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Der Tanz am Abgrund


Lieber Leser,

in der Vergangenheit galt die Annahme, dass ein gutes wirtschaftliches Umfeld recht zufriedene Bürger hervorruft, die bei Wahlen und Abstimmungen in ihrer Mehrheit für das aktuelle System und damit auch für die Parteien der amtierenden Regierung stimmen.

Politisch instabil waren hingegen jene Zeiten, in denen der wirtschaftliche Motor stotterte, statt rund zu laufen. Etwa die frühen 1930er Jahre oder auch die späten 1960er Jahre, die der alten Bundesrepublik mit ihrer ersten Rezession auch gleich die Studentenunruhen brachten.

Mit dieser Gleichung im Rücken müsste man für die niederländische Parlamentswahl im März und die Bundestagswahl im September einen Wahlsieg der amtierenden Regierungskoalitionen voraussagen. Wenn man dann auch noch berücksichtigt, dass sowohl in Berlin als auch in Den Haag eine Große Koalition amtiert, dann dürfte die Wiederwahl auf den ersten Blick alles andere als problematisch werden.

Doch danach sieht es weder in der einen noch in der anderen Hauptstadt gerade aus. Beiden Großen Koalitionen drohen so erhebliche Stimmenverluste, dass sie zur Bildung einer neuen Regierung wahrscheinlich auf weitere Partner angewiesen sein werden. Die großen Gewinner der bevorstehenden Wahlen, nicht nur in den Niederlanden oder in Deutschland, werden Protestparteien wie die AfD oder Geert Wilders PVV sein.

War 2016 nur der Auftakt zu einer neuen Entwicklung?

Vollkommen neu ist diese politische Entwicklung nicht. Im Gegenteil: Sie wäre die Fortschreibung einer Tendenz, die sich bereits im vergangenen Jahr in Großbritannien und in den USA angekündigt hat. Beiden Ländern ging es ähnlich wie Deutschland oder den Niederlanden wirtschaftlich noch gut. Dennoch votierten die britischen und amerikanischen Wähler im Juni bzw. November 2016 für politische Experimente der Extraklasse. Sie stimmten für das Abenteuer Brexit und für den unberechenbaren Präsidenten Donald Trump.

Wesentlich verständlicher ist die Neigung, Protestparteien zu wählen, für Länder wie Frankreich, Italien oder Spanien, die mit ernsten wirtschaftlichen Schwierigkeiten kämpfen oder für das kleine Griechenland, das nur noch dank der Kredite aus dem restlichen Europa über dem Abgrund schwebt und noch nicht vollkommen abgestürzt ist.

Die Neigung zum Protest und zu wirtschaftlichen Abenteuern wie dem Brexit wird von Kommentatoren gerne als ein unberechtigter Hang zum Pessimismus und eine Lust am eigenen Untergang beschrieben. Man schaut sich das demographische Profil der Trump- oder AfD-Wähler an, erkennt, dass sie älter als der Durchschnitt sind und vermutet, dass sie sich stur gegen Neuerungen und den Wandel stellen und somit eine weitere positive Entwicklung sabotieren.

An dieser Stelle folgen viele Kommentatoren unreflektiert einer Prämisse, nach der das Neue immer auch gleich das Bessere sei. Wenn man so will, ist dies das Dogma der Neuzeit, die ihren Fokus schon immer sehr stark auf das Neue gelegt hat. Das Mittelalter hat das Neue an sich weder geschätzt noch abgelehnt. Es hat aber immer die Frage gestellt, ob es auch besser sei. War es besser oder hilfreich, dann hat sich eine technische Neuentwicklung wie beispielsweise die Brille sehr schnell durchgesetzt. War sie es nicht, verzichtete man darauf einer Mode zu folgen und blieb einfach beim Bewährten.

Neu oder bewährt? Welches Kriterium ist das bessere?

