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Der FED sind auf Monate die Hände gebunden


Lieber Investor,

angekündigt hat die US-Notenbank ihre Zinserhöhungen schon lange. Seit Sommer 2015 werden die Märkte vorsichtig auf die zu erwartenden Zinsschritte vorbereitet. Zu vorsichtig ist man geneigt zu sagen, denn geschehen ist seitdem herzlich wenig. Eine erste Zinserhöhung im Dezember letzten Jahres, dann eine ausgesprochen lange Phase des Abwartens. Sie war zudem gefüllt mit widersprüchlichen Signalen. Mal sprach sich einer der FED-Gouverneure für eine Straffung der Zinspolitik aus, wenig später meinte ein anderes Mitglied des Boards, dass es für einen solchen Schritt noch zu früh sei. Insbesondere das letzte Medientheater in dieser Frage quittierte der Markt Anfang September mit deutlichen Abschlägen, welche die US-Notenbank sofort zurückrudern ließ. Die abwartende Haltung der Notenbank erfreut zwar den Markt, belastet aber auf Dauer die FED als Institution. Ihre Glaubwürdigkeit sinkt und man ist immer weniger geneigt, ihren Worten Glauben zu schenken. Zugleich macht sich die Zentralbank mit ihrer unklaren Kommunikation zunehmend angreifbar. Es ist daher nicht überraschend, dass Janet Yellen und die von ihr fortgesetzte Niedrigzinspolitik auch in den USA mittlerweile ein Wahlkampfthema geworden sind. Ähnliches ist mit Blick auf die EZB in Europa für die französische Präsidentenwahl und die deutsche Bundestagswahl im nächsten Jahr zu erwarten.

Angriffsfläche für Populisten

In den USA hat sich Donald Trump bereits kräftig auf die FED und ihr Spitzenpersonal eingeschossen. Er teilt gerne aus, am besten nach allen Seiten. Insofern ist es nicht sonderlich verwunderlich, dass auch Janet Yellen und die FED immer wieder kritisiert werden. Dass er die aktuelle FED-Chefin nach einem Wahlsieg feuern und in die Wüste schicken wird, hat der republikanische Kandidat bereits im Sommer durchblicken lassen. Neu hinzugekommen ist seine Behauptung, die niedrigen Zinsen würden alleine deshalb aufrechterhalten, weil die FED Hillary Clinton eine Art Wahlkampfhilfe zukommen lassen möchte. Egal, wie unzutreffend und weit hergeholt die Vorwürfe auch sein mögen, sie bringen die amerikanische Zentralbank in eine schwierige Lage, denn bis Februar 2017, also für einen Zeitraum von immerhin vier Monaten, erscheinen weitere Zinserhöhungen als nahezu ausgeschlossen. Der Grund für diese Erwartung ist kein ökonomischer, sondern ein politischer. Er ist allein der amerikanischen Präsidentenwahl und der anschließenden Übergabe der Amtsgeschäfte von Barak Obama an seinen Nachfolger bzw. seiner Nachfolgerin geschuldet.

Untätig oder parteiisch

Am 2. November werden sich die FED-Gouverneure erneut zusammensetzen, um über eine Zinsanhebung zu beraten. Dass sie für eine solche votieren werden, ist eher unwahrscheinlich, denn wenige Tage später, am 8. November, wählt Amerika seinen neuen Präsidenten. Beide Kandidaten könnten kurz vor der Ziellinie geneigt sein, einen derartigen Schritt als persönliche Benachteiligung zu empfinden. Auch ausländische Beobachter könnten  in die Entscheidung eine politische Komponente hineininterpretieren, welche die FED selbst gar nicht intendiert. Vor diesem Hintergrund ist es für die FED ratsam, die Chance zu einer Zinserhöhung am 2. November verstreichen zu lassen. Das gilt im Grunde auch für die letzte sich im Jahr 2016 noch bietende Möglichkeit. Bei der Zusammenkunft am 13. und 14. Dezember sollte zwar feststehen, wer Barak Obama im Weißen Haus als Präsident nachfolgen wird, doch der Wahlkampf wird sicher noch nachwirken. Sollte Donald Trump die Wahl verlieren, könnte er die späte Anhebung der Zinsen im Dezember als Beweis für seine These, die US-Notenbank habe Hillary Clinton schon immer unterstützt und ihm vorgezogen, werten können. Als Gewinner der Wahl wird er vermutlich ebenfalls verärgert reagierten und den Schritt als Schlag ins Gesicht und eine bewusste Sabotage seiner Wirtschaftspolitik kritisieren.

Diplomatische Untätigkeit

Gleiches gilt auch für die erste Zusammenkunft im nächsten Jahr. Sie ist zeitlich eine Woche nach der Amtseinführung des neuen Präsidenten angesetzt. In diesem Fall ist es relativ egal, wer die Wahl gewinnt. Beide Kandidaten dürften nicht erfreut sein, wenn sie ihre Präsidentschaft mit einer derartigen Bürde beginnen müssen. Die Stimmung in Washington dürfte entsprechend schnell in den Keller sinken und die Zusammenarbeit zwischen dem Weißen Haus und der Notenbank für Monate belastet sein. Weder für die amerikanische Wirtschaft noch für den Außenwert des US-Dollars wäre eine solche Entwicklung förderlich. Zwar ist die US-Notenbank in ihren Zinsentscheidungen grundsätzlich frei. Aber wenn die FED schon außenpolitische Einflüsse wie den Brexit und Krisen in China in ihre Entscheidungen einfließen lässt, darf man auch davon ausgehen, dass sie auch auf die amerikanische Innenpolitik und deren Terminkalender Rücksicht nehmen wird. Es könnte also durchaus Frühjahr werden, bevor die Zinsen in den USA das nächste Mal angehoben werden, und da die USA in dieser zentralen Frage international den Takt vorgeben und in Europa in 2017 wichtige Wahlen anstehen, ist ein mittelfristiges Umschwenken der Geldpolitik momentan eher nicht zu erwarten.

Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Handelstag und grüße Sie herzlich

Ihr

Bernd Heim

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Ein Gastbeitrag von Dr. Bernd Heim.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse


Quelle: Robert Sasse

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