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EADS / BAE Systems: Machtstreit der Regierungen gefährdet die Fusion


Nur bis Mittwoch um 17:00 Uhr Ortszeit haben der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS und das britische Rüstungsunternehmen BAE Systems nach den britischen Börsenregeln noch Zeit, dem „Panel on Takeovers and Mergers“ (PTM) in London zu vermelden, ob die Fusion zwischen den beiden Unternehmen zustande kommen wird oder scheitert. Derzeitig sieht es allerdings so aus, als ob die Regierungen in Deutschland, Frankreich und Großbritannien keine Einigung über eine Machtverteilung im neuen Konzern erzielen können.

Bereits am Freitag machten Meldungen über ein Scheitern der Fusion die Runde. Sowohl EADS als auch BAE Systems dementierten jedoch und verwiesen darauf, dass bis zur Deadline am 10. Oktober darauf hingearbeitet werde, eine Einigung mit allen involvierten Partnern zu erzielen. Ob jedoch bei den unterschiedlichen Interessen der Beteiligten ein Kompromiss erzielt werden kann, und dass innerhalb der verbleibenden Zeit, ist fraglich.

Kernpunkt der Differenzen ist die Frage, welche Kontrolle die beteiligten Länder im fusionierten Konzern ausüben sollen. Im Vordergrund der Diskussion stehen dabei die Ziele von Deutschland und Frankreich nennenswerte Anteile am Unternehmen zu erlangen. Frankreich, das derzeitig mit 15 Prozent an EADS beteiligt ist, strebt zunächst einen entsprechenden Anteil von neun Prozent am neuen Unternehmen an. Später will Paris jedoch auch den Anteil des französischen Konzerns Lagardère übernehmen, der aktuell einen Anteil in Höhe von 7,5 Prozent an EADS hält, diesen jedoch in absehbarer Zeit abgeben möchte. Deutschland möchte hier nicht zurück stehen und strebt einen ebenso großen Anteil an, der sich aus den 22,5 Prozent der Stimmrechte an EADS ergibt, die auf deutscher Seite durch Großinvestoren vertreten werden. Die britische Regierung spricht sich jedoch gegen eine Staatsbeteiligung aus, weil sie eine Dominanz Deutschlands und Frankreichs im Unternehmen befürchtet. Es könne nicht sein, dass der neue Konzern von einer Regierung kontrolliert werde, äußerte sich der britische Verteidigungsminister Philip Hammond am Sonntag in der BBC. Er verlange nicht, dass Deutschland und Frankreich ihre Anteile auf Null reduzierten, die Absenkung müsse jedoch so weit gehen, dass die beiden Regierungen über das neues Unternehmen nicht bestimmen oder es steuern können. Hammond warnte davor, dass Großbritannien das Vorhaben blockieren würde, wenn bestimmte Bedingungen nicht erfüllt würden. London verfügt bei BAE Systems über eine so genannte „goldene Aktie“, mit der feindliche Übernahmen verhindert werden können.

Auch EADS-Chef, Tom Enders hat sich gegen eine Staatsbeteiligung in dem neuen Unternehmen ausgesprochen. Er setzt auf die Internationalisierung und eine hohe Ertragsfähigkeit des neuen Konzerns. Die staatlichen Beteiligungen sieht er als Hindernis auf diesem Weg. Zur Sicherung der staatlichen Interessen will Enders Deutschland, Frankreich und Großbritannien über eine goldene Aktie ein Vetorecht gegen feindliche Übernahmen einräumen.

Auch der größte BAE-Aktionär, der Investmentfonds Invesco Perpetual, teilte am Montag Bedenken gegen die Fusion mit. Die Fondsgesellschaft, die nach eigenen Angaben 13,3 Prozent der BAE-Anteile hält, sieht eine hohe Staatsbeteiligung am entstehenden Gesamtkonzern ebenfalls kritisch und fürchtet um die Stellung von BAE auf dem US-amerikanischen Rüstungsmarkt.

Wie die „Financial Times Deutschland“ am Montag berichtete sieht EADS-Chef Thomas Enders nach Informationen aus Branchenkreisen trotz der heftigen Diskussionen immer noch eine 50-50-Chance, dass der Deal gelingt. Wohl aber kaum bis zum kommenden Mittwoch. Wie inzwischen aus London verlautete, wollen die britischen Behörden die bis Mittwoch gesetzte Frist eventuell verlängern. Dabei seien 28 Tage im Gespräch.

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Seit 1986 beschäftige ich mich mit Wertpapieren. Dabei habe ich vor allem im Bereich der Derivate eine Menge Erfahrungen sammeln können.

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