Glencore: Darum ist dieser Verkauf lobenswert

Lieber Leser,

das britisch-schweizerische Bergbauunternehmen Glencore hat knapp 10 % der Anteile an seiner Agrartochter für rund 625 Mio. US-Dollar verkauft. Damit hält der Konzern nur noch eine knappe Mehrheitsbeteiligung in Höhe von 50,01 %. Das Geld benötigt Glencore dringend, um seinen Schuldenberg abzubauen.

Mit dem Zukauf von Xstrata übernommen

Glencore hatte sich in der Vergangenheit mit dem Zukauf von Xstrata augenscheinlich übernommen. Die Übernahme kam zu einem Zeitpunkt zustande, als die Preise auf den Rohstoffmärkten massiv einbrachen. Die Konzernleitung reagierte zunächst mit drastischen Sparmaßnahmen. Etliche Minen wurden geschlossen, Investitionen auf Eis gelegt und die Produktionskapazität gedrosselt. Das Unternehmen führte eine Kapitalerhöhung durch und strich den Aktionären die Dividende.

Bereits 3,2 Mrd. Dollar erlöst

Als diese Einsparungen nicht den gewünschten Turnaround brachten, entschloss sich der Vorstand, Vermögenswerte zu veräußern. Im April hatte man bereits 40 % der Agrartochter an den Canada Pension Plan Investment verkauft, Kanadas größte Pensionskasse. Nun gehen die übrigen Anteile an den viertgrößten Pensionsfonds Kanadas. Insgesamt hat man dadurch bereits 3,2 Mrd. US-Dollar im laufenden Geschäftsjahr erlöst. Doch man will noch mindestens 4 bis 5 Mrd. Dollar erreichen. Da muss also noch einiges Tafelsilber verramscht werden.

Zwei Punkte sind lobenswert

Aber in zwei Punkten muss ich Glencore loben. Zum einen war der Zeitpunkt zum Verkauf sehr günstig gewählt. Die Preise für Agrarerzeugnisse sind derzeit vergleichsweise hoch, sodass die Käufer deutlich mehr investieren müssen. Zum anderen wirft dieser Geschäftsbereich recht niedrige Margen ab. Der Verkauf dürfte also verhältnismäßig geringe Auswirkungen auf zukünftige Gewinne haben.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse