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Heibel-Ticker 23/39 - Spannungen von Öl- und Zinsmärkten wirken auf Aktienmärkte


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Direkt-Link zu dieser Ausgabe im Archiv: https://www.heibel-ticker.de/heibel_tickers/2126


H E I B E L - T I C K E R    F R E E

B Ö R S E N B R I E F

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

18. Jahrgang - Ausgabe 39 (29.09.2023)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: http://www.heibel-ticker.de/downloads/hts231001.pdf



Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:

1. Info-Kicker: Nervenaufreibender Abwärtsdruck
2. So tickt die Börse: Spannungen von Öl- und Zinsmärkten wirken auf Aktienmärkte
  - Zinsmärkte unter Spannung
  - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
3. Sentiment: Angst und Panik dauert an
  -
4. Ausblick: Sehnsucht nach Normalität
5. Leserfragen
6. Update beobachteter Werte
  NIKE bekommt Lagerprobleme in den Griff
  Kaufen in Portfoliobereich Marktirrtum
  Kaufen, für Jahresendrallye positionieren
  BaFin hebt Sonderanforderung für Risikorücklage auf
7. Übersicht HT-Portfolio
8. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
9. An-/Ab-/Ummeldung



1. Info-Kicker: Nervenaufreibender Abwärtsdruck



Liebe Börsenfreunde,

Diese Woche war nicht leicht für Aktionäre. Die Kurse fielen, ohne dass es einen wirklichen Grund dafür gab. In Kapitel 02 zeige ich, wie die Anleihemärkte den Aktienmarkt beeinflussen.

Die Stimmung unter Anlegern ist schlecht, obwohl Schlimmeres verhindert werden konnte. Zum Ende der Woche hat sich der DAX wieder ein wenig erholt. Stimmung und Erwartung unter Anlegern ist diametral unterschiedlich. Was das bedeutet. lesen Sie in Kapitel 3.

Befindet sich der Aktienmarkt nun kurz vor dem Absturz, durchlaufen wir eine heftige Korrektur oder fallen wir gar in eine Baisse? Oder aber wird der DAX ab Oktober dem saisonal typischen Verlaufsmuster folgen und wieder zu alter Stärke zurückfinden? Dieser Frage gehe ich in Kapitel 4 nach.

Wie immer gibt es eine Reihe von Updates zu unseren Portfoliotiteln. Diese Woche haben wir zwei neue Positionen eröffnet. Zwei bestehende Portfoliounternehmen haben heute einen Kurssprung vollzogen. Das eine aufgrund einer eigenen Unternehmensmeldung, das andere aufgrund einer Unternehmensmeldung eines Wettbewerbers. Mehr dazu lesen Sie in Kapitel 5.

Ein Leser fragte mich zu TUI. Das Unternehmen hat inzwischen alle Staatshilfen zurückgezahlt und sieht auf den ersten Blick günstig aus. Doch die heutige Bilanz gleicht nicht mehr der TUI-Bilanz von Vor-Corona. Über den Unterschied berichte ich in Kapitel 6.

Wie immer gibt es eine tabellarische Übersicht über unser Heibel-Ticker Portfolio in Kapitel 7.

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs




2. So tickt die Börse: Spannungen von Öl- und Zinsmärkten wirken auf Aktienmärkte



Vor einer Woche schockte US-Notenbankchef Jay Powell (übrigens Jurist und nicht, wie von mir fälschlicherweise behauptet Volkswirt :-( ) Anleger mit seiner Aussage, dass die Mehrzahl seiner Notenbankpräsidenten für das laufende Jahr noch eine weitere Zinsanhebung erwarten würden. Im Vorfeld hatte sich die Hoffnung breit gemacht, die Fed werde den Zinsgipfel verkünden. Doch diese Hoffnung wurde zerstört und die Märkte sackten ab.

Die Zinsen auf langfristige Kredite stiegen weiter an. Investitionen werden dadurch teurer und entsprechend wird die Konjunktur belastet, die Aktienmärkte gaben zum Wochenbeginn kräftig ab. Es sollte noch schlimmer kommen: Der Ölpreis, der für einen guten Teil der Inflation verantwortlich ist, kletterte am Dienstag trotz der schwachen Konjunkturaussichten über 90 USD/Fass WTI. Es entzündete sich ein Lauf bis auf 94 USD/Fass WTI am Donnerstag früh.

