erscheint uns jedoch alles, was sich im einstelligen Basispunkt-Bereich bewegt, als „Rauschen“. Das gestrige Rauschen war wohl auch weniger eine Folge zunehmender Leitzinsanhebungserwartungen, sondern vielmehr eine Auswirkung relativ intensiver Emissionstätigkeit. In den USA trat mehr als ein Dutzend Unternehmen mit neuen Anleihen an die Investoren heran, das US Schatzamt wird ab heute sein turnusmäßiges Quartals-Funding durchführen, Deutschland platziert heute einen neuen 2-jährigen Schatz und in Großbritannien stieß die Bank of England mit dem Verkauf von britischen Staatsanleihen aus ihrem Quantitative-Easing-Portfolio auf relativ geringes Anlegerinteresse.

Die Markterwartungen über die jeweiligen Endpunkte in den Zinsanhebungszyklen der EZB und der Fed haben sich knapp oberhalb von 3,00% bzw. etwas über 5,00% eingenistet. Insbesondere mit Blick auf die Fed hat sich die Spanne, innerhalb derer der Leitzins wahrscheinlich sein Maximalniveau erreichen wird, zuletzt deutlich eingeengt. Von aktuell 4,00% dürfte der Leitzins in den kommenden Monaten wohl noch mindestens bis auf 4,75%, maximal jedoch auf 5,25% angehoben werden. Andere Entwicklungen sind freilich nicht auszuschließen, besitzen aus heutiger Sicht jedoch nur eine vergleichsweise geringe Eintrittswahrscheinlichkeit. Dieses und weitere Themen diskutieren wir auch in der aktuellen Ausgabe unseres Videoformats „Blickpunkt Zins“, die Sie hier abrufen können. Möglicherweise sehen wir hier heute ganz leichten Aufwärtsdruck auf die Leitzinserwartungen, sind mit Joachim Nagel und Pierre Wunsch doch öffentliche Auftritte von zwei EZB-Vertretern anberaumt, die beide eher dem „hawkishen“ Spektrum innerhalb des Geldpolitischen Rats zuzuordnen sind. Grundsätzlich sollte sich an den marktbasierten Leitzinserwartungen aber vorerst nichts ändern, bis am Donnerstag die amerikanischen Inflationsdaten für Oktober veröffentlicht werden.

Die Auswirkungen der heutigen Zwischenwahlen in den USA auf das Marktgeschehen lassen sich weiterhin nur sehr schwer abschätzen. Im US Repräsentantenhaus stehen sämtliche 435 Sitze zur Wahl, im Senat 35 von 100 Sitzen. Derzeit halten die Demokraten in beiden Kammern die Mehrheit. Umfragen zufolge wird das Repräsentantenhaus mit großer Wahrscheinlichkeit an die Republikaner gehen, hinsichtlich des Senats gilt der Wahlausgang als höchst unsicher. In einer Umfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg unter professionellen Anlegern sah die Mehrzahl der Befragten eine Mehrheit der Republikaner in beiden Kammern als das Ergebnis an, welches sich am Treasury-Markt am positivsten niederschlagen könnte. Sollten die Demokraten die Mehrheit in beiden Kammern verteidigen können, würde dies dem US Dollar weiteren Rückenwind verleihen. Mittelfristig wird die heutige Wahl sicherlich Einfluss auf die Innen- und Außenpolitik der Vereinigten Staaten und damit auch auf das Marktgeschehen nehmen. Kurzfristig erscheinen die potenziellen Auswirkungen der Inflationsdaten am Donnerstag von viel größerer Bedeutung zu sein.

Ein Blick auf den Devisenmarkt: Dort erlitt der US Dollar an den vergangenen zwei Handelstagen einen außergewöhnlichen Schwächeanfall. Um fast drei Prozent sackte der Greenback in handelsgewichteter Rechnung ab, vergleichbare Episoden lassen sich für die vergangenen zehn Jahre an zwei Fingern abzählen. Einen besonderen Auslöser für den plötzlichen Kursrutsch gab es eigentlich nicht – und heute früh scheint diese Episode auch schon wieder vorbei zu sein. EUR-USD handelt dadurch exakt bei 1,00 – aber auch hier gilt: entscheidende Impulse dürfte es wohl erst mit den US-Preisdaten geben…

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Der Beitrag Inflationsdaten kuzrfristig wichtiger als Zwischenwahlen erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).


Quelle unicredit.de

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