Der Brexit erreicht die Deutsche Telekom!

Lieber Leser,

die Deutsche Telekom erwägt einem Medienbericht zufolge, ihre Anteile an dem britischen Telekommunikationsunternehmen BT zu verkaufen. Zwei mit der Sache vertraute Personen erklärten gegenüber dem Nachrichtendienst Reuters, dass der Bonner DAX-Riese aber zunächst den Fortgang der EU-Austrittsverhandlungen abwarten wolle. Die Entscheidung werde davon abhängen, wie sich die Beziehungen von Großbritannien zur Europäischen Union entwickeln. Weder BT noch die Deutsche Telekom wollten sich zu der Meldung äußern.

Allein die Überlegungen zeigen aber bereits, wie unsicher ausländische Firmen auf den drohenden EU-Ausstieg reagieren. Neben der Abschwächung der britischen Währung befürchten viele eine weitere Abschwächung der Wirtschaftskraft, sofern der Zugang zum EU-Binnenmarkt verloren geht. Dies würde Großbritannien als Wirtschaftsstandort unattraktiver machen und eine Kapitalflucht von ausländischen Investoren heraufbeschwören. Die Deutsche Telekom hält 12 Prozent der Anteile an BT und ist damit zugleich der größte Aktionär. Das Aktienpaket, das einen Gesamtwert von 4,4 Mrd. Pfund aufweist, war dem Bonner Unternehmen zugefallen, nachdem BT im letzten Jahr das Joint Venture EE für umgerechnet 14,1 Mrd. Euro übernommen hatte. An diesem Gemeinschaftsunternehmen waren die Deutsche Telekom und der französische Wettbewerber Orange jeweils zu 50 Prozent beteiligt. Ein Verkauf der BT-Anteile über die Börse wäre aufgrund der obligatorischen Haltefrist allerdings erst im August 2017 möglich. Bis dahin wäre höchstens ein Verkauf an Finanzinvestoren denkbar.

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Ein Gastbeitrag von Hermann Pichler.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse