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Impfstoff-Durchbruch macht Aktien-Flops zu großen Gewinnern


Die Meldung hat am Montag-Mittag wie eine Bombe eingeschlagen: Pfizer und BioNTech stehen kurz davor, eine Zulassung ihres Corona-Impfstoffs zu beantragen, da die bisherigen Studienergebnisse der entscheidenden Testphase sehr gut ausgefallen sind. Die Börsen weltweit haben mit Kurssprüngen reagiert. Vor allem die bisherigen großen Verlierer stehen nun im Mittelpunkt des Interesses. Denn sie haben das höchste Kurspotenzial.

Corona-Impfstoff sorgt für Trendwechsel

Die Letzten werden die Ersten sein: Dieser Bibelspruch hat sich zu Wochenbeginn an der Börse bewahrheitet. Im DAX legten mit MTU Aero Engines, Münchener Rück, Continental, Adidas, BASF und BMW diejenigen Aktien binnen weniger Stunden am meisten zu, die besonders stark unter den Corona-Folgen leiden. Im MDAX waren es Airbus, Lufthansa, Fraport, CTS Eventim und ThyssenKrupp, die massiv gewonnen haben. Und im SDAX waren Deutsche Euroshop, Leoni, Sixt und Deutsche Pfandbriefbank besonders gefragt. Dagegen haben die typischen Gewinner der Corona-Maßnahmen zum Teil deutlich nachgegeben, also Aktien wie Delivery Hero, Hello Fresh, Teamviewer, Shop Apotheke, Zalando oder Drägerwerke. Die Kurse dieser Titel waren seit Corona-Beginn zum Teil um 200% und mehr in die Höhe geschossen.

Hoffnung auf eine Normalisierung

Die abrupte Kehrtwende bei den Aktien-Favoriten, leicht abzulesen an den zu Wochenbeginn sehr viel stärkeren Kursgewinnen des Dow Jones gegenüber dem Nasdaq 100, hat gute Gründe. Die meisten Experten und Anleger waren und sind der Ansicht, dass eine Normalisierung des Lebens und der Wirtschaft – und damit auch der Finanzmärkte – nur mit wirksamen Impfstoffen möglich ist. Und diese Chance scheint nun gegeben zu sein, zumal auch andere Pharmafirmen kurz vor dem Durchbruch stehen sollen. Klar ist aber auch, dass ein Impfstoff die Verwerfungen in vielen Branchen und Unternehmen nicht von heute auf morgen beseitigen kann. Bis dahin werden noch viele Monate vergehen, vielleicht sogar Jahre.

Aber die Börsen hinken ja bekanntlich den wirtschaftlichen Gegebenheiten nicht hinterher, sondern sie haben einen Vorlauf von üblicherweise sechs bis neun Monaten vor der tatsächlichen Konjunkturentwicklung. Das hat sich ab März dieses Jahres gezeigt, als die Aktienkurse trotz der massiven Ausbreitung der Corona-Fälle blitzschnell von der Crash- in die Haussephase gewechselt sind. Und sie hatten Recht, denn das Konjunkturtal wurde weltweit bereits im zweiten Quartal erreicht. Seither verbessern sich die Geschäfte der meisten Corona-Verlierer wieder merklich.

Favoritenwechsel in Sicht

Der Pfizer/Biontech-Impstoff und die erfolgversprechenden Tests anderer Pharmafirmen könnten deshalb die nächste Phase des Konjunktur- und Börsenaufschwungs einleiten. Und die wäre vermutlich mit einem Favoritenwechsel verbunden. Die bisherigen großen Verlierer aus der „Old Economy“, also Unternehmen der Luftfahrt, des Auto- und Maschinenbaus, der Chemie, der Rohstoffbranche und der Finanzinstitute, dürften wiederentdeckt werden. Die Anleger trauen ihnen nach einer Normalisierung auf längere Sicht wieder ähnliche oder sogar höhere Gewinn-Niveaus zu wie vor der Corona-Pandemie. Zumal viele dieser Unternehmen in der Pandemie-Phase enorme Anstrengungen unternommen haben, um ihre Kosten zu senken.

Wirksame Impfstoffe in Verbindung mit einer so extrem expansiven Geld- und Fiskalpolitik, wie sie noch nie geherrscht hat, sind die Stoffe, die zu Wochenbeginn berechtigte Hoffnungen auf eine bessere Konjunktur und höhere Börsenkurse geweckt haben. Und wenn es keinen Rückschlag  bei den Impfungen gibt, werden sie voraussichtlich noch lange ihre positive Wirkung entfalten.

 

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Quelle Finanzjournalisten

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