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Heibel-Ticker 23/46 - Zinsen sowie geopolitische Spannungen haben Zenit überschritten


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Direkt-Link zu dieser Ausgabe im Archiv: https://www.heibel-ticker.de/heibel_tickers/2146


H E I B E L - T I C K E R    F R E E

B Ö R S E N B R I E F

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

18. Jahrgang - Ausgabe 46 (17.11.2023)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: http://www.heibel-ticker.de/downloads/hts231119.pdf



Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:

1. Info-Kicker: Aktienmarkt im Aufwind
2. So tickt die Börse: Zinsen sowie geopolitische Spannungen haben Zenit überschritten
  - DAX-Rallye: 1.250 Punkte in 3 Wochen
  - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
3. Sentiment: Partylaune wird von ersten Bären gestört
  -
4. Ausblick: Fahrplan für die kommenden Monate
5. Update beobachteter Werte
  Teilverkauf: Starkes Umsatzwachstum, unterproportionales Gewinnwachstum
  30% Rendite trotz schlechtestem Anleihejahr seit Jahrzehnten
  Änderung der Rechnungsstellung schockt Anleger
  Q-Zahlen mit Haar in der Suppe, verkaufen
6. Leserfragen
7. Übersicht HT-Portfolio
8. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
9. An-/Ab-/Ummeldung



1. Info-Kicker: Aktienmarkt im Aufwind



Liebe Börsenfreunde,

In Kapitel 2 gehe ich auf die positiven Auswirkungen der abflauenden Zins- und Geopolitikrisiken auf den Aktienmarkt ein und zeige, wie sich verschiedene Anlageklassen und Branchen in der vergangenen Woche entwickelt haben.

In Kapitel 3 beschreibe ich die Partylaune unter den Anlegern, die von der Aktienrallye profitieren. Es gibt aber auch erste Bären, die Zweifel an der Nachhaltigkeit des Aufwärtstrends haben. Ich gehe auch auf die Stimmungsindikatoren für den Bitcoin ein.

In Kapitel 4 skizziere ich einen optimistischen Fahrplan für die kommenden Monate, in denen ich eine freundliche Börse erwarte, die von sinkenden Zinsen, geopolitischer Entspannung und verschiedenen Branchen getrieben wird, und gehe auf mögliche Risiken und Chancen ein.

Im Wochenverlauf haben wir zwei Verkäufe vorgenommen sowie Q-Zahlen zu weiteren Unternehmen aus unserem Portfolio kommentiert. Bitte verpassen Sie nicht die Updates in Kapitel 5.

Die heutigen Leserfragen in Kapitel 6 beschäftigen sich mit dem IPO von ARM Holding, mit der guten Performance unserer Südzucker-Anleihe sowie mit der Frage eines neuen Kunden, wie er am besten sein Portfolio sukzessive aufbauen soll.

Wie immer gibt es einen tabellarischen Überblick über unser Heibel-Ticker Portfolio in Kapitel 7.

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs




2. So tickt die Börse: Zinsen sowie geopolitische Spannungen haben Zenit überschritten



Die Meldung der Woche kommt für mich vom Bundesverfassungsgericht, dass die Umwidmung der Corona-Kredite in einen Klimafonds für nichtig erklärt. Mit einem Schlag wird sichtbar, dass die Politik nicht mehr in der Lage ist, Prioritäten zu setzen, sondern einfach alle Wünsche der Bevölkerung bedient: Höhere Sozialleistungen, Kriegsfinanzierung, Wirtschaftsförderung und natürlich die Rettung des Klimas.

scholz_631 Dabei sollte nicht vergessen werden, dass die 60 Mrd. EUR an Corona-Krediten nur deswegen übrig sind, weil die Behörden unfähig waren, die zugesagten Coronahilfen halbwegs gerecht unters Volk zu streuen. Genau diese Behörden fühlten sich anschließend befähigt, das Klima zu retten und inzwischen auch die Wirtschaft zu stabilisieren.

Die treuen Heibel-Ticker Mitglieder werden sich erinnern, dass ich am 24.6.2016 die Börsenweisheit "politische Börsen haben kurze Beine" für nichtig erklärt habe. Über Jahre war es für Unternehmen wichtiger, aus dem Füllhorn der Politik bedient zu werden, als effizient und innovativ zu sein.

Diese Zeit könnte nun enden. Die Politik wird sich künftig mit den sozialen und wirtschaftlichen Folgen ihrer Entscheidungen auseinandersetzen müssen.

Das wird für uns Steuerzahler teurer. Aber nur dann, wenn wir heute schon die Folgen unserer Kreuzchen auf dem Wahlzettel spüren, können wir uns sinnvoll Gedanken über das nächste Kreuzchen machen.

So ist nun auch fraglich, ob die zugesagten 10 Mrd. Euro für Intel, die eine neue Chipfabrik bauen möchte, überhaupt aufgebracht werden können.

DAX-Rallye: 1.250 Punkte in 3 Wochen



geopolitik Eigentlich sollte die Meldung, dass dem Markt mal eben 60 Mrd. EUR fehlen werden, für Kursrückgänge am Aktienmarkt sorgen. Doch das Gegenteil ist der Fall, der DAX setzt seine Rallye unbeirrt fort. Wir befinden uns nach wie vor in einer Marktphase, in der die Zinsentwicklung die Richtung des Aktienmarktes bestimmt. Nur Einzeltitel laufen gegen den allgemeinen Trend, wenn sie schlechte Meldungen veröffentlichen. Sie sind aber nicht ausreichend, um eine Branche oder gar den gesamten Markt zu bremsen.

Den gesamten Sommer bis in den Herbst hinein dominierten Hiobsbotschaften und hohe Zinsen die Schlagzeilen. Nun gibt es täglich neue Indizes dafür, dass wir den Zinsgipfel - nein, wir haben uns auf den Begriff Zinsplateau geeinigt, da das hohe Zinsniveau über einen längeren Zeitraum beibehalten werden dürfte - erreicht haben. Am Dienstag wurde der US-Verbraucherpreisindex mit 3,2% angegeben. Das ist schon weit weg von den zweistelligen Inflationsraten vor einigen Monaten und nah dran am Ziel von 2%. Gleichzeitig bleibt die US-Arbeitslosigkeit auf niedrigem Niveau und Volkswirte stellen bereits die VWL-Theorien infrage, die einen Zusammenhang zwischen Arbeitsmarkt und Inflation sehen.

Heute wurde der europäische Verbraucherpreisindex mit einem Wert von nur noch 2,9% veröffentlicht. Also rückt das Ziel der 2% auch bei uns bereits in Sichtweite. Wer hätte das vor vier Wochen gedacht? (Okay, ich, denn genau aus diesem Grund sind wir voll investiert gewesen).

oelvorne Diese Woche ist der Ölpreis um 4% gefallen. Der Ölpreis fällt somit in der vierten Woche in Folge. Insgesamt ist der Ölpreis um 17% eingebrochen. Aus US-Sicht ist das erst einmal komisch, denn dort mehren sich die Anzeichen dafür, dass die Konjunktur nicht in eine Rezession fallen wird. Doch wenn wir uns die Konjunkturaussichten in Deutschland und auch in China anschauen, dann sieht das nicht so rosig aus: Das Bruttoinlandsprodukt in Europa ist im Q3 nur um 0,1% gewachsen. In China, das vor wenigen Jahren 6,5% als Wachstumsziel ausrief, wachsen die Anlageinvestitionen, ein Frühindikator der Konjunktur, nur noch mit 2,9%.

Der Ölpreis fällt also aufgrund einer schwachen Nachfrage. Zum anderen wird die globale Ölförderung von den geopolitischen Problemen nicht beeinträchtigt. Die USA fördern mehr Öl und Gas denn je, der Iran liefert all sein Öl nach China. Auch Russland findet in China einen dankbaren Abnehmer. Was China vom Iran und Russland kauft, muss es nicht von Saudi Arabien oder den USA kaufen.

Der rückläufige Ölpreis schürt die Euphorie der Anleger weiter an, niedrige Energiepreise wirken wie ein Konjunkturprogramm. Zudem sind Energiepreise einer der größten Faktoren bei der Inflationsentwicklung. Ein rückläufiger Energiepreis senkt den Inflationsdruck. Hier haben wir also ein weiteres Indiz dafür, dass Christine Lagarde und Jay Powell im Kampf gegen die Inflation punkten können.

xi Heute ist der chinesische Staatschef Xi Jinping in Kalifornien zu Besuch bei US-Präsident Joe Biden. Es ist der erste Besuch seit mehreren Jahren. Sie werden sich an die Ballon-Affäre erinnern. Vor drei Jahren hatte China Spionageballons in die USA geschickt bzw. die Kontrolle über sie verloren. Die Beziehungen lagen auf Eis. Seither gab es regelmäßig neue Produkte, die seitens der USA mit einem Exportverbot nach China belegt wurden: Insbesondere die KI-Graphikchips von Nvidia.

