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Druckabfall im Rentenmarkt von nur kurzer Dauer


Sie ist dann tatsächlich eingetreten – die Mini-Korrektur am Staatsanleihemarkt. Zwar kletterte die amerikanische Inflationsrate im März wie befürchtet auf 8,5%, aber ein gedämpfter Anstieg in der Kernrate ließ etwas Luft aus dem Rentenmarktkessel. Der gestern gesehene Rückgang der Renditen dürfte sich jedoch als kurzlebig erweisen. Weitere kräftig steigende Preisindikatoren und engagiert straffende Notenbanken dürften die Rentenmärkte zumindest vorerst eher noch unter Druck halten.

„Das ist dann wohl der Peak“ hieß es gestern allerorten auf Neudeutsch. Die amerikanische Inflationsrate war im März von 7,9% auf 8,5% geklettert, aber die Wirkung von Basiseffekten, fallende Preise am Gebrauchtwagenmarkt und etwas moderatere Energiepreise lassen vermuten, dass ein noch höherer Inflationsausweis in den kommenden Monaten unwahrscheinlich ist. An den Rentenmärkten lösten die Zahlen nach den kräftigen Renditeanstiegen in den Vortagen eine kurzzeitige Gegenbewegung aus. Die 2J UST-Rendite fiel um bis zu 17 Bp, die 10J-Rendite um bis zu 9 Bp. Auch am Bundmarkt ging es mit den Renditen zwischenzeitlich um bis zu 5 Bp südwärts. Allerdings setzte schon in den Nachmittagsstunden die „Gegenbewegung zur Gegenbewegung“ ein, und heute früh stehen wir mehr oder weniger wieder auf jenen Renditeniveaus, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der amerikanischen Inflationszahlen vorherrschten.

Mit einer Ausnahme: die 2J UST-Rendite steht noch rund 10 Bp tiefer. Und hierin spiegelt sich die erstaunliche Versteilerung der 2/10J UST-Kurve wider. Noch vor anderthalb Wochen war das Thema Nr. 1 an den Rentenmärkten die fortschreitende Abflachung der Kurve, bis hin zur Kurveninversion, wobei die Kurzfristzinsen über die Langfristzinsen kletterten. Seit dem 1. April geht es in die andere Richtung. Die 2/10J UST-Kurve ist innerhalb von nur sieben Handelstagen um 40 Bp steiler geworden. Nicht ganz so ausgeprägt, aber von der Tendenz her vergleichbar, bewegte sich die Bundkurve. Treibende Kraft hinter der jüngsten Versteilerungstendenz sind die langfristigen Inflationserwartungen. Sowohl die Breakeven-Sätze im 10-jährigen Laufzeitbereich als auch die viel beachteten 5J5J-Forward-Inflationsraten erklimmen dieser Tage neue Höhen. Letztere werden vor allem von Zentralbankvertretern beobachtet. Die 5J5J-Forward-Inflationserwartungen bilden die Markterwartungen über die durchschnittlichen Jahresteuerungsraten für den in fünf Jahren beginnenden Fünf-Jahres-Zeitraum ab. Der Blick in die weite Zukunft soll helfen abzuschätzen, was jenseits des aktuellen Preisschubs an Inflationserwartungen bei den Anlegern hängen bleibt. In den USA ist die entsprechende Marktkennzahl jetzt auf ein 8-Jahres-Hoch von 2,74% geklettert, in der Eurozone auf ein 10-Jahres-Hoch von 2,38%.

Und auch wenn ein deutlicher Rückgang bei den Gebrauchtwagenpreisen in den USA für ein klein wenig Entspannung im aktuellen globalen Inflationsbild sorgt – viele andere Preisindikatoren machen wenig Hoffnung auf einen baldigen Rückgang des Preisdrucks. In Großbritannien fiel der Inflationsausweis für März heute früh mit 7,0% deutlich höher aus als erwartet. In den USA dürfte auf Ebene der Produzenten heute Mittag eine Zunahme des Preisniveaus von deutlich mehr als 10% berichtet werden, und das Statistische Bundesamt wies heute früh im Bereich der Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte eine Jahresteuerung von 22,5% aus. Und diese Zahlen beziehen sich erst auf den Februar, beinhalten also noch nicht die zusätzlichen Belastungen infolge des Russland-Ukraine-Konflikts. Drei Beispiele aus diesem Bericht: Die Preise für Rinder stiegen um 32,5%, jene für Milch um 30,1% und selbst jene für Ziegen und Schafe um 12,3% gegenüber dem Vorjahr.

Die Zentralbanken rund um den Globus begegnen dem Preisdruck vermehrt mit kräftigeren Zinsanhebungen. In Neuseeland hob die Notenbank den Leitzins in der vergangenen Nacht unerwartet stark um gleich 50 Bp an. Heute Nachmittag wird von der Bank of Canada ein Schritt in gleichem Ausmaß erwartet. Fed-Vertreter sprechen sich reihenweise für einen 50 Bp-Schritt Anfang Mai aus. Und morgen gibt die Europäische Zentralbank ihre neuesten Einschätzungen bekannt.

Auf der Tagesagenda sehen wir das Frühjahrsgutachten der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute – vor allem aber die ersten Zahlen zur Quartalsberichtssaison aus den USA. Aber: Die Ölpreise klettern wieder über die 100-Dollar-Marke, der japanische Yen fällt gegenüber dem US Dollar auf ein 20-Jahres-Tief, EUR-USD rutscht fast auf ein neues 2-Jahrestief – all dies zeigt, wie hoch die Anspannung im Markt in diesem herausfordernden Umfeld weiterhin ist…

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Der Beitrag Druckabfall im Rentenmarkt von nur kurzer Dauer erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).


Quelle unicredit.de

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