Also nicht nur hohe Finanzierungskosten, sondern nun auch hohe Energiepreise belasten die Konjunktur. Die Aktienmärkte brachen nach unten durch, wichtige Unterstützungen wurden gebrochen und die charttechnische Top-Formation der vergangenen Monate wurde vollendet. Für Charttechniker war nun klar: Es folgt eine heftige Korrektur. Für den DAX wurden Kursziele bei 14.500 Punkten berechnet.

Doch dann geschah etwas Unerwartetes: Ohne Grund begann der Ölpreis zu fallen. Niedrigere Energiekosten sind gut für die Wirtschaft, entsprechend starteten die Aktienmärkte am späten Donnerstag eine Rallye.

Es folgten eine ganze Reihe von positiven Überraschungen bei Inflationsdaten: Die Inflation, gemessen als Verbraucherpreisindex, fiel in Deutschland von 6,1% im August auf nur noch 4,5% im September. Erwartet wurden 4,6%. Heute folgten Inflationszahlen aus der EU, die ebenfalls deutlich besser ausfielen als erwartet: Die EU-Inflation fiel von 5,2% auf 4,3%, die Kernrate von 5,3% auf 4,5%. In den USA stieg die Inflation zwar von 3,4% auf 3,5% leicht an, die Kerninflation jedoch ging auf 3,9% und erreicht damit das niedrigste Niveau seit fast zwei Jahren.

Das sind nun keine Werte, die für Jubelstimmung sorgen, aber die Richtung der Entwicklung macht Mut und nach dem Schock der Vorwoche keimt nun wieder Hoffnung auf, dass mit einer weiteren Zinsanhebung in den USA die Inflation eingedämmt werden kann, ohne die Konjunktur abzuwürgen.

Dabei bleibt die Nachrichtenlage alles andere als entspannt: In den USA droht an diesem Wochenende ein Gouvernement-Shutdown. Der Jahreshaushalt wird in den USA stets von Oktober bis September verabschiedet. Joe Biden benötigt dafür die Zustimmung der Republikaner, doch die stellen sich quer. Im kommenden Jahr 2024 finden in den USA wieder Präsidentschaftswahlen statt und so gehen die Parteien verstärkt auf Konfrontationskurs.

Sollte am Wochenende keine Einigung erzielt werden, so gibt es ab kommendem Montag nur noch Geld für das Nötigste. Behörden werden schließen, Statistiken, wichtig für die US-Notenbank, werden nicht mehr erstellt und Beamte, einschließlich Soldaten, werden auf ihren Sold vergeblich warten.

Das hört sich dramatisch an, ist aber in den USA eigentlich nichts Außergewöhnliches. Sie dürfen das bitte nicht verwechseln mit der Anhebung des Schuldenlimits. Wenn es bei diesem Thema keine Einigung gibt, drohen Zahlungsausfälle im Bereich der Staatsanleihen, was internationale Auswirkungen hätte. Der aktuell drohende Shutdown ist eigentlich nichts weiter als ein kleiner Sonderurlaub für die Beamten mit der anschließenden Verpflichtung, das Liegengebliebene aufzuarbeiten.

Zeitgleich spitzt sich der Klassenkampf in der US-Autoindustrie weiter zu: Präsident Joe Biden hat Streikende besucht und sich mit ihnen solidarisiert. Die Gewerkschaft fordert Lohnerhöhungen in Höhe von 40%, die Autofirmen haben 20% angeboten. Die Fronten verhärten sich weiter, auch Ford konnte letzte Woche in individuellen Verhandlungen keinen Durchbruch erzielen. Meiner Einschätzung nach spielen die Gewerkschaften mit dem Autostandort USA, denn ein Sieg der Gewerkschaft würde die Unternehmenslenker zwingen, günstigere Produktionsstandorte zu erschließen. Mexiko ist da bereits sehr hilfsbereit.

