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Visible Gold: Im Fort Knox von Kanada

Auf Visible Gold aus Kanada ( Frankfurt: 3V4; Toronto VGD ) passen die Adjektive aufstrebend und viel versprechend perfekt. Der Goldexplorer hat den Status eines „Juniors” längst verlassen, bis zur Produktion auf den eigenen Liegenschaften in Quebec wird jedoch noch einige Zeit vergehen. Verschiedene Gründe lassen das Unternehmen aber schon jetzt aus der Masse der Explorer herausstechen.

Zum einen kann es ein exzellentes Managementteam vorweisen. Vorstandschef Martin Dellaire stammt aus der Region von Rouyn-Noranda im Nordwesten Quebecs, in der Visible Gold arbeitet. Er kennt die Leute, er hat das besondere Gefühl für die Situation. Dellaire hat sich ausgewiesene Experten in die Führungsspitze geholt, darunter Robert Sansfacon, der als Geologe schon große Goldvorkommen entdeckt hat und in der Branche einen exzellenten Ruf hat.

Viele glauben, dass Sansfacon wie kaum ein anderer in der Lage ist, neue Goldlagerstätten zu finden. Verwiesen wird dabei auf seine Tätigkeit bei Osisko, die dem Konzern eine neue Lagerstätte von mehr als 10 Millionen Unzen Gold eingebracht hat. Dabei geht Sansfacon nicht immer althergebrachte Wege, seine Strategien sind oft unkonventioneller, er interpretiert Daten neu – und ist damit erfolgreich!

Fast symbolträchtig ist der Ort, den Visible Gold seine Heimat nennt. Man ist unter anderem im Val d’Or tätig, dem Tal des Goldes. Mit dem Auto braucht man von dort rund 9 Stunden, um nach Montreal zu kommen, etwa 700 Kilometer ist die Metropole entfernt. Bis in die Hauptstadt Ottawa sind es 600 Kilometer.


 

Im Val d’Or und in der weiteren Region hat die Goldproduktion 1923 begonnen. Seitdem sind Millionen Unzen Gold dem Boden abgerungen worden. In jüngster Zeit hat die Region erneut für große Aufmerksamkeit gesorgt. Neue Goldfunde zeigen an, wie groß das Potenzial der abgelegenen Gegend ist. Vor allem Richmont lässt mit seinen Funden auf Wasamac aufhorchen. Dort liegen nach dem Standard 43-101 insgesamt 1,4 Millionen Unzen Gold in den verschiedenen Ressourcen-Kategorien. Eine neue Ressourcenschätzung zum Jahresende wird diese Erhebung jedoch deutlich in die Höhe treiben, darauf lassen die jüngsten Bohrergebnisse schließen. Sehr nahe liegt zudem die Francoeur-Mine von Richmont, die Anfang 2012 die Förderung aufnehmen soll.

Die geologischen Voraussetzungen in der Region sind derart beschaffen, dass mit weiteren, großen Goldfunden zu rechnen ist. Visible Gold untersucht deshalb das Areal von Wasa Creek, auch hier haben Bohrungen bereits interessante Goldfunde angezeigt. Die ganze Region ist Teil des weitläufigen Abitibi-Grünsteingürtels. Für Experten ist dieses Gebiet ein absoluter Geheimtipp. Kanadische Medien haben den Grünsteingürtel bereits das „Fort Knox” von Kanada genannt. Mehr als 160 Millionen Unzen Gold wurden in dem Gürtelgebiet bereits gefördert. Der Wert dieser Aktivitäten würde sich nach heutigen Preisen auf mehr als 250 Milliarden Dollar belaufen. Zudem wurden dort 35 Milliarden Pfund Zink, 15 Milliarden Pfund Kupfer und 400 Millionen Unzen Silber gefördert. Trotz dieser enormen Zahlen: Noch ist die gesamte Region vor allem in den tieferen Regionen relativ unerforscht. Neue Techniken bringen bisher nicht machbare Explorationschancen.

Der Abitibi-Grünsteingürtel ist bis zu 2,6 Millionen Jahre alt und verläuft längs der Grenze von Ontario und Quebec. Vor allem vulkanisches Gestein ist im Erdreich zu finden. Basalt und Sedimentgestein sind dessen Hauptbestandteile. Ein Grünsteingürtel kann nur einige Dutzend Kilometer lang sein, er kann sich jedoch auch über tausende Kilometer erstrecken. Der Abitibi-Gürtel gehört zu den größten archaischen Grünsteingürteln der Erde. Andere bekannte Grünsteingürtel finden sich in Südafrika, China oder auch in Grönland. Bekannte kanadische Grünsteingürtel sind der Bird-River-Gürtel und der Flin-Flon-Gürtel. Geologen wissen, dass solche Areale prädestiniert sind, um Rohstoffe zu fördern, denn häufig findet man in diesen Gürteln Erzlagerstätten. Neben Gold werden immer wieder Silber, Kupfer, Zink und Blei ausgemacht.

Für Visible Gold werden die kommenden Wochen und Monate von großer Bedeutung sein. Auf allen wichtigen Explorationsliegenschaften laufen derzeit Bohrarbeiten. Noch im laufenden Jahr sollen verschiedene Ergebnisse vorliegen, damit können neue Schätzungen ausgearbeitet werden. Diese werden den Kurs auf jeden Fall beeinflussen.

Wenig vorteilhaft für Goldaktien sind allgemein fallende Goldkurse. Martin Dellaire hat jedoch bereits deutlich gemacht, dass er dies gar nicht so tragisch nimmt. Ein Preis von 2.000 Dollar je Unze ist derzeit gar nicht so sehr nach seinem Geschmack. Er hält, wie er gegenüber Medien betonte, 1.500 Dollar für einen guten Preis. Damit kann man in der entlegenen kanadischen Region sehr gut leben. Die Abbaukosten sind nämlich günstig. Zwischen 400 Dollar und 700 Dollar kostet es, eine Unze Gold zu fördern. Da ist bis zum aktuellen Goldpreis noch viel Luft nach oben. Verständlich, dass sich der Vorstandschef von Visible Gold daher nicht über einen fallenden Goldpreis aufregt.