Man kann dieses Verhalten als stur und vielleicht auch als rückwärtsgewandt bezeichnen. Einen großen Vorteil hatte es jedoch: Es bewahrte vor so manchem Großexperiment mit unsicherem Ausgang. Den Fortschritt behinderte es gleichzeitig nicht, denn wenn das Neue besser war, hat es das Bestehende recht schnell ersetzt. In der Gotik arbeiteten die Handwerker in den Bauhütten wesentlich produktiver als in der Zeit der Romanik und der Buchdruck machte das Abschreiben von Büchern per Hand in den Klöstern auch sofort überflüssig.

Sich auf Bewährtes zu besinnen und nicht gleich jeder Neuerung blind nachzulaufen, hat also auch seine Vorteile. Diese gilt es zu bewahren und gleichzeitig dem Neuen dann eine Chance zu geben, wenn es eine spürbare Verbesserung bringt. Diese Fähigkeit haben wir in den letzten Jahren verlernt.

Viele Neuerungen, wie zum Beispiel deutlich sparsamere Motoren für unsere Autos, kommen nicht, weil wirtschaftlich sehr starke Interessenverbände und Lobbyisten sie gezielt verhindern und so manche Neuerung, die man uns unbedingt unterjubeln will, wie beispielsweise die Abschaffung des Bargelds oder die industriell gefertigten Nahrungsmittel sind gar nicht so uneigennützig, wie sie angeblich daherkommen.

Unbewusst haben die meisten Menschen ein recht gutes Gespür dafür, ob ihnen etwas wirklich gut tut oder nicht. Das heißt nicht unbedingt, dass sie das Bessere dann auch zwingend umsetzen. Ansonsten würde weniger Fast Food und mehr Obst und Gemüse gegessen und man hielte sich die kräftig strahlenden Mobiltelefone nicht gleich direkt an das überlebenswichtige Gehirn. Trotzdem: Das Grundgespür ist noch da und es ist immer noch ein feiner Seismograph.

Am Ende steht und fällt alles mit dem Geld

Dieser schlägt auch politisch und wirtschaftlich aus. Auch an der Börse lässt er sich finden, etwa dann, wenn die Anleger auf schwindelerregend hohe Kurse schauen und sich nicht mehr für höhere Kurse begeistern können, sondern nur noch vor einem möglichen Absturz ängstigen.

Das wachsende politische Unwohlsein, das sich in Wahlen und Abstimmungen immer deutlicher manifestiert, könnte auch ein Ausdruck des subtilen Wissens oder Ahnens sein, dass die Zeit der wirtschaftlichen Scheinblüte durch das viele Geld aus dem Nichts bald zu Ende geht.

Trifft diese Annahme zu, dann ahnen die Menschen mehr, als dass sie es wissen, dass der Zauber unseres Fiat-Money-Systems leider nur ein fauler Zauber ist. Eigentlich und vielleicht auch ohne, dass sie es explizit wissen und auch so formulieren können, möchten sie dieses gigantische Experiment schnellstmöglich beendet wissen und zu einem soliden Fundament zurückkehren.

Da der Sachverhalt jedoch so furchtbar kompliziert ist und mangels einer adäquaten Möglichkeit, sich und sein wachsendes Unwohlsein mit der aktuellen Finanz- und Geldpolitik angemessen auszudrücken, folgt man den Populisten und wendet sich einem Programm zu, das man mit ‚die Rückkehr des Paradieses‘ oder im linken politischen Spektrum mit dem Schlagwort ‚die Rückkehr des sozialistischen Paradieses‘ gut umschreiben kann.

Der Prozess des Aufwachens wird ein unangenehmer sein

Der Weg wird, so verständlich und nachvollziehbar er ist, leider nicht zum Ziel führen, weil auch die Populisten das System an dieser Stelle zumeist nicht durchschauen. Er wird aber eine Menge Unruhe und Unfrieden in die Welt bringen. An den Börsen werden die Verwerfungen besonders groß sein, denn hier wird tagtäglich jenes Gut umgeschlagen, um das es im Grunde geht: unser Geld.

Es sollte an sich nur ein Mittel zur Bezahlung von Waren und Dienstleistungen sein, ist aber längst zu einem Instrument der Herrschaft und der Versklavung geworden.

Amazon wird sich schwarzärgern, aber …

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse


Quelle: Robert Sasse


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