Zinsmärkte unter Spannung



Das Zinstief, das wir eigentlich schon im Jahr 2019 hinter uns wähnten, wurde durch Corona nochmals um ein Jahr verschoben. Sie werden sich an die negativen Zinsen im Jahr 2020 erinnern. Seither steigen die Zinsen. Im Umkehrschluss fallen die Kurse für Zinspapiere, also Anleihen. Je günstiger Sie eine 10 Jahre laufende Anleihe mit festem Zins kaufen können, desto höher die Rendite.

Der globale Anleihenmarkt ist doppelt so groß wie der globale Aktienmarkt. Für institutionelle Anleger wie Versicherungen oder auch andere Konzerne und Milliardäre ist ein verlässlicher Rückfluss wichtiger als eine hohe Rendite. Daher dominieren die Anleihemärkte das Geschehen, Aktienmärkte geraten in deren Kielwasser häufig in Turbulenzen.

Für uns Aktionäre ist es daher wichtig, auch die Vorgänge an den Anleihemärkten zu verstehen. Derzeit haben wir dort eine interessante Konstellation.

COT-10Jahre-US-20230929
Abbildung 1: Commitment of Trades bei 10 Jahre laufender US-Staatsanleihe: Große Shortposition in Grün


Die steigenden Renditen bzw. der fallende Anleihenpreis hat sich in den vergangenen Jahren als gute Erlösquelle etabliert. Hedgefonds, deren Anlagehorizont Wochen oder Monate betragen, spekulieren immer stärker auf weiter fallende Anleihenkurse und somit weiter steigende Renditen. Die jüngsten Äußerungen von Jay Powell haben einmal mehr für Zufriedenheit unter den Hedgefondsmanagern gesorgt, die Anleihen shorten (Leerverkäufen). Leerverkäufer profitieren von fallenden Kursen, da Sie die Spekulation umdrehen: Zuerst wird eine Aktie, die man gar nicht hat, verkauft und später kauft man die Aktie zurück - hoffentlich zu einem günstigeren Preis. So verdient man an fallenden Kursen.

Die Short-Position in der 10 Jahre laufenden US-Anleihe ist derzeit größer denn je. Größer als jemals, seit man Anfang 1980 diese Daten erhebt. Shorties, wie man Hedgefonds, die Leerverkäufe tätigen, manchmal nennt, wetten so stark auf weiter fallende Kurse, und somit auf weiter steigende Zinsen, wie niemals zuvor.

Wenn wir uns die historische Dimension der Zinswende anschauen, ist das kein Wunder. Seit den 1980ern haben wir rückläufige Zinsen gehabt. Dieser 40 Jahre alte Trend wurde erst im vergangenen Jahr verlassen, die Rendite sprang erstmals wieder über wichtige, abwärts verlaufende Widerstände. Wir sind also in ein neues Zeitalter eingetreten, in dem die Zinsen steigen. Vielleicht sogar für einen sehr langen Zeitraum.

Doch was passiert, wenn die Zinsen zwischenzeitlich mal fallen sollten? Was passiert, wenn der seit Mitte 2020 bestehende Abwärtstrend am Anleihemarkt ins Stocken gerät? Das war bereits einige Male der Fall, die Anleihekurse sprangen kräftig an. Doch schauen Sie sich die Graphik bitte mal näher an: Die Shortposition war zuvor bei weitem nicht so groß wie heute. Seit dem letzten Anspringen im April ist die Shortposition kräftig angestiegen.

Die grüne Linie unter dem Chart müssen Sie bitte betrachten, denn sie gibt die Shortpositionen der Hedgefonds aus.

Hedgefonds, die short positioniert sind, müssen Sicherheiten für die Shortpositionen hinterlegen. Klar, sie haben bereits Kasse gemacht, müssen die Papiere jedoch noch liefern. Für die Lieferung müssen die Papiere über den Markt gekauft werden. Der hohe Kassenbestand muss also ausreichen, um die geschuldeten Papiere einzukaufen.

Wenn nun der Preis der Papiere steigt, wird der Rückkauf teurer und Shorties müssen weitere Sicherheiten hinterlegen. Nicht selten gelingt das nicht und die Positionen werden unter Verlust Zwangseingedeckt. Entsprechende Deckungskäufe treiben den Kurs weiter nach oben, es entsteht ein teuflischer Kreislauf bis alle Shorties, die schwach auf der Brust sind, eingedeckt wurden. Die Zinsen würden in einem solchen Prozess stark fallen.

Niedrigere Zinsen wiederum wären positiv für die Konjunktur und somit für den Aktienmarkt. Doch in einem ersten Schritt würden auch die Aktienmärkte unter Druck geraten, da die hinterlegten Sicherheiten bei vielen Hedgefonds Aktien sind, die man mit den Einnahmen aus dem Leerverkauf kaufte. Die jüngsten Daten der obigen COT-Graphik über das Volumen der ausstehenden Leerverkäufe stammen vom 18.9., sind also schon zwei Wochen alt. Ich gehe davon aus, dass wir in den vergangenen Tagen, nach der jüngsten Fed-Sitzung, Gewinnmitnahmen bei den Shorties gesehen haben: Aktienpositionen wurden Anfang der Woche verkauft und Anleihen wurden zurückgekauft. Die Anleihen haben "zufällig" am Donnerstag Mittag ihr vorläufiges Tief gesehen und steigen seither.

Abschließend noch ein Blick auf das Zinsniveau im Verhältnis zur Inflation: In den USA beträgt die Rendite für 20 Jahre laufende Staatsanleihen aktuell 4,86%. Die Inflation liegt bei 3,5%. Die Zinskurve verläuft nicht mehr invers, sondern die längeren Laufzeiten tragen aufgrund der höheren Unsicherheit mit zunehmendem Zeithorizont auch einen höheren Zins.

In Europa notiert die Rendite der 20 Jahre laufenden Staatspapiere bei 3,2%. Die Inflation notiert noch bei 4,3%, liegt also noch deutlich höher. Die Zinskurve ist nach wie vor invertiert. Ein Umstand, der historisch betrachtet häufig eine Rezession nach sich zog.

Während also in den USA die Rezessionsängste langsam schwinden, ist es in Europa noch zu früh zum Aufatmen. Aus diesem Grund dominieren derzeit in unserem Portfolio Käufe von US-Aktien.

Schauen wir uns mal die Wochenentwicklung der wichtigsten Indizes an:

Wochenperformance der wichtigsten Indizes




INDIZES 29.9., 18:41 Uhr Woche Δ Σ '23 Δ
DAX 15.387 -1,1% 10,5%
S&P 500 4.312 -0,9% 12,3%
Nikkei 31.858 -1,7% 22,1%
Shanghai A 3.261 -0,7% 0,7%
Euro/US-Dollar 1,06 -0,7% -1,1%
Euro/Yen 158,14 0,2% 12,7%
10-Jahres-US-Anleihe 4,56% 0,13 0,68
Umlaufrendite Dt 2,80% 0,03 0,34
Feinunze Gold $1.855 -3,7% 1,7%
Fass Brent Öl $85,45 0,0% 2,2%
Kupfer $8.303 0,9% -1,5%
Baltic Dry Shipping $1.716 9,4% 13,3%
Bitcoin $26.894 0,8% 62,1%



Der Ölpreis zeigt die unterwöchige Schwankung im Wochenvergleich nicht an, doch zwischenzeitlich war der Ölpreis deutlich über 90 USD/Fass gestiegen. Die Umlaufrendite ist im Wochenvergleich ebenfalls wenig verändert (+0,03%punkte). Dennoch ist in der abgelaufenen Woche mehr passiert, als diese beiden Indikatoren zeigen.

Schauen wir mal, wie sich die Stimmung unter den Anlegern entwickelt hat.




3. Sentiment: Angst und Panik dauert an



stimmungsumfrage "Angst und Panik" titelte ich vergangene Woche. Es ist die Angst und Panik, auf die wir als Sentiment-Analysten stets warten. Denn Angst und Panik unter Anlegern sorgt dafür, dass Aktien unlimitiert zum Verkauf gestellt werden, die Kurse purzeln dann so lange, bis alle Anleger, die von der Angst und Panik ergriffen wurden, ihre Positionen verkauft haben.

Nicht eine positive Meldung macht den Unterschied, sondern das Auslaufen der Angst und Panik. Und genau das haben wir gesehen, als am Donnerstag Mittag die Kurse nicht mehr weiter fielen. Es gab kein plötzliches Kaufinteresse, es gab keine überraschend positive Entwicklung.

