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CAMERON BEDRÜCKT & HANDZAHM


Liebe Börsenfreunde,

 

David Cameron kam mit einer ganzen Liste von Vorwürfen nach Berlin: Deutschland sei zu mächtig in Europa, Merkel könne doch nicht alleine diktieren, in welche Richtung sich Europa entwickeln solle. Britische Zeitungen bemühten schon wieder Vergleiche aus den Weltkriegen, die Stimmung war richtig aufgeheizt gegen Deutschland.

 

Nach der Unterredung wiesen Merkel und Cameron natürlich auf die Differenzen hin (Transaktionssteuer!), doch man war bemüht, Verständnis für die jeweilige Position des Gesprächspartners zu zeigen.

 

Ich sehe nur eine Möglichkeit, wie Angela Merkel den britischen Premier binnen weniger Minuten handzahm gemacht haben könnte. Und das ist die definitive Aussage, nicht mehr für die Rettung weiterer Euroländer einzutreten, sondern notfalls Staatspleiten zuzulassen. Ich könnte mir vorstellen, dass Merkel an allen Themen vorbei einfach nur die Auswirkungen von Staatspleiten mit Cameron besprochen hat. Das würde die bedrückte Harmonie der beiden erklären.

 

Gestern hat die EZB kräftig Staatsanleihen aufgekauft, und entsprechend optimistisch sind die Aktienbörsen heute. Doch ich fürchte, dieser Optimismus wird schon bald der Befürchtung von Staatspleiten weichen.

 

Soweit ein paar klare Worte zu Beginn der heutigen Ausgabe, nachdem mir diese Vermutung erst nach Redaktionsschluss kam.

 

Im heutigen Rückblick zeige ich auf, was „die Anderen“ anstreben: Die Aufgabe der Stabilitätspolitik der EZB. Und in Kapitel 03 bespreche ich die jeweiligen Folgen der beiden unterschiedlichen Positionen für den Aktienmarkt. Auch der Euro sowie der Goldpreis werden in Kapitel 03 nochmals besonders ins Auge gefasst.

 

In Kapitel 04 habe ich für Sie das dieswöchige TV-Interview zu Dialog Semiconductor sowie VTG zusammengefasst. Und in Kapitel 05 finden Sie die Aktualisierungen dieser Woche zu unseren beobachteten Werten.

 

Die PDF-Version dieser Ausgabe wird Ihnen ab morgen früh im

Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung stehen:

http://www.heibel-ticker.de/downloads/hts111118.pdf

 

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre,

 

 take share, Ihr

 Börsenschreibel

 

 Stephan Heibel

 

 Chefredakteur und

 Herausgeber des

 Heibel-Ticker

  

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02. SO TICKT DIE BÖRSE: EZB SCHLACHTEN DER HEILIGEN KUH

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Aus Perspektivlosigkeit folgt Alternativlosigkeit! Es kommt mir vor, als stürmt die ganze Welt auf die EZB ein, endlich das Postulat der Geldwertstabilität aufzugeben und zum verlängerten politischen Arm zu werden. Einzig Frau Merkel, „Madam Non“, wie sie in Frankreich genannt wird, sträubt sich dagegen.

 

Ein „Nein“ ohne das Aufzeigen einer gangbaren Alternative wird auch von meinem inzwischen zweieinhalbjährigen Sohn nicht mehr akzeptiert. Entweder ich muss ihm etwas Besseres aufzeigen oder aber es muss ein Kompromiss gefunden werden.

 

Anderthalb Jahre lang hat Angela Merkel nichts „Besseres“ aufgezeigt, sondern beschränkte sich stets darauf, einen Kompromiss des kleinsten gemeinsamen Nenners zu finden. Griechenland steht nun doch vor einem Schuldenschnitt und ist wirtschaftlich kaputt. Spanien hat gestern in einer Auktion 6,975% Zinsen zahlen müssen. 7% gilt als Rubicon. Wenn diese Marke erst einmal überschritten ist, gibt es keinen Weg mehr zurück.

 

Nur 3,5 Mrd. Euro konnte Spanien zu diesem Kurs einnehmen, eigentlich wollte man 4 Mrd. Euro haben. Aus dem Hause der Deutschen Bank ist zu hören, dass inzwischen ohnehin nur noch die EZB als Käufer am Markt auftritt, niemand anderes kaufe noch die Staatsanleihen der Club Med Länder.

 

Warum auch nicht? In den USA läuft dieses System doch schon seit über hundert Jahren recht gut. Der Staat macht zu viele Schulden. Die Fed kauft die Papiere, und das Land wächst aus der Verschuldung heraus. So haben die USA seit jeher höhere Wachstumsraten als Europa, der US-Dollar verliert aber seit jeher stärker an Wert als die D-Mark oder heute der Euro.

 

Mit dem Resultat, dass die US-Amerikaner viel stärker am Aktienmarkt investiert sind als die Deutschen. Und auch in meiner Zeit in den Club Med Ländern ist mir aufgefallen, dass dort sowohl der Immobilienbesitz als auch das Unternehmertum, und sei es auf sehr niedrigem Niveau, viel größer geschrieben werden als bei uns Deutschen.

 

Wir sind es gewohnt, unser Erspartes in den Strumpf zu stecken und als Rentner davon zu leben. So etwas würde es in den USA und in den Club Med Ländern niemals geben. Dazu müsste man ja in das Geldsystem des eigenen Landes vertrauen, und das tut man dort nicht. Nein, lieber steckt man dort das Geld in Immobilien und Unternehmen, denn dort ist es besser aufgehoben.

 

Die stabile D-Mark der Nachkriegszeit und die Arbeit der Deutschen Bundesbank hat man weltweit bewundert – doch die Bewunderung reicht nicht aus, um die eigene Kultur zu ändern. Ganz Europa soll nun die Geldwertstabilität höher schätzen als einen funktionierenden Arbeitsmarkt, ein funktionierendes Sozialsystem und ein funktionierendes internationales Währungsgefüge? Es wäre doch so einfach, all diese anderen Ziele zu erreichen, wenn nur die EZB endlich ungezügelt Staatsanleihen aufkaufen könnte.

 

Sie tut es ja bereits, ohne dass Deutschland etwas dagegen unternehmen kann. Doch Deutschland protestiert. Selbst die als „Pragmatiker“ bekannten neuen Geldpolitiker wie Bundesbankchef Jens Weidmann und EZB-Chefvolkswirt Jörg Asmussen treten bei jeder Gelegenheit für eine stabilitätsorientierte Geldpolitik ein und fordern die Politik auf, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen.

 

Doch die Politik kommt dieser Aufgabe nicht nach, und so wird irgendwann kein Weg mehr an ungezügelten Käufen von Staatsanleihen durch die EZB vorbei führen.

 

Einen anderen Vorstoß hat der Europachef des IWF unternommen: Der Portugiese Antonio Borges hat Anfang Oktober vorgeschlagen, der IWF solle die Staatsanleihen der Euroländer aufkaufen. Doch der IWF ist nicht das Ziel der internationalen Bestrebungen, es ist die EZB. Und so musste Borges diese Woche seinen Hut nehmen, er gab seinen Posten nach nicht einmal einem Jahr „aus persönlichen Gründen“ auf.

 

Der IWF wird nicht ins Risiko gehen und europäische Club Med Anleihen kaufen, ohne dafür weitreichende Eingriffsrechte in die nationale Politik zu fordern. Wie sonst kann er diesen Schritt seinen Geldgebern gegenüber, den rund 180 Staaten der Erde, rechtfertigen? Nein, der IWF wird auch unter einer Französin Christine Lagard höchstens Kredite vergeben.

 

Es wird übrigens spekuliert, dass der jüngste Goldpreiseinbruch auf Goldverkäufe des IWF zurückzuführen sei, der sich für die bevorstehende Herkulesaufgabe rüste. Ich halte das für ein nachvollziehbares Gerücht.

 

Ich hatte am vergangenen Freitag ausführlich die Funktionsweise und die Ziele des IWF aufgezeigt. Vorerst ist der Versuch, über den IWF an das deutsche Geld zu gelangen, gescheitert. Frankreich forciert nun wieder die Idee, die EZB zur Bank auszubauen. Aber die ablehnende Haltung Deutschlands dieser Idee gegenüber ist ja nun hinlänglich bekannt.

