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3W Power: Ist Schrumpfen wirklich das Allheilmittel?


Liebe Leser,

eines kann man der 3W Power nicht vorwerfen: mangelnden Willen zur permanenten Umstrukturierung. Doch dieser Prozess, der im Grunde genommen seit Jahren läuft, hat letzten Endes bisher nicht zum gewünschten Erfolg geführt. Zuletzt musste AEG Power Solutions, eine Tochtergesellschaft der 3W Power, ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragen, dem inzwischen von Gläubiger- und Gerichtsseite zugestimmt wurde.

Anleger skeptisch

Eine Chance auf einen Neuanfang? Mag sein. Leider hat es den aber schon mehrfach gegeben. Da schmilzt der Glaube unter Anlegern an den Erfolg der Maßnahme wie Butter in der Sonne. Die Kursverluste von rund 100 % seit dem vergangenen Herbst sind ein beredtes Zeichen dafür.

Die Probleme reichen weit zurück. Der Spezialist für Stromversorgungsanlagen 3W Power mit Hauptsitz in Luxemburg und einer Zentrale im niederländischen Zwanenburg legte erstmals im Dezember 2010 eine Mittelstandsanleihe in Höhe von 100 Mio. Euro auf. Damit gehörte das Unternehmen zu den Pionieren auf diesem inzwischen umstrittenen Markt. Zu der Skepsis trugen auch die Ereignisse aus dem November 2013 bei.

Denn damals geriet die Firma in die Krise. Die mit 9,25 % sehr hoch verzinste Anleihe war gefährdet. Man einigte sich mit den Gläubigern schließlich zwar auf einen Restrukturierungsprozess, zerschlug dabei aber weiteres Porzellan. Durch eine Indiskretion wurde eine Liste mit Namen der Schuldscheininhaber veröffentlicht. Darunter befanden sich auch mehrere gemeinnützige Stiftungen, was für einigen Wirbel sorgte.

Im Oktober 2015 wurden Gläubiger erneut gebeten, veränderte Anleihebedingungen zu akzeptieren. Und im vergangenen November bat das Unternehmen die Schuldner von zwei begebenen Anleihen, auf die Zinszahlungen bis zum Fälligkeitstermin zu verzichten. Parallel dazu gab man bekannt, ein Schutzschirmverfahren für die Tochter AEG Power Solutions zu beantragen.

Rosskur verpuffte

Natürlich kann AEG Power Solutions durch die geplanten Maßnahmen zurück in die Spur finden. Der Haken an der Sache: Seit 2011 hat sich 3W permanent verkleinert, um profitabler zu werden. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ hat diesbezüglich vor einigen Monaten interessante Kennziffern angeführt. Der Umsatz schrumpfte beispielsweise zwischen 2011 und 2015 von knapp 430 Mio. Euro auf rund 170 Mio. Euro.

Doch die Rosskur verpuffte. Seit 2013 schreibt man rote Zahlen. Nach der jetzigen Restrukturierung fällt der prognostizierte Umsatz für 2017 mit 160 Mio. Euro noch geringer aus. Ob das dann reichen wird, um Gewinne zu schreiben? Das Problem scheint doch ein anderes zu sein. Dem Vorstand ist es nicht gelungen, das am Finanzmarkt geliehene Fremdkapital als Hebel für zumindest solides Wachstum einzusetzen. Dazu mögen die hohen Schuldzinsen beigetragen haben. Aber dies kann meines Erachtens nicht der alleinige Grund sein.

Und jetzt geht es bei 3W zunehmend an die Substanz. Auf den aktuellen Geschäftsbericht für 2016 müssen sich die Anleger voraussichtlich noch bis Ende April gedulden. Doch nach der Entwicklung der vergangenen Jahre rechne ich damit, dass das Eigenkapital nahezu aufgezehrt ist. Kein Wunder: Das Geld wurde benötigt, um die Verluste aufzufangen und dennoch die laufenden Zinsen für die Anleihen zu bedienen.

Worauf die Hoffnung ruht

Und mal angenommen, das Unternehmen kommt wirtschaftlich wieder auf die Beine: 2019 muss eine Anleihe in Höhe von 50 Mio. Euro (plus die zurückgestellten Zinsen) bedient werden. Ich drück es mal vorsichtig aus: Bei 160 Mio. Euro Umsatz erscheint es mir ehrgeizig, innerhalb von drei Jahren ein entsprechendes Plus in der Bilanz zu erwirtschaften.

Die Hoffnung wird vermutlich eher darauf ruhen, zum gegebenen Zeitpunkt zumindest die Zinsen ordnungsgemäß zu bedienen und dann die alte Anleihe durch eine neue Schuldverschreibung oder ein Bankdarlehen abzulösen. Aber wird dann das Vertrauen der Investoren nach den Erfahrungen aus den vergangenen Jahren noch ausreichend vorhanden sein? Ich vermag Ihnen diese Frage nicht beantworten.

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Ein Beitrag von Mark de Groot.


Quelle: Robert Sasse


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