Seit dem Tief im DAX am Donnerstag Vormittag stieg das Barometer zwischenzeitlich um 2,3%. Zum Ende des heutigen Handelstages gaben die Märkte wieder ein wenig ab. Es bleibt ein Wochenminus von 1,1%.

panik Unser Sentimentindikator zeigt mit einem Wert von -4,2% weiterhin Angst und Panik an. Offensichtlich wurde die Kehrtwende vom gestrigen Donnerstag nicht als Bodenbildung interpretiert, sondern höchstens als kleine Verschnaufpause auf dem Weg zu tieferen Tiefs.

Doch die Verunsicherung, die vergangene Woche mit einem Wert von -5,2% noch extrem war, ist auf nur noch -2,9% zurückgegangen. Ein Funken Hoffnung, der Anlegern in den dunklen Stunden Mut macht?

Ja, denn die Zukunftserwartung ist auf 5,0% gestiegen. Es handelt sich um den größten Optimismus, den wir seit Ende 2021 messen. Damals erreichte der DAX kurze Zeit später ein Allzeithoch, bevor es dann in die anderthalb Jahre währende Baisse ging.

Die Investitionsbereitschaft ist mit einem Wert von 5,2% sogar noch extremer, denn einen höheren Wert hatten wir zuletzt während des Coronacrashs im März 2020.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger ist auf 7 gestiegen, hier lässt sich ebenfalls der größte Optimismus seit mindestens einem Jahr ablesen.

Das Put/Call-Verhältnis der Eurex, das die Strategie der institutionellen Anleger zeigt, ist auf 1,1% gesunken, was ebenfalls eine starke Nachfrage nach Call-Optionen signalisiert. Auch hier ist der Optimismus auf Rekordhoch.

In den USA ist das Put/Call-Verhältnis an der CBOE vergleichsweise hoch, dort ist der Optimismus noch nicht sichtbar.

Auch die US-Fondsmanager zeigen durch eine Reduzierung ihrer Investitionsquote auf nur noch 43%, dass sie eher pessimistisch eingestellt sind.

Die Bulle/Bär-Differenz der US-Privatanleger ist auf -13% gerutscht. 28% Bullen stehen 41% Bären gegenüber. Die Stimmung in den USA ist offensichtlich diametral unterschiedlich zur Stimmung in Deutschland.

Dies unterstreicht auch der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500, der mit einem Wert von 29% starke Angst anzeigt.

Interpretation



stimmung_positiv Die dieswöchige Sentimentanalyse ist voll von großen Diskrepanzen: Die Stimmung in Deutschland ist extrem negativ, die Zukunftserwartung hingegen extrem positiv. Eine vergleichbar große Differenz zwischen Stimmung und Erwartung gab es in den vergangenen 16 Jahren erst 18 Mal, also rund einmal pro Jahr. Die Folge waren 7 Mal fallende Kurse nach 6 Monaten, 11 Mal steigende Kurse. Durchschnittlich legte der DAX um 5,8% zu. Das ist zwar eine leicht positive Aussage, aber kein no-brainer. Die Fehlerquote ist zu hoch.

Besonders überraschend ist der große Optimismus in Deutschland im Vergleich zum großen Pessimismus in den USA. Bären haben in den USA das Ruder übernommen. Kein Wunder, am Wochenende steht ein möglicher Shutdown der Regierungsaktivitäten im Raum, sofern die Republikaner dem neuen Haushaltsplan nicht zustimmen. Zudem sorgt der Streik in der Autoindustrie für eine hitzige Stimmung in der Wirtschaft, zumal sich Präsident Joe Biden so deutlich auf die Seite der Streikenden gestellt hat.

In den USA positionieren sich Anleger also eher defensiv und warten den Ausgang der belastenden Entwicklungen (möglicher Shutdown, Streik) ab. Sollte sich eine Lösung abzeichnen, stehen die Vorzeichen für eine Rallye in den USA gut.

Das würde dann auch den DAX mit nach oben ziehen, da der DAX meist den Vorgaben aus den USA folgt. Ohne einen Impuls von Außen dürfte es jedoch schwer werden für den DAX, Kurssteigerungen zu erzielen. Zu viele Anleger sind bereits investiert, die Cashquote ist weiterhin sehr niedrig.










4. Ausblick: Sehnsucht nach Normalität



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5. Leserfragen



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2. Fragen zu Aktien aus unserem Portfolio werden inhaltlich in das nächste Update zum entsprechenden Portfoliotitel eingearbeitet, sofern für die Allgemeinheit von Interesse.

3. Die wichtigsten Fragen zu allgemeinen Börsenthemen sowie zu Einzeltiteln werde ich im Heibel-Ticker beantworten.

Mit dieser Vorgehensweise hoffe ich, möglichst viel Zeit für die Recherche von Themen zu haben, die ich für viele Leser wichtig halte und überzeugt bin, dass dies einem großen Teil unserer Gemeinschaft Mehrwert bietet.

Leider war es in der Vergangenheit teilweise so, dass ich mehr Zeit in die Recherche für individuelle Fragen gesteckt habe und Zeit für die Analyse von Aktien und das Ausarbeiten von neuen Empfehlungen fehlt. Das ist jedoch den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS gegenüber unfair, denn es darf erwartet werden, dass ich meine Energie dahingehend einsetze, für alle Abonnenten relevante Themen auszuarbeiten. Ich hoffe auf Ihr Verständnis :-)

TUI günstig bewertet, Staat ausbezahlt


Guten Tag Herr Heibel


Wäre eine Analyse von TUI etwas, was Sie in Betracht ziehen würden? Ist TUI zurecht so unter die Räder gekommen? Es wird doch berichtet, dass das Geschäft gut läuft.
Könnte est ein Schnäppchen sein zum jetztigen Kurs?

Mit besten Grüßen

Fritz aus Bozen (Italien)

ANTWORT
Ich habe den Eindruck, Anleger trauen sich nicht mehr an TUI heran. In der Coronazeit mussten staatliche Hilfen zu sehr nachteiligen Konditionen angenommen werden, der Staat erhielt ein attraktives Wandelrecht. In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Kapitalerhöhungen durchgeführt, die Aktien wurden zusammengelegt und Altaktionäre mussten herbe Verluste erleiden.

In den vergangenen Monaten wurden die Staatshilfen jedoch vollständig zurück bezahlt, inkl. einer Prämie für die Wandeloption. Die Bilanz sieht wieder recht solide aus und in diesem Sommer konnte TUI sogar von der neuen Reiselust der deutschen (+11%) profitieren und einen ordentlichen Gewinn ausweisen. So sieht die Aktie mit einem EV/EBITDA von nur noch 3,6 derzeit extrem günstig aus, in der Vergangenheit lag dieser Wert meist doppelt so hoch.

Doch in der Vergangenheit gehörten viel mehr Hotels und Kreuzfahrtschiffe TUI, aufgrund der schweren Zeiten wurde vermehrt geleast. Rechnet man die vertraglich zugesicherten Leasingwagen der Zukunft in die Bewertung hinein, so ergibt die aktuelle Bewertung eher Sinn. Und da viele Urlaubseinrichtungen nun geleast sind, wird TUI nicht an einer eventuellen Wertsteigerung partizipieren.

TUI von heute ist also nicht mit der TUI von vor fünf Jahren zu vergleichen. Entsprechend vorsichtig sind Anleger.

Vor Corona lag der Jahresumsatz bei 22 Mrd. EUR. 2022 waren es bereits wieder 18 Mrd. EUR und für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen, das Vor-Corona-Niveau wieder zu erreichen. Dabei war das laufende Jahr alles andere als einfach: Die drohende Wirtschaftsschwäche hat zu einer Zurückhaltung bei den Urlaubsbuchungen geführt. Da ich eine fortschreitende Normalisierung erwarte, ist es keine schlechte Idee, jetzt TUI als Spekulation ins Depot zu holen. Für uns kommt TUI nicht in Frage, weil wir bereits eine andere Aktie aus dem Vergnügungsbereich haben, die mir besser gefällt.




6. Update beobachteter Werte



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7. Übersicht HT-Portfolio



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8. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise



Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

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Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Capital IQ, Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: CapitalIQ, Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



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