Clariant: Ist die Lage heikel?

Clariant konnte uns im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht überzeugen. Der ChemieKonzern ächzt noch immer unter den harten Wettbewerbsbedingungen und dem enormen Konkurrenzdruck. Der Umsatz ging um rund 5% auf 5,8 Mrd SFr zurück. Dagegen konnte der Gewinn weiter zulegen. Unterm Strich erzielte Clariant einen Gewinnsprung von über 50% auf 229 Mio SFr. Allerdings blieben die Ergebnisse immer noch hinter dem Niveau von 2012 zurück (238 Mio SFr).

Dem Konzern geht es also schlechter als es zunächst den Anschein macht. Um wieder auf Erfolgskurs zu kommen, setzt Clariant deshalb verstärkt auf externes Wachstum. Durch gezielte Akquisitionen soll das Wachstum wieder angekurbelt werden. Doch auch hier musste der Konzern einige Rückschläge verkraften. Zuletzt wurde die Übernahme des Enteisungsgeschäfts von Kilfrost abgesagt. Der Deal war eigentlich schon in trockenen Tüchern, doch die Bedenken der Wettbewerbsbehörden haben Clariant zum Umdenken bewegt. Nach Angaben des Vorstands erfolgte dieser Schritt aus rein kommerziellen Gründen, denn Clariant sah sich mit unlösbaren Herausforderungen konfrontiert. Damit entgeht Clariant ein zusätzlicher Jahresumsatz von knapp 20 Mio SFr. Die Konsequenz zeigte sich bereits im 1. Quartal 2016. Hier blieb der Umsatz auf dem Vorjahresniveau. Es wird aller Wahrscheinlichkeit noch eine ganze Weile dauern, bis Clariant zu seiner operativen Stärke zurückfinden wird. Strukturell sieht es schlecht aus. Dieser Gastbeitrag wurde uns freundlicherweise von „Die Aktien-Analyse“ zur Verfügung gestellt.

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Source: Robert Sasse