 

Wenn es mit Überzeugung nicht geht, dann versucht man es halt mit schmutzigen Mitteln. Gestern hat Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker die deutsche Staatsverschuldung in ein schlechtes Licht gesetzt: „Ich halte die Höhe der deutschen Schulden für besorgniserregend“, sagte er an einem Tag, an dem selbst die Rendite der französischen Staatsanleihen kräftig angestiegen waren.

 

Die weiße Weste, mit der Angela Merkel in die Verhandlungen geht, wird nun also durch den Kakao gezogen. Klar, das ist auch eine Methode. Wenn erst einmal auch in Deutschland das Zinsniveau steigt, die Kosten für unsere Staatsanleihen steigen, dann wird man auch hierzulande eine „pragmatischere“ EZB zu schätzen wissen, so könnte das Kalkül aussehen.

 

Wenn ich diese Vorgänge betrachte, dann braut sich da etwas zusammen, das darauf abzielt, die EZB von ihrem Postulat der Geldwertstabilität abzubringen. Deutschland wehrt sich mit Händen und Füßen, doch eine Alternative wurde bislang von Angela Merkel noch nicht aufgezeigt. Und so fürchte ich, irgendwann ein Zitat von Angela Merkel in der Zeitung lesen zu müssen: „Die Ausstattung der EZB mit mehr Kompetenzen war angesichts der dramatischen Zuspitzung der Schuldenkrise alternativlos“.

 

Der angelsächsische Finanzsender CNBC berichtete über den Wirtschaftsweisen Prof. Peter Bofinger aus Würzburg, der empfahl, die EZB müsse im Notfall Staatsanleihen in großem Stil aufkaufen. Nicht berichtet wird bei CNBC über die erfolgreichen Sparbemühungen Irlands. Nicht berichtet wird über die vielen anderen deutschen Stimmen, auch innerhalb der fünf Wirtschaftsweisen und sogar von deren Vorsitzendem Prof. Franz, die sich gegen einen solchen Schritt aussprechen. Nicht berichtet wird auch über den schwindenden Einfluss der Briten in Europa, die ihre Wirtschaft mit einer zu starken Konzentration auf den Finanzsektor vor die Wand gefahren haben und die Gelddruckmaschine schon lange angeworfen haben.

 

Nein, Prof. Bofinger wird durch die Medien gepeitscht als Zeichen dafür, dass Deutschlands Widerstand bröckelt.

 

Unternehmensmeldungen spielen derzeit kaum eine Rolle. Ja nach politischer Stimmung schießen die Börsen am einen Tag nach oben, um am Folgetag wieder einzubrechen. Unterm Strich bleibt ein mäßiges Minus für die Woche. Schauen Sie selbst:

 

 

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES

 

INDIZES               17.11.11     Diff

Dow Jones                        11.771             -1,0%

DAX                                        5.850             -0,3%

Nikkei                                     8.374             -1,6%

Euro/US-Dollar                     1,351             -1,0%

Euro/Yen                             103,78              -1,8%

10-Jahres-US-Anleihe          1,96%           -0,1

Umlaufrendite Dt                    1,52%            0,0

Feinunze Gold USD             $1.726,65      -2,4%

Fass Brent Öl USD         $108,52              -5,0%

Kupfer in US$/to                     7.563             0,3%

Baltic Dry Shipping I              1.898             3,2%

 

 

Das Nordseeöl ist kräftig zurückgekommen

(-5%) während das Texas Öl nur geringfügig abgab. Damit wird ein wenig der in den Vorwochen geschaffenen Diskrepanz zwischen den beiden Ölsorten wieder ausgeglichen. Unruhen in den Bezugsorten Europas (arabische Länder) hatten zuvor für einen stärkeren Preisanstieg beim Nordseeöl gesorgt. Der Ölpreisentwicklung ist nun zu entnehmen, dass die Sorge über die politische Instabilität der arabischen Region zurückgegangen ist.

 

Die Flucht in die vermeintliche Sicherheit hält an; die Renditen der US-Staatsanleihen sowie der deutschen Anleihen sind nochmals zurück- gegangen. Ich halte diese niedrige Rendite nicht für nachhaltig, insbesondere wenn ich mir die Angriffe auf Deutschland in dieser Woche vor Augen halte. Ich würde also nach wie vor Unternehmensanleihen den Staatsanleihen vorziehen.

 

Die Euro- und Goldpreisentwicklung bespreche ich im nächsten Kapitel. Schauen wir nun einmal auf die Entwicklung der Stimmung unter den Anlegern und Analysten:

 

 

SENTIMENTDATEN

 

Analysten

Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):

 

Kaufen / Verkaufen

28.10.- 04.11. (554): 50% /  7%

04.11.- 11.11. (753): 54% / 11%

11.11.- 18.11. (519): 54% /  9%

 

Kaufempfehlungen der Analysten

Allianz, Infineon, Vivendi

 

Verkaufsempfehlungen der Analysten

Nordex, Unicredit, RWE

 

Privatanleger

44. KW: 54% Bullen (166 Stimmen)

45. KW: 62% Bullen (206 Stimmen)

46. KW: 63% Bullen (160 Stimmen)

 

Kaufempfehlungen der Privatanleger

Technicolor, Credit Agricole, K+S

 

Verkaufsempfehlungen der Privatanleger

Unicredit

 

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise erstellt:

http://www.sharewise.com?heibel

 

 

Die Unternehmensmeldungen habe ich als überwiegend positiv aufgenommen, dennoch ist der DAX diese Woche gefallen. Für Analysten, die wenig auf die Stimmung sondern eher auf die Entwicklung der Unternehmenszahlen achten, ist es daher nur konsequent, verhalten optimistisch zu bleiben. Das niedrige Kursniveau führt dazu, dass es weniger Verkaufsempfehlungen gibt.

 

Bei Privatanlegern unterliegt die Stimmung viel stärker den Tagesmeldungen und den politischen Entwicklungen. Dort hat man offensichtlich eine Woche ohne Sondergipfel als eine Beruhigung an den Finanzmärkten aufgenommen. Neue Besen kehren gut gilt für Griechenland und Italien, und auch für Spanien steht ein Wechsel an, es kann also nur besser werden, denken sich Privatanleger.

 

Nun, meine Meinung dazu führe ich im nächsten Kapitel näher aus.

 

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03. AUSBLICK: GOLDPREISEINBRUCH BIETET KAUFGELEGENHEIT

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Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrechterhalten.

 

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04. TV-INTERVIEW AM MITTWOCH: DIALOG SEMICONDUCTOR & VTG

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DIALOG SEMICONDUCTOR

 

Der Smartphone- und Tablet Computer-Boom lässt auch bei Dialog Semiconductor die Kasse klingeln. Die Aktie schwächelt allerdings seit Jahresbeginn.  Der Boom wird momentan in Frage gestellt, denn Dialog Semi hängt sehr am Wohle von Apple, das wiederum, wie kein zweites Unternehmen, am Erfindungsgeist seines verstorbenen Chefs hing.

 

So ist es seit dem Tod von Steve Jobs erstmals seit vielen Jahren möglich, die Gewinnaussichten, die Umsatzentwicklung und die Absatzprognosen von Apple infrage zu stellen, da die neuen Entwicklungsüberraschungen vielleicht ausbleiben werden. Das bekommt natürlich auch Dialog Semi als Hauptlieferant von Apple zu spüren.

 

Man war verwöhnt durch die hohen Gewinnmargen und musste nun erstmals rückläufige Gewinnmargen vermelden, der  Umsatz lag dabei deutlich über den Erwartungen. Man befürchtet also, dass die Umsätze mit den Gewinnmargen von Apple der Geschichte angehören. Dialog Semi verbreitert seine Kundenbasis, es wird hier immer wieder auch Samsung genannt, dessen Tablet Computer Galaxy zum veritablen Wettbewerber von Apples iPad avanciert.

 

Ich gehe davon aus, dass die Umsätze so stark wachsen, dass die Gewinnmargenrückgänge dadurch aufgefangen werden können. Die Aktie sieht nach wie vor super aus. Mit einem  KGV von 12 2012e und einem erwarteten Gewinnanstieg von 20% im nächsten Jahr bietet die Aktie noch viel Potential.

 

 

VTG

ÜBERRASCHUNG BEI DEN QUARTALSZAHLEN

 

Das Geschäft des Waggonvermieters entwickelte sich im dritten Quartal gut. Dennoch blieb der Gewinn hinter den Erwartungen zurück. Grund dafür ist die umfangreiche Umfinanzierung, mit der VTG in diesem Jahr die Abhängigkeit von den Banken reduzierte.

 

Im Einzelnen: Die Auslastungsquote der Waggonvermietung stieg im Vergleich zum Vorquartal um 0,5% auf 91,3%. Vor einem Jahr lag die Auslastungsquote noch bei nur 89,2%. Die Flotte von Tankcontainern wurde weiter ausgebaut, derzeit rollen 9.970 verleaste Tankcontainer von VTG auf den Schienen.

 

Der Umsatz wuchs um 20% auf 184 Mio. Euro, das EBITDA blieb jedoch mit 42 Mio. EUR hinter den Erwartungen von 43 Mio. EUR zurück. VTG ist zwar als Logistik-Unternehmen stark konjunkturabhängig – das betrifft jedoch in erster Linie die Aktie, die unter entsprechenden Stimmungsschwankungen ihrer Anleger leidet.

 

Das Geschäft selbst ist sehr defensiv aufgestellt. Die zu verleasenden Waggons werden mit lang laufenden Krediten finanziert. Anschließend werden Leasing-Verträge mit Laufzeiten von nicht selten 20 Jahren abgeschlossen. Vor dem Hintergrund der Finanzkrise hatte das Unternehmen beschlossen, die Finanzierung nicht mehr voll über Konsortialkredite umzusetzen, sondern Privatinvestoren über Private Placements stärker an Bord zu holen.

 

Dies wurde im laufenden Jahr umgesetzt, und es entstanden Kosten in Höhe von 24 Mio. Euro. Da man bis zur Jahresmitte von Kosten von rund 19 Mio. Euro ausgegangen war, überraschte nun im dritten Quartal die zusätzliche Belastung von 6 Mio. Euro, die sich direkt auf das EBITDA niederschlägt. Ungeachtet dieser Belastung bekräftigte der Vorstand von VTG heute seine Jahresprognose.

 

Damit ist die Umfinanzierungsbelastung eine einmalige Belastung, die sich kurzfristig negativ auf die Stimmung niederschlägt (siehe heutiges Kursminus), langfristig jedoch kaum in der Unternehmensbewertung Auswirkung hat. Der Aktienkurs dürfte die heutigen Verluste meiner Einschätzung nach schon bald wieder ausgleichen.

 

 

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05. BEOBACHTETE WERTE ==============================================================

 

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

 

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.

 

Auf der Einstiegsseite heibel-ticker.de sehen Sie im Ticker am oberen Bildrand auf den ersten Blick, zu welchen Titeln aktuelle Anmerkungen erstellt wurden.

 

Hier nun die Übersicht über die offenen Positionen. Wie angekündigt habe ich jeweils die langfristigen von den spekulativen Positionen getrennt. Bei den langfristigen Positionen wird stets über eine Korrelationsanalyse die Risikostreuung berücksichtigt.

 

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter „Pos“ steht die Positionsgröße hinsichtlich der gestaffelten Käufe und Verkäufe.

 

Unter i steht zur Information meine Grundtendenz: K-bei Gelegenheit Kaufen, H-Halten, V-bei Gelegenheit Verkaufen, wobei die „Gelegenheit“ sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben wird. Ich habe diese Spalte insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon zu 100% investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

 

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte: Langfristige Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

 

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

 

In der Spalte „Diff.“ können Sie die Entwicklung der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Kauf (sofern in diesem Jahr erfolgt) sehen.

 

 

Auch dieses Kapitel bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrechterhalten.

Eine erfolgreiche Börsenwoche,

 take share

Stephan Heibel

Ich bin als Börsenprofi seit über 20 Jahren erfolgreich als Börsenbrief Autor aktiv. Ich gebe mit meinem Heibel-Ticker einen wöchentlichen Einblick in die aktuelle Finanzwelt. Privatanleger profitieren von meinen verständlichen Analysen, fundierten Kenntnissen und meiner unabhängigen Meinung. Ich analysiere international, biete diversifizierte Empfehlungen und arbeite stets aktuell und druckfrisch.

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