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Erstellt von Saftman 

Trendfolge nach Levy (WF) diskutieren

Trendfolge nach Levy (WF)

WKN: LS9LV1 / Wikifolio /

299,89 €
0,01 %

Ich wünsche Allen ein erfolgreiches und gesundes Jahr 2023

 

Der Dezember war wieder einmal voll gepackt mit Zinsentscheidungen, Inflationsdaten, Arbeitsmarktdaten und jeder Menge Adventlichkeit. Mit Adventlichkeit meine ich natürlich nicht nur die Weihnachtsmätkte und den Glühwein, sondern auch den üblichen Jahresend-Stress; Abschlüsse, Stichtage, Geschenke kaufen, Termine, Weihnachtsfeiern, Familie, etc. Die ganz persönliche Jahresendrally eben. So habe ich die letzten Wochen auch wenig Zeit gefunden mich per Kommentar zu melden. Das wikifolio und die Aktien habe ich natürlich trotzdem ständig im Blick.

 

An der Börse war der Dezember nicht minder turbulent. Die Vola ist nach wie vor sehr hoch und die Kurse stark nachrichtenabhängig. Die Ausschläge nach CPI-Daten und Zinsentscheiden signalisieren noch kein ruhigeres Fahrwasser. So bleibt es auch Anfang 2023 schwer für Aktien stabile Trends zu bilden. MDAX und TecDAX sind noch klar im Abwärtstrend, während der DAX gerade irgendwo im Niemandsland pendelt und vielleicht sogar den Abwärtstrend zu Gunsten einer Seitwärtsphase beendet hat oder beenden könnte. Die Tiefs vom Oktober 2022 sind markant. Ob sie noch mal getestet oder unterschritten werden oder es vielleicht sogar die entgültigen Tiefs des Bärenmarkts sind, vermag niemand vorherzusagen.

 

Durch den für die Strategie wichtigen Filter schaffen es derzeit nur 5 Aktien: Bijou Brigitte, Formycon, PNE, SMA Solar und Vitesco. Im Dezember waren es zwischenzeitlich auch Aixtron, Hella und die Deutsche Börse, welche aber aufgrund des Regelwerks wieder verkauft werden mussten.

 

So bleibt es auch für 2023 zunächst dabei, dass oberstes Ziel der Kapitalerhalt ist und die immer noch sehr hohe Cash Quote von ca. 90% nur abgebaut werden kann, wenn es mehr Aktien durch den Filter schaffen und diese den Trend stabil halten. Die Gewichtung der gehaltenen Positionen variiert und bleibt flexibel. Den Rest regelt die Strategie und das Feedback des Marktes.

 

Vielen Dank an alle Investoren für Ihr Vertrauen in mich und das wikifolio!

 

Florian Schneider

JP Morgan sieht ein Kursziel von 65 Euro und rechnet mit einem guten Jahr für die europäische Autoindustrie.

https://www.finanzen.net/analyse/vitesco_technologies_overweight-jp_morgan_chase__co__856494

42 Wochen war PNE ununterbrochen im wikifolio Trendfolge nach Levy. Die Gewichtung schwankte während der Haltedauer. Zur heutigen planmäßigen Umschichtung wurde der Trade regelkonform beendet. Der erste Kauf war am 21.03.2022 zu 9,32€.

 

Leider konnte aus Risikogründen aufgrund des Bärenmarkts keine größere Gewichtung gehalten werden. Dennoch war PNE eine der wenigen Aktien am deutschen Markt, die im Jahr 2022 zu den Gewinnern zählte. Die heutige Nachricht löste keinen entscheidenden Impuls mehr aus. Zudem schwelt der beabsichtigte Anteilsverkauf von Morgan Stanley. Ein voraussichtlicher Verkaufspreis pro Aktie ist noch nicht bekannt. Anhand des Verkaufspreises könnte man die Bewertung verifizieren oder falsifizieren. Ein Risiko, dass nur ein Verkaufspreis unter dem aktuellen Börsenkurs erzielt werden kann besteht also auch. Der Markt hatte den Verkauf bisher eher positiv bewertet.

https://stock3.com/news/pne-kleine-schritte-auf-dem-weg-zum-grossen-ziel-11657073

Auch wir sind bei SMA Solar seit 02.01. wieder dabei und haben am 09.01. aufgestockt. Kurzfristig vielleicht etwas überhitzt, zumal der Auslöser der Rallye offenbar nur ein Analystenkommentar war. Aber der Ausbruch auf ein neues Hoch erfolgte und hätte mittelfristig durchaus noch Potenzial. Die Frage ist, ob sich ein Trend etabliert, dem man weiter folgen kann, so wie bei PNE letztes Jahr.

https://www.wikifolio.com/de/de/blog/guter-jahresstart-fuer-sma-solar

Südzucker gestern noch mit augenscheinlich guten Nachrichten, da der Umsatz und Gewinn gesteigert werden konnte. Die Reaktion des Marktes fiel aber bereits gestern negativ aus. Berichten zufolge kamen vor allem die Warungen vor steigenden Kosten nicht gut an.

 

Wie auch immer, jedenfalls verliert der Kurs heute gut 8%. Der Grund ist "nice to know", aber die Reaktion ist wichtiger (eigene Meinung). Definitiv wichtiger für die Umsetzung der Handelsstrategie ist der Kursverlauf. Insofern ist alles, was ich wissen muss, dass die Aktie negativ reagierte, die letzten Tage ca. 14% vom Hoch einbüßte und seit Kauf im wikifolio ca. 12% hinten liegt. Insofern wird es für die Umschichtung nächste Woche knapp werden, ob die Voraussetzungen für ein weiteres Halten der Aktie noch vorliegen.

https://www.boersen-zeitung.de/unternehmen-branchen/hohe-zuckerpreise-versuessen-suedzucker-bilanz-cad5969a-926b-11ed-ae28-0cfbb967b1c1

Interessante Kooperation von Vitesco mit Sunfire im Bereich Wasserstoff-Antrieb.

Zudem heute Kurszielanpassung von JP Morgan von 65€ auf 70€ und weiter "Overweight".

https://www.wiwo.de/unternehmen/energie/strategische-partnerschaft-autozulieferer-vitesco-steigt-in-wasserstoff-wirtschaft-ein/28919242.html

Quartalszahlen bei Hella fallen positiv aus. Wachstum bei Umsatz, Gewinn und Marge. Der Markt reagiert nur verhalten positiv auf die Meldung. Momentan ein Tagesplus von 0,5%.

https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/prognose-praezisiert-hella-aktie-fester-hella-mit-deutlichem-plus-bei-umsatz-und-gewinn-12066300

Die deutschen Aktienindizes feiern seit Oktober eine Party. Alleine heute sind etliche Nebenwerte dabei mit großen Tagesgewinnen. Hypoport, Northern Data und Compleo als Beispiele. Der DAX konnte sogar über die wichtige Widerstandszone bei 14.800 bis 15.000 Punkten ausbrechen und ein höheres Tief im Chart bestärigen. Damit hat der Index den "Turn" gemacht. Manche würden auch von einer 1-2-3-Trendwende sprechen. Die 200-Tage Linie flachte ab und beginnt leicht nach oben zu drehen. Zum Allzeithoch sind es heute nicht einmal mehr 10%.

 

Also alles super!?

 

Jein. Das letzte Quartal und der Beginn 2023 waren zweifelsohne positiv und ein wichtiger Schritt in die Bullen-Richtung. Allerdings deutet vieles darauf hin, dass der Markt zumindest kurzfristig zu weit gelaufen ist. Der Anstieg war steil und so zeigen manche Indikatoren ein deutlich überkauftes Bild an. Mit jedem Tag, an dem der Index weiter steigt, erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit eines Pullbacks/einer Korrektur.

 

Wie? Also nicht sofort all-in jetzt?

 

Nein. Ich halte mich weiter streng an die Regeln der Strategie. Es lauern zwar ein paar Kandidaten im Hintergrund, schaffen es aber noch nicht durch den Filter. Derzeit halte ich 7 Aktien mit einer Gesamtgewichtung von 13,5%. Die restlichen 86,5% bin ich noch im Cash. Bei der heutigen Umschichtung mussten Aixtron und Hella das wikifolio wieder verlassen. Dafür kam Beiersdorf neu hinzu. Die Aktie war zuletzt im Dezember 2015 kurzfristig im wikifolio. Mit Beiersdorf und Telekom sind nun sogar zwei DAX-Werte im Portfolio, was auch eher selten vorkommt, da die Momentum-Werte meist eher in der zweiten und dritten Reihe zu finden sind.

 

Aber was, wenn wir jetzt den nächsten Bullenmarkt verpassen? Oder die besten Tage des Jahres vielleicht schon die ersten Tage waren?

 

1. FOMO ist überhaupt nicht nötig. Sollte das Tief im Oktober 2022 das Ende des Bärenmarktes gewesen sein, dann wird der neue Bullenmarkt länger als ein paar Wochen dauern. Man verpasst also nichts, zumal auch kaum Aktien die Kriterien für eine Aufnahme erfüllen.

2. Trendfolgestrategien sind keine Bottom Fisher Strategien, bei denen versucht wird das Tief (und später vielleicht das Hoch) einer Bewegung zu erwischen. Insofern beötigen wir erst einmal bestätigte Aufwärtstrends. Diese sind noch schwer zu finden, da die meisten Aktien stark gelitten haben.

3. Der Aktienindex ist nicht so wichtig. Viel wichtiger ist, wie viele Aktien den Kriterien entsprechen und wie sich diese verhalten, also ob sie ihren Trend halten können und sich normal bewegen. Das wird insgesamt leicht besser. Ich habe die Positionen auch immer wieder mal an mir technisch sinnvoll erscheinenden Marken etwas aufgestockt. So möchte ich mich an den Markt heran tasten und das Risiko weiter noch klein halten. Sobald das Feedback des Marktes zunehmend positiver wird, werde ich den Investitionsgrad entsprechend erhöhen.

 

Also keine Angst, etwas zu verpassen. Die Strategie hat bereits mehrmals bewiesen, bei den größten Gewinnern dabei zu sein, wenn das Umfeld passt. Bis dahin Geduld und Disziplin, was ich schon länger predige und mich hoffentlich auch zu Ihrer Zufriedenheit, liebe Investoren, bisher daran gehalten habe.

 

Florian Schneider

Mit Aixtron führt das wikifolio zuletzt eine On/Off-Beziehung. Fast wöchentlich wird die Aktie entweder gekauft oder verkauft. Das liegt darin begründet, dass zwar grundsätzlich ein Aufwärtstrend vorhanden ist, dieser aber zu volatil und nicht stabil genug ist, um mehrere Wochen die Voraussetzungen für eine Halteposition zu erfüllen. Volatilität ist grundsätzlich Risiko. Als risikoaverser Trader möchte ich Volatilität, die sowohl nach oben als auch nach unten wirkt, vermeiden und möglichst nur das Alpha (direktionale Bewegung) mitnehmen. Mag sein, dass ein Kurs von A nach B steigt. Die wichtige Frage dabei ist aber: Ist man in der Lage dabei an Bord zu bleiben?

Schon wieder ein Analystenkommentar zu Vitesco. Ich nehme es meistens nur zur Kenntnis, aber leite daraus nichts für mein Handeln ab. In der Regel reichen diese Kommentare auch oft nur für einen kleinen Impuls, der längere Trend entsteht nicht aufgrund solcher Kommentare.

 

Im Chart sehe ich aktuell einen kurzen, aber scharfen Rücksetzer zum Breakout Level. Über dem Hoch vom Freitag würde ich die Position fürs wikifolio wieder etwas aufstocken.

 

https://www.finanzen.net/analyse/vitesco_technologies_buy-ubs_ag_860096

Aixtron nach Herabstufung der Deutschen Bank auf Hold in der Spitze ca. 10% im Minus. Die Position wurde deshalb verringert.

Die On/Off-Beziehung mit Aixtron geht vielleicht in die nächste Runde (siehe Kommentar vom 23.01.2023).

https://www.finanzen.net/analyse/aixtron_se_hold-deutsche_bank_ag_860457

Vitesco zieht heute wieder an, nachdem sie am Mittwoch zunächst gar nicht gut aussah, aber zum Handelsschluss hin sich vom Tagestief erholen konnte. Wie Aixtron auch ist die Aktie ein gutes Beispiel, was derzeit noch fehlt - nämlich niedrigere Vola beim Aufwärtstrend. Die Swings sind in der Amplitude recht weit und außerdem steil (schnell).

Wie in mehreren Kommentaren erwähnt ist der Plan, das wikifolio stabil zu halten und wenn möglich die gehaltenen Positionen auszubauen. Die Auswahl der Aktien und die Grundregeln lt. Handelsstrategie werden dabei zu 100% eingehalten und umgesetzt. Ich fahre also keine andere Strategie, was mir sehr wichtig ist zu erwähnen. Wie gesagt, soll lediglich die Positionsgröße variabel bleiben, bis das Umfeld es erlaubt wieder voll investiert zu sein.

 

Im angefügten Chart habe ich zur Verdeutlichung die Käufe und Verkäufe markiert. Warum ich heute nicht aufgestockt habe? Bis zum Tief bei 57,40€ hätte ich für die Aufstockung ca. 7,5% Risiko eingehen müssen, was mir aktuell zu hoch ist. Ich warte, bis sich eine bessere Gelegenheit ergibt, die Position wieder aufzustocken.

 

https://www.tradingview.com/x/RGA1V7FB/

PNE erfüllte seit 09.01.2023 nicht mehr die Vorrausetzunge für eine Halteposition. Ein im Nachhinein betrachtet guter Exit. Morgan Stanley will seine Beteiligung doch nicht mehr verkaufen und lässt die Übernahmefantasie platzen.

 

Starkes Verkaufsvolumen ist zu beobachten. PNE dürfte so bald nicht mehr ein Kandidat für das wikifolio Trendfolge nach Levy sein. Werst muss ein Boden gefunden werden und ein neuer Aufwärtstrend beginnen. Vielleicht ist das heute aber genau das Gegenteil und es ist der Beginn eines Abwärtstrends?

 

https://www.tradingview.com/x/00ybe5in/

SMA Solar profitiert heute m.E. von den gestrigen Quartalszahlen beim US-Konzern Enphase Energy. Sie bricht aus einer Flat Base unter hohem Volumen aus. Ich habe die Position etwas aufgestockt.

SMA Solar nach dem Ausbruch vom Mittwoch heute mit einem Minus von 8,5% unter leicht erhöhtem Volumen. Die Solarwerte in den USA heute ebenfalls schwach. Ich habe die Position daher auf 1% Gewichtung verringert.

Liebe Investoren,

 

seit dem letzten allgemeinen Kommentar vom 16.01. hat sich einiges getan.

 

Großwetterlage

Die Party an den Märkten geht ungebremst weiter, zumindest suggerieren die Indizes das. CPI Daten und Arbeitslosenzahlen aus USA werden zum Festschmaus für Daytrader, haben aber nicht mehr die selbe Wirkung am Markt wie noch vor wenigen Wochen. Das Rezessions-Szenario wird aktuell nicht mehr gespielt, vielmehr hört man vermehrt die Ausdrücke "soft landing" oder sogar "no landing". Möglich ist auch, dass der Markt eine (leichte) Rezession letztes Jahr bereits vorweg genommen hat und vieles dadurch eingepreist war. Dafür spräche, dass sehr viele Einzelaktien 50%, 60%, 70% und teilweise noch mehr von ihren Höchstständen zurück gekommen sind, die Indizes aber vieles, was unterhalb der Oberfläche geschieht kaschieren.

Während man in den USA noch von 2 Zinsschritten zu je 25 BP ausgeht, hat die EZB für März eine Erhöhung um 50 BP auf 3,5% angekündigt. Angesichts der anhaltend hohen Inflation im Euroraum, vielleicht nicht die letzte Erhöhung. Die USA ist den Europäern also auch in dieser Hinsicht voraus. Hier liegt der Leitzins bereits bei 4,75% und der Markt rechnet mit einem Ende der Erhöhungen nach den nächsten zwei Zinsschritten, während Europa bisher nicht so aggresiv die Zinsen erhöhte. Glaubt man Hans Werner Sinn, hat die EZB v.a. ein politisches Problem die Zinsen am sog. langen Ende zu erhöhen und somit eine wichtige Inflationsbremse für die EZB zerstört.

Gerade werden US Erzeugerpreise über den Zielen gemeldet und ein Philly Fed Index von -24,3 bei einer Erwartung von -7,4. Beide Daten schicken die Indizes in den USA und Deutschland gerade auf Talfahrt. Man darf gespannt sein, wie der Markt in der Folge auf solche Nachrichten reagiert. Je nach dem kann man erahnen, wie viel bereits eingepreist ist.

 

Fazit

Am Beginn eines neuen Bullenmarktes sind die Nachrichten immer schlecht. Am Ende des Tages zählt nicht, was die Ökonomen und "Talkingheads" in den Nachrichten sagen, sondern das, was der Markt macht. Tape tells all.

Hier geht es in den deutschen Indizes äußerst bullish zu. Der Dax ist knapp 700 Punkte unter seinem Allzeithoch.

Die Frage "Wer kauft denn da eigentlich gerade?" ist durchaus erlaubt. Ich stelle mir sie selber.

Vielleicht gibt die heutige BörsenBunchTV Sendung darüber aufschluss? Ich werde sie jedenfalls gespannt verfolgen. Der Livestream sowie der YouTube Kanal ist sehr zu empfehlen, da immer interessante Themen behandelt werden. Zum Teil sind auch Gäste wie wikifolio-Trader Uwe Jaennert zu Gast. Wer es nicht live schafft, der kann sich auch die Aufzeichnung später ansehen.

https://www.youtube.com/live/qY41i-rOVko?feature=share

 

Es folgen zum wikifolio zeitnah weitere Kommentare zu den Indizes, Einzelaktien, den wikifolio-Aktien, der Einschätzung des Umfelds für die Handelsstrategie und vielleicht etwas zur Psychologie. Die Themen möchte ich aber in separate Kommentare aufteilen, damit es angenehmer zu lesen bleibt.

 

Bis bald,

Florian Schneider

 

 

Quelle zu Hans Werner Sinn: https://youtube.com/clip/UgkxwO3GDKTYm3_5ERY8a9mNkUkxfGNocQCK

Restliche Quellen nicht angegeben, da quasi täglich in sämtlichen Medien zu finden.

Wie im Kommentar vom 16.02. angekündigt werfen wir heute einen Blick auf die deutschen Aktienindizes.

 

Der DAX verlor vom ATH bei 16.290 Punkten bis zum Tief am 28.09.2022 bei 11.862 Punkten ca. 27%. Seit dem Tief erholte sich der Kurs in der Spitze auf 15.658 Punkte am 09.02.2023, also ca. 32%.

Der MDAX verlor vom ATH bei 36.428 Punkten bis zum Tief am 13.10.2022 bei 21.456 Punkten ca. 41%. Seit dem Tief erholte sich der Kurs in der Spitze auf 29.815 Punkte am 02.02.2023, also ca. 39%.

Der TecDAX verlor vom ATH bei 4.010 Punkten bis zum Tief am 13.10.2022 bei 2.588 Punkten ca. 35%. Seit dem Tief erholte sich der Kurs in der Spitze auf 3.343 Punkte am 08.02.2023, also ca. 29%.

 

Der DAX musste also den geringsten Drawdown einstecken und notiert, dank der steilen Erholung, nur etwa 800 Punkte unter seinem ATH. MDAX und TecDAX konnten ebenfalls eine steile Rally vom Tief aus hinlegen, notieren aber beide noch ein gutes Stück unter den alten Hochs.

Zur Chartanalyse verwende ich nachfolgend den CDAX Performance als Index, der den deutschen "Markt" (CDAX = Composite DAX) abbilden soll. Man könnte auch den HDAX verwenden, was aber im Ergebnis kaum einen unterschied macht. CDAX, HDAX und auch DAX40 sind gewichtet nach Marktkapitalisierung und unterscheiden sich darum nur wenig voneinander. Die Schwergewichte in diesen Indizes geben klar den Ton an.

 

Technisch wurde der Bärenmarkt von einer Seitwärtsphase ab Q2 2021 und dem Bruch einer wichtigen Unterstützungszone (roter Bereich) eingeleitet. Zuvor war ein sog. Death Cross (GD50 schneidet GD200 nach unten) zu beobachten. Anschließend begann die 200-Tage Linie nach unten zu drehen. Es entwickelte sich ein Abwärtstrend, der erstmals im November 2022 gebrochen werden konnte, nachdem ein markantes Zwischenhoch des Abwärtstrends überschritten wurde. Auch schaffte es der Kurs im November das erste mal seit dem Death Cross über die 200-Tage Linie. Begleitet wurde das Ereignis von höherem Handelsvolumen auf der Kaufseite. Vorangegangen war eine bullische Divergenz beim MACD, der höhere Tiefs machte an Punkten an denen der Kurs tiefere Tiefs verzeichnete. Nach einem Pullback und Test des GD200 im Dezember 2022 war ein sog. Golden Cross (GD50 schneidet GD200 nach oben) zu beobachten und eine Fortsetzung der Rally. Das Dezember Tief ist das erste höhere Tief im nun bestätigten Aufwärtstrend.

 

Aktuell befindet sich der Kurs an der zuvor genannten wichtigen Unterstützungszone, die nach dessen Unterschreiten zur Widerstandszone wurde (roter Bereich). Der MACD deutet eine bärische Divergenz an, also tiefere Hochs im MACD, während der Kurs höhere Hochs bildet. Bereits im Januar erreichte der ADX einen Extremwert von über 45, was einen extrem starken Trend anzeigt. Ein extrem starker Trend hält nicht ewig, wie jeder weiß. Auf einen Trendschub folgt immer eine Form von Korrektur. Die Korrektur kann dabei über die Kurs- und/oder die Zeitachse erfolgen. Die letzten Tage war eine Korrektur über die Zietachse zu sehen, also seitwärts in einer Range.

 

Fazit

Kursverlauf und Indikatoren deuten eine bevorstehende Korrektur an. Es ist aus meiner Sicht aktuell wahrscheinlicher, dass der Index im ersten Anlauf an der Widerstandszone scheitert.

Falls es zur Korrektur kommt, gilt es zu beobachten, ob sie "geordnet" seitwärts/abwärts abläuft und an markanten Stellen Unterstützung findet, wie beispielsweise am GD50, im Bereich des vorigen Hochs (im CDAX bei ca. 1.295 Punkten) oder spätestens am GD200.

Falls der Kurs nach oben durchstartet, wäre das zwar super bullisch, würde aber gleichzeitig das Risiko einer Korrektur weiter erhöhen.

 

Zweifelsohne zeichnet der Index zuletzt ein äußerst bullisches Bild. Man könnte sogar von einer erneuten V-förmigen Erholung sprechen. Erneut deshalb, weil die Korrekturen 2018 und 2020 ebenfalls V-förmig verliefen. Mir persönlich wäre eine längere Bodenbildung/ein längeres Basing lieber als ein erneutes V, aber man muss es sowieso nehmen wie es kommt. Es gibt einen Spruch: "The longer the base - the bigger the move". Demnach wäre eine längere Base "gesünder" für den folgenden Anstieg. Angenommen wir würden im Index den GD200 anlaufen und anschließend hoch Richtung Widerstandszone, würde das etliche sog. schwache Hände aus dem Markt kegeln, die kurzfristige Gewinne sichern wollen oder aus Angst einer Fortsetzung des Bärenmarktes verkaufen. Das selbe Spiel könnte man dann ein- oder zweimal wiederholen und man hätte eine schöne lange Base mit mehreren Kontraktionen (VCP), von der aus man einen Angriff auf die Widerstandszone, die ATHs und einen neuen Anstieg beginnen könnte. Für mich wäre das das Idealszenario.

Angesichts der Makroökonomischen Situation mit steigenden Zinsen und einer drohenden Rezession ist das Szenario vielleicht auch im Bereich des Wahrscheinlichen.

 

Den Markt vorhersagen kann man weder mit Indikatoren noch mit Fundamentalanalyse der Makrodaten. Man kann nur beobachten, wie sich Kurse an wichtigen Marken verhalten und entsprechend reagieren.  Zudem ist Börse ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten; nichts ist sicher aber alles ist möglich. Daher ist auch das Risikomanagement von entscheidender Bedeutung für langfristigen Erfolg. Im Moment halte ich eine Korrektur am Gesamtmarkt für wahrscheinlicher als eine Fortsetzung der Rally.

 

Von dieser Meinung allzu stark beeinflussen lasse ich mich jedoch nicht, da am Ende die individuellen Aktien immer das letzte und entscheidende Wort haben. Wie das gemeint ist versuche ich im nächsten Kommentar zu erläutern.

 

Vielen Dank fürs Lesen!

Florian Schneider

https://www.tradingview.com/x/OxT0PZMP/

Die vorläufigen Zahlen kommen am Markt gut an. Insbesondere sollen sich die Bestellungen von Komponenten für elektrifizierte Fahrzeuge gegenüber 2021 verdoppelt haben.

https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/vorlaeufige-zahlen-vitesco-aktie-vitesco-verdient-im-vierten-quartal-ueberraschend-gut-12193897

T-Aktie nach Zahlen aktuell im Plus. Sie soll u.a. von der positiven Entwicklung der US Tochter und vom gestiegenen US-Dollar profitiert haben. Jedoch sei das Kundenwachstum ebenfalls positiv ausgefallen.

Die T-Mobile US konnte im Bärenmarkt übrigens mit auffälliger relativer Stärke glänzen und befindet sich nahe ihrer Hochs.

Die deutsche T-Aktie scheint kurzfristig etwas zu weit gelaufen und ist evtl. korrekturanfällig.

https://www.handelsblatt.com/technik/it-internet/telekommunikation-deutsche-telekom-will-dieses-jahr-gewinn-steigern/28998630.html