Grammer: Jetzt heißt es warm anziehen!

Lieber Leser,

beim Automobilzulieferer Grammer wirkt sich der schwelende Machtkampf inzwischen auch massiv auf die Geschäftslage aus. Nun hat Aufsichtsratschef Klaus Probst im Gespräch mit der Wirtschaftswoche Alarm geschlagen: „Im ersten Quartal haben sich unsere Auftragseingänge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum halbiert“, so der ehemalige Vorstandschef der Leoni AG. Konkret soll es sich dabei um Bestellungen im Gesamtwert von 300 Mio. Euro gehandelt haben. Der Rückgang sei vor allem den Streitigkeiten rund um das Unternehmen geschuldet.

Um was geht es eigentlich?

Die bosnische Investorenfamilie Hastor, die über Investmentgesellschaften gut 20 Prozent der Anteile an Grammer hält, fordert grundlegende Veränderungen beim oberpfälzischen SDAX-Unternehmen. So soll der amtierende Vorstandschef Hartmut Müller abberufen und der Aufsichtsrat mit eigenen Kandidaten neu besetzt werden.

Die Konzernspitze versucht dies zu verhindern: Unterstützung erhofft sie sich durch den neuen chinesischen Großaktionär Ningbo Jifeng, der aktuell gut 11 Prozent der Grammer-Anteile auf sich vereint. In diesen Tagen kursierten Meldungen, wonach Ningbo seine Beteiligung weiter aufzustocken gedenkt. Mit großer Spannung wird nun die für den 24. Mai terminierte Hauptversammlung erwartet. Dann wird sich zeigen, wer zukünftig im Unternehmen das Sagen hat.

Wie reagiert die Aktie?

Der Anteilsschein befindet sich seit einigen Wochen klar auf dem absteigenden Ast. Seit dem 26. April stehen Kursverluste von knapp 20 Prozent zu Buche. An der Aktie scheint der Machtkampf im Unternehmen somit also auch nicht spurlos vorbeizugehen.

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