EINSCHUB NACH REDAKTIONSSCHLUSS: Soeben tickert durch die Nachrichten, dass Xi und Biden nach einem vierstündigen Gespräch zu den kritischen Themen Künstliche Intelligenz, Militärkommunikation und Fentanyl Einigungen erzielten. Sollten die KI-Chips von Nvidia Bestandteil der Einigung sein, dürfte Nvidia heute Abend noch stark ansteigen. Doch es würde mich wundern, wenn nach einem ersten Gespräch Exportverbote gleich wieder aufgehoben werden. Vielmehr wird man über Schritte gesprochen haben, mit denen irgendwann die Verbote aufgehoben werden können.

Unter Xi Jinping hat China die Öffnung der 2000er-Jahre weitgehend zurückgedreht. Hongkong wurde eingemeindet. Die Überwachung der Bevölkerung ist zur traurigen Normalität geworden. Deutsche Autos haben inzwischen Probleme, sich gegen die chinesische Konkurrenz durchzusetzen. Und Apple iPhones dürfen Berichten zufolge nicht mehr in behördlichen Gebäuden oder von Staatsdienern genutzt werden.

Stattdessen entwickelt China alles selbst - oder kopiert alles selbst, sollte ich besser sagen. Gleichzeitig ist es das erklärte Ziel, Taiwan irgendwann ebenfalls einzugemeinden.

Der Besuch Xis in den USA zeigt mir, dass nach langer Zeit der Betonung der Eigenständigkeit, der Förderung der Binnenkonjunktur und der Blockade westlicher Unternehmen, die in China Geschäfte machen wollten, wieder eine Annäherung der unterschiedlichen Systeme auf der Tagesordnung stehen könnte. Ohne Nvidia Graphikchips könnte China bei der KI den Anschluss verlieren. US-Firmen ziehen ihre Produktionsstandorte ab und siedeln in andere asiatische Länder über, oder bauen die Fabriken gar in den USA auf. So ganz autark kann China nun doch nicht sein, dämmert es mMn Xi.

putin Auch das Ziel, Taiwan einzugemeinden, scheint erst einmal auf die lange Bank geschoben zu werden. Bislang suchte Xi den Schulterschluss mit Putin. Doch Russlands Krieg gegen die Ukraine lässt die militärischen Erfolge missen. Es droht ein langer Stellungskrieg. Xi konnte sehen, wie der Westen die Ukraine unterstützt und somit einen Sieg Russlands verhindert. Ein ähnliches Szenario wird er nicht in Taiwan riskieren. China hat einen langen Atem und wartet da lieber auf eine günstigere Situation.

Und so werden die beiden, also Xi und Biden, heute angestrengt nach Gemeinsamkeiten suchen, um die vereisten Beziehungen wieder in Gang zu bringen. Der Krieg in Israel wäre eine Möglichkeit für Xi, Entgegenkommen zu zeigen. Immerhin nimmt China das vom Westen sanktionierte Öl des Irans ab, mit deren Einnahmen der Iran die Hamas unterstützt. Die Sanktionen des Westens haben keine Wirkung, wenn China nicht mitspielt.

Wir sehen das an der Ölpreisentwicklung. Mit dem erneuten Ausbruch des Nahost-Konflikts Anfang Oktober schoss der Ölpreis zunächst nach oben, weil eine Eskalation des Konflikts in die angrenzenden Länder befürchtet wurde. Doch so tragisch die Entwicklungen in Israel auch sein mögen, die Ölförderung bleibt davon unberührt.

Israels Vormarsch im Gazastreifen scheint erste Erfolge zu verzeichnen. Heute geht die Meldung um, dass die erfolgreiche Zerschlagung der Hamas im nördlichen Gazastreifen bevor stünde. Israel hätte damit ein wichtiges Teilziel erreicht, ohne dass die Situation eskaliert ist.

biden Für den US-Präsidenten läuft es derzeit recht gut. War kürzlich noch die Militärhilfe für die Ukraine in Frage gestellt worden, was das Ziel des Siegs über Russland aussichtslos erscheinen ließ, so wird nun plötzlich gefeiert, dass Russland keine nennenswerten Landgewinne macht. Drohte die Unterstützung für Israel am kompromisslosen Vorgehen der israelischen Armee zu kippen, so glätten sich die Wogen mit der heute kursierenden Möglichkeit auf einen Teilerfolg im nördlichen Gazastreifen. Und flogen chinesische Kampfjets vor wenigen Wochen noch auf Tuchfühlung mit US-Fliegern, so scheint der Besuch durch Xi auch dort die Situation auf Sicht von Monaten, wenn nicht Jahren, zu entspannen.

Soweit ein kleiner Rundumschlag :-). Soll ich noch Erdogans Besuch in Berlin kommentieren? Da gibt es nicht viel zu sagen. Die Beziehungen sind vereist, doch man braucht einander. Gut, dass man zumindest miteinander spricht und einen auch noch so kleinen gemeinsamen Nenner sucht. Merkwürdig finde ich, dass die heute erfolgte Großrazzia in der Hamburger Blauen Moschee und gegen 54 Gebäude des Islamischen Zentrums Hamburg, die vom Iran finanziert werden, nicht in einem Atemzug mit Erdogans Besuch erwähnt werden. Immerhin hat Erdogan die vom Iran finanzierte Hamas als "Befreier" bezeichnet. Bei uns laufen sie unter der Bezeichnung "Terrororganisation". Größer könnten die Unterschiede nicht sein.

Über Monate liefen geopolitische Entwicklungen gegen die Interessen des Westens. Seit kurzem hat sich das Blatt gewendet. Das soll keine Wertung sein, sondern eine Erklärung für die Aktienrallye. Ungeachtet dessen ist es besorgniserregend, wie groß die globalen Meinungsunterschiede sind und mit welcher Vehemenz für sie gestritten wird.

Wochenperformance der wichtigsten Indizes




INDIZES 17.10., 19:48 Uhr Woche Δ Σ '23 Δ
DAX 15.919 4,5% 14,3%
S&P 500 4.515 2,3% 17,6%
Nikkei 33.585 3,1% 28,7%
Shanghai A 3.202 0,5% -1,1%
Euro/US-Dollar 1,09 2,0% 1,8%
Euro/Yen 163,07 0,7% 16,2%
10-Jahres-US-Anleihe 4,43% -0,20 0,55
Umlaufrendite Dt 2,54% -0,12 0,08
Feinunze Gold $1.981 2,2% 8,6%
Fass Brent Öl $80,69 -1,2% -3,5%
Kupfer $8.194 1,9% -2,8%
Baltic Dry Shipping $1.758 10,0% 16,0%
Bitcoin $36.568 -1,3% 120,5%



bundesanleihen Die Rendite der 10 Jahre laufenden US-Staatsanleihe ist von 5% inzwischen unter 4,5% gerutscht. Auch das Pendant in Deutschland, die Umlaufrendite, ist in den vergangenen drei Wochen stark rückläufig, nämlich von 2,9% auf 2,5%.

Größte Profiteure des rückläufigen Zinsniveaus am langen Ende sind Immobilienkonzerne. Aktien der Immobilienbranche haben diese Woche um durchschnittlich 5,9% zugelegt, angeführt von Aroundtown mit +12%, TAG Immobilien mit +10% und Grand City Properes mit +9%.

Auch die Aktien der IT-Branche gehören zu den Wochengewinnern mit einem durchschnittlichen Anstieg von 5%. Delivery Hero konnte nach guten Q-Zahlen um 21% anspringen, Bechtle legte um 9% zu.

Auch Finanztitel profitierten diese Woche mit durchschnittlich +4,6%, angefügt von Hypoport mit +10%, der Deutschen Bank mit +6% und der Commerzbank mit +5%.

Schlusslicht am deutschen Aktienmarkt bilden die Versorgeraktien mit einem Anstieg von nur 2,2% und Chemieaktien mit 2,4%.

Übrigens, jetzt, wo das Zinsplateau erreicht sein könnte, brauchen sich Goldanleger nicht mehr den Kopf darüber zu zerbrechen, wieviel Zinsen ihnen entgehen, wenn sie Goldbarren kaufen. Der Goldpreis ist diese Woche um 2,2% angestiegen.

Ach, und übrigens zum Zweiten, jetzt wo 60 Mrd. EUR an Coronahilfen nicht mehr unters Volk gejubelt werden können, ist der Euro um 1,8% gegenüber dem US-Dollar angestiegen.

So, nun schauen wir uns mal an, wie sich die Stimmung unter den Anlegern entwickelt hat.




3. Sentiment: Partylaune wird von ersten Bären gestört



stimmungsumfrage Um 4,5% ist der DAX in der abgelaufenen Woche angestiegen. In den vergangenen drei Wochen ist der DAX insgesamt um 8% angestiegen. Bereits nach der ersten Woche haben wir in unserer Stimmungsumfrage einen extrem großen Stimmungsumschwung von Niedergeschlagenheit zu guter Laune verzeichnet. In der zweiten Woche hielt der DAX das Niveau und so blieb auch die Stimmung nahezu unverändert.

partystimmung Heute messen wir ein Anlegersentiment von 6,0%. Ab Werten über 4,0 sprechen wir von Extremwerten und nennen es Partylaune. Unsere Umfrageteilnehmer feiern die Rallye.

Die Selbstzufriedenheit bleibt mit einem Wert von nur +1,9% moderat. Es hat den Anschein, dass einige Anleger die Rallye nicht in gewünschtem Ausmaß für sich nutzen konnten.

Und erste Zweifel über die Tragfähigkeit der Rallye kommen auf. Die Zukunftserwartung ist von den Extremwerten bei über 4,0 im September und Oktober nunmehr auf nur noch 2,0% zurückgegangen. Bullen dominieren zwar noch, aber die Bären formieren sich.

Und so ist auch nicht verwunderlich, dass die Investitionsbereitschaft mit einem Wert von 2,4% ebenfalls das niedrigste Niveau seit September erreicht.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger ist in den negativen Bereich abgerutscht. Erste Positionsabsicherungen werden eingegangen. Das Bild passt zum Anwachsen der Bären bei unserer Umfrage. Positionen mit Kursgewinn werden gegen fallende Kurse abgesichert.

Das Put/Call-Verhältnis der Eurex, über die sich institutionelle Anleger absichern, ist auf 1,1% gefallen und zeigt ebenfalls ein gestiegenes Interesse an Put-Absicherungen.

Auch das Put/Call-Verhältnis der CBOE zeigt ein gestiegenes Interesse an Put-Absicherungen.

Ganz anders haben sich US-Fondsmanager verhalten. Deren Investitionsquote ist von 62% in der Vorwoche auf 72% angestiegen. Damit ist die extrem niedrige Investitionsquote der vergangenen Monate Geschichte. Seit August lag die Investitionsquote stets unter 70%.

Die Bulle/Bär-Differenz der US-Privatanleger ist auf 16% angestiegen. Schon vor einer Woche hatte das Bullenlager mächtig Zulauf bekommen. Diese Woche wächst das Bullenlager weiter leicht an auf 44% gegenüber 28% Bären.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit 58% aufkeimende Gier auf. Der wesentlich stärker schwankende Short Range Oscillator ist auf +6 gestiegen. Für Käufe ist es derzeit nicht der richtige Zeitpunkt, ich würde auf einen Rücksetzer warten.

Interpretation



stimmung_positiv Unglaube mischt sich unter die erste Euphorie über die steigenden Kurse. Unglaube, der meinen animusX-Daten zufolge auch zu Verkäufen geführt hat, so dass die Cashquote der Anleger um 2%punkte auf 19% angestiegen ist. Wir erleben die Jahresendrallye und erste Anleger wollen den Absprung nicht verpassen.

Es ist Balsam auf die geschundene Anlegerseele, die über Monate mit ansehen musste, wie Aktien, unabhängig vom Erfolg oder Misserfolg des Geschäftsmodells ihres Unternehmens, in Sippenhaft des Anleihemarktes genommen wurden. Die steigenden Zinsen drückten auf den Aktienmarkt. Nun erleben wir die Gegenbewegung, die ebenso alle Aktien nach oben zieht.

Es ist an der Zeit, das Portfolio zu überarbeiten. Unliebsame Aktien kann man nach dieser Rallye mit einem blauen Auge verkaufen und gegen die neuen Favoriten austauschen.

Die Stimmungsindikatoren geben uns heute sowohl kurz- als auch mittelfristig gute Hinweise. So ist die Rallye kurzfristig offensichtlich überhitzt. Mittelfristig hingegen gibt es noch Luft nach oben. Unser 5-Wochendurchschnitt notiert noch immer bei -2,5%, hat also die Negativwerte der Vorwochen noch immer nicht abgebaut.

bitcoin Unsere anderen Sentimentindikatoren zum Euro, zum Anleihemarkt sowie zum Gold und Öl zeigen derzeit keine außergewöhnlichen Signale auf. Lediglich der Bitcoin weist Extremwerte im Sentiment auf, die kurzfristig zur Vorsicht mahnen. Wir erheben das Sentiment für den Bitcoin seit 2021. Nie zuvor war die Stimmung so lange so euphorisch wie heute. Auch das Bullenlager ist so stark gefüllt wie nie zuvor.

Kein Wunder, das im kommenden Jahr anstehende Halving-Ereignis, das in der Vergangenheit alle vier Jahre für neue Höhenflüge beim Bitcoin sorgte, regt die Phantasie der Kryptobranche an.










4. Ausblick: Fahrplan für die kommenden Monate



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6. Leserfragen



Vielen Dank für Ihre zahlreichen Fragen! Allerdings erhalte ich zu viele Leserfragen, als dass ich alle individuell beantworten könnte. Wenn ich eine Frage beantworte, dann möchte ich das fundiert und hilfreich machen.

Ich bitte daher um Ihr Verständnis, wenn ich wie folgt vorgehe. Sie profitieren davon wie die anderen 25.000 Heibel-Ticker Leser:

1. Fragen zu administrativen Themen (Abo, E-Mail-Zustellung, interner PLUS-Bereich …) werden natürlich stets binnen kurzer Zeit beantwortet.

2. Fragen zu Aktien aus unserem Portfolio werden inhaltlich in das nächste Update zum entsprechenden Portfoliotitel eingearbeitet, sofern für die Allgemeinheit von Interesse.

3. Die wichtigsten Fragen zu allgemeinen Börsenthemen sowie zu Einzeltiteln werde ich im Heibel-Ticker beantworten.

Mit dieser Vorgehensweise hoffe ich, möglichst viel Zeit für die Recherche von Themen zu haben, die ich für viele Leser wichtig halte und überzeugt bin, dass dies einem großen Teil unserer Gemeinschaft Mehrwert bietet.

Leider war es in der Vergangenheit teilweise so, dass ich mehr Zeit in die Recherche für individuelle Fragen gesteckt habe und Zeit für die Analyse von Aktien und das Ausarbeiten von neuen Empfehlungen fehlt. Das ist jedoch den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS gegenüber unfair, denn es darf erwartet werden, dass ich meine Energie dahingehend einsetze, für alle Abonnenten relevante Themen auszuarbeiten. Ich hoffe auf Ihr Verständnis :-)

30% Jahresperformance unserer Südzucker-Anleihe


LESERFEEDBACK ZUM UPDATE ZUR SÜDZUCKER ANLEIHE; DIE IM LAUFENDEN JAHR SCHON 30% PERFORMANCE ERZIELT HAT

vielen Dank für die freudige Mitteilung. Ich bin auch froh, Ihre damalige Empfehlung angenommen zu haben.
Aber ist diese Rechnung nicht sehr theoretisch? Wann haben wir denn den Wert ins Portfolio geholt?
Zusätzlich ergibt sich doch das Ergebnis nur, wenn wir jetzt verkaufen. Und auch dann sollte man es doch zum Kauf in Beziehung setzen.
Die Jahressicht passt für mich als Kleinanleger nur bedingt. Sie zeigt, richtige/falsche Entscheidungen getroffen zu haben, aber abgerechnet doch über den gesamten Laufzeitraum.

beste Grüße
Michael aus Görlitz


ANTWORT
Naja, zum Jahreswechsel ziehe ich stets Bilanz und beginne das neue Jahr von vorn. Daher halte ich die Betrachtung seit Jahresbeginn für in Ordnung.

Wir haben die Anleihe seit 2010 im Portfolio, damals zu 94% erstmals gekauft. Zwischenzeitlich haben wir aber zu Kursen unter 80% nachgekauft. Wenn ich aus der ganzen Historie mit FIFO oder ähnlichem stets den durchschnittlichen Kaufpreis anpasse, verzerrt das die jährliche Betrachtung.

Die Denke entstammt vielleicht auch dem Ansatz, dass wir ein diversifiziertes Portfolio haben. Ich versuche nicht, mit jedem Titel den Vogel abzuschießen, sondern ich versuche das Portfolio so zu strukturieren, dass wir gegen möglichst viele Gefahren abgesichert sind und dennoch eine ordentliche Performance erzielen. Über Erfolg und Misserfolg entscheidet also am Ende des Jahres stets die Performance des Portfolios. Die Performance einzelner Titel, ob nun auf Jahressicht oder seit erstem Kauf, spielt eigentlich nur eine untergeordnete Rolle. Und so ist es halt einfach schön zu wissen, dass einer der defensiven Titel im Portfolio, eine verzinste Anleihe, zu den Top-Performern gehört. Mehr wollte ich gar nicht ausdrücken :-).


ARM Holding IPO


Guten Morgen Herr Heibel,

... Zudem würde mich Ihre Einschätzung zum ARM IPO interessieren.

Vielen Dank und viele Grüße vom Niederrhein
Felix aus Geldern

ANTWORT
ARM Holding finde ich überaus interessant, es ist der KI-Partner von Nvidia. Nach dem zu teuren IPO ist die Aktie unter 50 EUR in meinen Augen interessant. Ich warte bei solchen Titeln aber generell mindestens 6 Monate ab, weil in diesem Zeitraum kein aussagekräftiger Kurs ermittelt wird, der Kurs wird von den IPO-Organisatoren gemacht.


Portfolioaufbau für Neueinsteiger


Hallo Herr Heibel,

danke für Ihre Informationen in den Newslettern. Ich bin Newbie und schätze ihrer fast schon "vorlesungsgeeigneten" Ausführungen zu Aktien, Trends und Prognosen sehr.

Ich habe den kostenpflichtigen Newsletter abonniert und bekomme auch ad-hoc Nachrichten auf mein Handy.

Wenn Sie von Empfehlungen auf das bestehende Portfolio aussprechen, ich aber noch keine Aktien aus ihren Portfolio habe, wie kann ich den Einstieg in ihr Portfolio beschleunigen ?
Welche Aktien, z.B. für Dividenden, sind aktuell in Ihrem Fokus ?
Welches waren die letzten Kaufempfehlungen, sodass ich einsteigen kann ?
Unter Umständen haben sie auch einen ETF im Blick, mit dem man schnell einsteigen kann.

Danke für eine kurze Rückantwort,
Mit freundlichem Gruß,
Roland aus Regensburg

ANTWORT
Vielen Dank für das Lob :-).

Wir nehmen immer wieder Teilkäufe und Teilverkäufe vor. Meist richte ich mich mit dem Zeitpunkt der Transaktionen nach dem Sentiment. Wir hatten nun eine lange Zeit mit negativem Sentiment, in dem man gut Positionen aufbauen konnte. Nun befinden wir uns meiner Ansicht nach in einer Rallye, die immer wieder durch Verschnaufpausen unterbrochen wird. Käufe bieten sich dann während der Verschnaufpausen an. Diese erkennen wir mit unserer Sentimentanalyse.

Wenn Sie meinen Teilkauf- und Teilverkaufsempfehlungen folgen, dauert es vermutlich ewig, bis Sie Ihr Portfolio aufgebaut haben. Ich würde die von mir vorgeschlagenen Transaktionen daher dann stets ein wenig beherzter umsetzen, als wir dies in unserem bereits gut gefüllten Portfolio tun.

Ich hoffe, das hilft ein wenig.




7. Übersicht HT-Portfolio



Der Börsen-Ausblick mit Markt- und Aktienanalysen, konkreten Empfehlungen sowie detaillierten Kauf- und Verkaufsaktionen bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir die hohe Qualität unserer Veröffentlichung solide finanzieren möchten.

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8. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise



Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Capital IQ, Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: CapitalIQ, Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



9. An und Abmeldung

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