Biotech: Jetzt fängt der Boom erst an – Evotec, Paion, Epigenomics, Qiagen, MorphoSys, Dyesol, Sygnis, Vita 34, Telesta, Gilead

Lieber Leser,

unter Börsianern sind Biotech-Aktien seit Längerem beliebt, weil sie enorme Wachstumschancen bieten. Doch die eigentlichen Boomjahre stehen uns noch bevor.

Viele Produkte haben Phase III erreicht

Das hat drei Gründe. Erstens haben etliche Firmen, die bereits seit Jahren auf dem Markt vertreten sind, mit ihren Produkten die sogenannte klinische Phase III erreicht. Wird diese Stufe gemeistert, erfolgt die Marktzulassung und mit dem langjährigen Entwicklungsprojekt lässt sich endlich Geld verdienen. Ab diesem Zeitpunkt zeigt sich, ob die Wette der Anleger tatsächlich aufgeht bzw. Erwartungen sogar noch übertroffen werden.

Übernahmen sehr wahrscheinlich

Zweitens zeichnet sich ab, dass es im Biotech-Bereich in Zukunft verstärkt zu Übernahmen kommen könnte. Solche Angebote beflügeln stets die Kurswerte. In den USA hat beispielsweise der Pharmariese Pfizer ernsthaftes Interesse am Kauf des Krebsspezialisten Medivation. Umgekehrt trauen die Experten Amgen, Biogen und Gilead zu, ihrerseits Übernahmen von vielversprechenden Start-ups in Angriff zu nehmen. Diese drei Konzerne gehören zu den weltweit führenden Anbietern im Biotech-Segment und verfügen inzwischen über das notwendige Kapital, um solche Zukäufe zu stemmen.

Neue Börsengänge in Europa

Drittens kündigt sich speziell in Europa eine weitere Welle von Börsengängen an. Dabei gilt ja 2016 nicht als ideales Jahr, um neue Aktien am Markt zu platzieren. Doch alleine die Schweiz verzeichnete kürzlich gleich drei Neuzugänge aus dem Biotech-Bereich an der Börse: Adienne, Crispr Therapeutics und AC Immune.

Deutsche Szene tut sich schwer

Nur die deutsche Biotech-Szene tut sich nach wie vor schwer. 2015 wagte lediglich Curetis den Sprung an die Börse, 2016 war es bisher nur die BRAIN AG. Die Probleme fangen meist schon sehr viel früher an. Den heimischen Forscher fällt es offenbar unheimlich schwer, Risikokapital einzusammeln. 2015 flossen nur 236 Mio. Euro an deutsche Biotechs – 56 % weniger als im Vorjahr. Wenn jedoch die kritische Forschungs- und Entwicklungsphase bis zur möglichen Marktzulassung nicht weitestgehend durchfinanziert ist, haben natürlich auch Börsenanleger wenig Interesse an einem Aktienkauf.

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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse