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Die Zinsanhebung der FED und ihre Auswirkungen!


Janet Yellen, die oberste Hüterin der US-Geldpolitik (FED), hat diese Woche die Leitzinsen um 0,25% erhöht. Weitere Zinserhöhungen sind zumindest in den USA geplant. Der amerikanische $ hat gegenüber dem € aufgewertet und liegt nicht mehr weit von der Parität entfernt. Um den € wieder aufzuwerten, müsste die EZB mit ihrer Zinspolitik zeitverzögert nachkommen. Inwieweit dies geschieht, bleibt reine Spekulation und Mario Draghi, der Währungshüter der EZB, hatte Ende letzter Woche angedeutet, das Anleihezinsprogramm bis Ende 2017 zu verlängern. Es ist lediglich eine Reduzierung des Anleihekaufprogramms von derzeit 80 Mrd.€ auf 60 Mrd. € im März 2017 vorgesehen.

Kurze Erklärung hierzu: Die europäische Wirtschaft zieht nicht wie gewünscht an. Die Inflation steigt zwar, aber nicht in dem Maße wie von der EZB avisiert (2% Ziel). Darüber hinaus sind bei einer weiteren Flaute der Wirtschaft und Inflation noch drastischere Schritte der EZB möglich, um die Konjunktur anzukurbeln. Helikoptergeld nur mal als Stichwort erwähnt. Geht die Party an der Börse infolge der völlig verzerrten Geldpolitik also weiter in 2017?

Aktienmärkte in den USA und Deutschland steigen

Der Dow Jones in Amerika steht kurz vor dem Durchbrechen der psychologischen Marke von 20.000 Punkten. Der DAX steht bei knapp 11.500 Punkten und markiert damit ein neues Jahreshoch für 2016. Die Bewertungen speziell in den USA sind mittlerweile recht sportlich. Das Shiller KGV (gewichteter KGV der letzten 10 Jahre) ist derzeit auf historischem Niveau und steht knapp bei 28. Als Vergleich: das langjährige Allzeithoch aus dem Jahr 2000 zur New Economy Blase war 44. Während der Finanzkrise im Jahre 2008/09 betrug dieser Wert 27. Zur Weltwirtschaftskrise im Jahr 1929 lag der Wert bei knapp 33. Nach der Gaußschen Glockenkurve zu urteilen, befinden wir uns unter der letzten 5% der gesamten historischen Vergangenheitswerte. Es stellt sozusagen ein Extremwert dar, welcher selten in der vergangenen Datenmenge erreicht wurde!

Die Verschuldungen der einzelnen Staatshaushalte wächst weiter rasant. Trump hat eine massive Steuersenkung geplant, was die amerikanische Gesellschaft entlasten soll. Ein schönes Programm, um der Konjunktur und dem Konsum weiter Auftrieb zu geben. Dies sind positive Grundtreiber für die Entwicklung der Märkte in 2017?

Vertrauen in Euro durch BREXIT angeschlagen

Von makroökonomischer Seite ist mit einem moderaten Wachstum in Europa zu rechnen. In den USA steht die wirtschaftliche Entwicklung schon wesentlich besser aus. Es stehen politisch wichtige Entscheidungen in Europa an! Die Niederlande, Frankreich und Deutschland wählen. Das Vertrauen in den Euro ist durch BREXIT und das wo mögliche ITALEXIT angeschlagen. Sollten sich nächstes Jahr weitere Protektionismus-Tendenzen ergeben, könnte Europa nachhaltig geschädigt werden. Eine länger anhaltende Krise könnte einhergehen mit der demografischen Entwicklung und alternden Bevölkerung, die sich sukzessive aus dem Konsumrad verabschiedet. Somit spielt diese Komponente auch nicht mit um weiterhin zu wachsen! Spekulationen hinsichtlich eines Auseinanderdriftens der EU und das Scheitern des Euro halte ich mittlerweile für ein realistisches Szenario!

Die Auswirkungen der Finanzkrise 2008/09 wurden durch die hundsmiserable Politik nicht annähernd beseitigt. Eine Aufarbeitung an den einzelnen Schnittstellen im Bankensektor oder Ursachenforschung wurde nie gemacht. Eine schwere Krise erwarte ich persönlich zwischen den Jahren 2018 und 2020 als ein sehr wahrscheinliches Szenario. Auch eine Währungsreform mit all seinen Auswirkungen halte ich mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von 25% für nicht mehr unwahrscheinlich, sollten die dringend benötigten Schritte der Politiker nicht eintreten. Eine nüchterne Betrachtung und ein gewisser Realitätssinn ist Voraussetzung hierfür, ansonsten dürfte uns das ganze EU Konstrukt bald um die Ohren fliegen.

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