Eines unserer meistgelesenen Themen dieser Woche war folgendes: Commerzbank: Das ging übel daneben!

Lieber Leser,

nach den jüngst überraschen positiven Quartalszahlen der Deutschen Bank hatte sich wohl so mancher Marktteilnehmer eine halbwegs ähnliche Geschäftsentwicklung für die Commerzbank erhofft. Doch das wird wohl nichts.

Im 1. Jahresviertel 2016 hat die „Bank an Ihrer Seite“ den Nettogewinn aus dem entsprechenden Vorjahresquartal mehr als halbiert: Das Plus von 338 Mio. Euro aus 2015 schrumpfte auf nur noch 163 Mio. Euro zusammen. Die Commerzbank dekoriert das als „ordentliches Ergebnis in schwierigem Marktumfeld“, ich bin anderer Meinung.

Abgesehen davon soll ausgerechnet die Bank, die in der Finanzkrise nur dank staatlicher Hilfe hat überleben können, zum Dank genau diesen Staat jahrelang um Steuereinnahmen betrogen haben: Um den Zeitpunkt der Dividendenzahlungen herum lieh sich die Bank dazu einfach deutsche Aktien von ausländischen Besitzern. Die den Ausländern erstattete Kapitalertragssteuer und Dividende teilte sich die Commerzbank dann mit den Verleihern. So vermied das Kreditinstitut über viele Jahre hinweg Steuerzahlungen in insgesamt zweistelliger Millionenhöhe. Laut eigener Aussage sei dies völlig legal, aber ethisch ist es durchaus verwerflich. Der Werbeslogan „Gemeinsam mehr erreichen“ erhält hier doch einen recht bitteren Beigeschmack.

Derzeit wird die Aktie dafür abgestraft, zu recht: Satte -9% geht es in den Keller und der so mühsame ausgebildete Aufwärtstrend seit Februar ist erst einmal vorbei.
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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse