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Crowdinvesting – Investmentmethode mit Mehrwert für Anleger?


Crowdfunding und Crowdsourcing sind inzwischen altbekannt und jeder weiß über die Risiken und Möglichkeiten Bescheid. Aber wie sieht es beim Crowdinvesting aus? Angebote dieser Investment-Möglichkeit bestehen seit 2009. Für die geldsuchenden Unternehmen bedeutet diese Investmentform frisches Kapital und Möglichkeiten im Marketing. Haben die Kleininvestoren ebenfalls Vorteile oder gehen sie ein Risiko ein, das sich nicht auszahlt? Dieser Artikel erklärt Crowdfunding und zeigt sowohl Risiken als auch Möglichkeiten.

Kleinanleger investiert online in Immobilien

Mit einem Klick aufs Smartphone in neue Geschäftsmodelle oder Immobilien investieren - Crowdfunding macht’s möglich. Bildquelle: Rapeepat Pornsipak – 1081977299 / Shutterstock.com


Um das richtige Investment zu finden, muss zunächst entschieden werden, in welchen Zweig investiert werden möchte. Start-up, erneuerbare Energien oder vielleicht doch Immobilien? Bei der Entscheidung können Portale einen ersten Überblick über aktuelle Crowdinvesting-Projekte für Immobilien und andere Geschäftszweige bieten.
 

Was ist Crowdinvesting?


Crowdinvesting setzt sich aus den englischen Wörtern crowd ansammeln und investing investieren zusammen. Es handelt sich um eine Form der Finanzierung, bei der zahlreiche Personen sich an Unternehmen, Immobilien oder anderen Projekten beteiligen. Dabei kann das Crowdinvesting als alleinige oder anteilige Finanzierungsmöglichkeit genutzt werden. Die Anleger werden als Mikroinvestoren oder Kleinanleger bezeichnet und investieren in der Regel kleine Beträge.

Nicht zu verwechseln ist das Crowdinvesting mit dem namensähnlichen Crowdfunding oder Crowdsourcing. Beim Crowdfunding handelt es sich um die Finanzierung eines gemeinsamen Projekts. Das Crowdsourcing ist eine freiwillige Leistungserbringung einer Gruppe.

Crowdinvesting hilft nicht nur, Start-ups zu finanzieren. Anleger können auch in erneuerbare Energien, mittelständische Unternehmen mit Wachstumsplänen, Immobilien oder Projekte im Kulturbereich investieren.

Neben dem finanziellen Aspekt spielt das Crowdinvesting auch für das Marketing eine Rolle. Die Investment-Art kann ein mächtiges Werbe-Werkzeug sein, denn durch eine wachsende Crowd steigt auch die Bekanntheit des Projekts. Je mehr Menschen investieren, desto häufiger wird über das Projekt gesprochen. Zum Beispiel, wenn man Freunden oder Verwandten von der Geldanlage erzählt. Das Spendenfeedback ist zudem ein gutes Indiz für das Marktpotenzial des eigenen Produkts.

 

Unternehmen profitieren zudem von der Möglichkeit schon während der Gründungsphase eine Crowdinvesting-Kampagne zu schalten und die Finanzierung ihres Start-ups voranzutreiben. Dafür sind weder Sicherheitsleistungen noch Kapitalstrukturen nötig.

Ablauf des Crowdinvesting

In der Regel ist der Ablauf einer Crowdinvesting-Kampagne gleich. Der oder die Gründer bzw. Kapitalsuchenden stellen auf einer Online-Plattform Informationen über ihr Projekt zur Verfügung. Anschließend:

  • Werden die Informationen von der jeweiligen Crowdinvesting-Plattform geprüft
  • Bei einem positiven Ausgang wird das Projekt auf der Plattform präsentiert. Innerhalb eines festgelegten Zeitraums können sich Interessenten das eingestellte Projekt ansehen, dazu dient ein Vermögensanlageninformationsblatt (VIB). Wenn das Projekt überzeugt, kann der Investor sich beteiligen. Die Finanzierung des Projekts kommt nur dann zustande, wenn ein bestimmter Mindestfinanzierungsbeitrag (Funding-Schwelle) erreicht wird. Kann dieser Betrag nicht erreicht werden, erhalten die Kleinanleger ihre Investition zurück.
  • Konnte der Mindestfinanzierungsbeitrag erreicht werden, erhält das Projekt die finanziellen Mittel und kann dem Geschäftsplan entsprechend handeln.
  • Die Mikroinvestoren erhalten in geregelten Abständen Informationen über den Geschäftsverlauf und bei Erfolg des Projekts ihren Erfolgsbeitrag.

In einigen Fällen läuft die Crowdinvesting-Kampagne über die eigene Website des entsprechenden Projekts. Der Ablauf ist ähnlich wie bei Projekten, die über Plattformen präsentiert werden.
 

Investition mit Risiken für Kleinanleger


Soweit so gut, aber lohnt es sich in ein Projekt zu investieren, das über Crowdinvesting finanziert wird? Wie bei jeder Kapitalanlage birgt auch diese Form der Investition gewisse Risiken, die bis zum Verlust des gesamten Investments führen können. Doch die Risiken beschränken sich nicht nur auf das Investment selbst, schon die bereitgestellten Informationen sind oft lückenhaft:

  • Häufig fehlen relevante Informationen zu den Chancen und Risiken der Crowdinvesting-Projekte
  • Dem Kleinanleger sollte immer bewusst sein, dass er in der Regel nur Zugang zu den Projekten erhält, weil Banken und Projektentwickler nicht investieren wollten. War diesen das Risiko einer Investition vielleicht zu hoch?
  • Der Investor hat keine andere Wahl, als sich auf die vom Unternehmen bereitgestellten Informationen verlassen. Unter Umständen sind diese sehr einseitig und bieten nicht ausreichend Informationen über die Risiken. Deswegen ist eine weiterführende Recherche zu empfehlen, wenn ein Projekt das Interesse des Kleinanlegers weckt.
  • Je nach Art der Beteiligung droht dem Investor auch bei späterer Insolvenz des Unternehmens, in das investiert wurde, der vollstände Verlust der Geldanlage.

Wer an Crowdinvesting glaubt und auf diese Art investieren möchte, der hat einige Möglichkeiten, um sich möglichst gut abzusichern. Wird das Projekt online über eine Plattform angeboten, sollte zunächst unbedingt die Seriosität derselbigen geprüft werden. Außerdem ist es sinnvoll, sich mit den vertraglichen Konditionen der Crowdinvesting-Plattform auseinanderzusetzen. Weiterhin sollten auch immer die einzelnen Projekte hinsichtlich Seriosität, Chancen und Risiken überprüft werden.

Das Investitionskapital sollte gemäß der eigenen Risikopräferenz festgelegt werden. Auch bei vielversprechenden Erfolgsquoten ist es klug, einen Totalverlust des angelegten Kapitals mit einzuberechnen. Diese Verluste sind meist leicht zu verkraften, da dank niedriger Mindestinvestment-Grenze auch kleine Beträge angelegt werden können. Nichtsdestotrotz muss genügend Eigenkapital zur Verfügung stehen, um den möglichen Verlust ausreichend gut abfedern zu können.

Bei Entscheidungen bezüglich einer möglichen Investition sollte das Stichwort Risikostreuung zu jeder Zeit im Hinterkopf behalten werden. Wird in unterschiedliche Projekte investiert, kann auf diese Weise das Risiko eines späteren Verlustes des Kapitals verteilt werden. Zudem sollten Entscheidungen für eine Investition immer unabhängig vom bisherigen Erfolg der Investmentphase getroffen werden.
 

Geld anlegen in Crowdinvesting-Projekte


Die neue Methode, in Projekte aller Art zu investieren, erfreut sich derzeit wachsender Beliebtheit. Das mag mitunter an der schnellen und unkomplizierten Abwicklung liegen. Auch der niedrig gehaltene Mindestbetrag um investieren zu können, kommt bei vielen Kleinanlegern gut an.

Allerdings sollten bei dieser Art von Geldanlage die potenziellen Risiken nicht außer Acht gelassen werden. Vor allem bei den bereitgestellten Informationen ist ein kritischer Blick geboten. Mit ein bisschen Zusatzrecherche und Portalen, die Informationen über aktuelle Crowdinvesting-Projekte bieten, kann man sich absichern.

Ob Crowdinvesting sinnvoll ist, hängt am Ende von der finanziellen Situation und den angebotenen Projekten ab. Egal wie gut man sich informiert und absichert, ein Restrisiko bleibt, wie bei jeder Kapitalanlage, immer bestehen.
 

Bildquelle: Rapeepat Pornsipak – 1081977299 / Shutterstock.com


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