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Erstellt von DrMabuse 

Klima

Von Fritz Vahrenholt • Deutschland liefert sich auf der 30. Weltklimakonferenz ein regierungsinternes Gefecht. Das paradoxe dabei: Finanzminister Klingbeil will den Steuerzahlern Milliarden für einen windigen Investmentfond („Tropenfonds“) ersparen, Bundeskanzler Merz für die Profiteure von Blackrock & Co. die Haftung übernehmen.

Neues von der „Potsdamer Irrenanstalt für Klimapaniker“:
Der Potsdamer AMOC-Lauf: Droht Deutschland jetzt der Kältetod? 
Beim Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung heißt die Devise: Hauptsache Klimapanik. Wenn man mit Erderwärmung niemanden mehr hinterm Ofen hervorlockt, wird eben vor einer neuen Eiszeit gewarnt. Die Fachwelt hält von den dilettantisch fabrizierten „Daten“ eher wenig. 
Eine dramatische Klimavorhersage des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung machte weltweit Schlagzeilen und beeinflusste Politik und Banken. Jetzt muss die Studie zurückgezogen werden – die Affäre offenbart ein zweifelhaftes Netzwerk... 

...Die Affäre offenbart bedenkliche Verstrickungen. „Nature“ hatte die Studie trotz der Einsprüche von begutachtenden Forschern publiziert und monatelange Kritiken ignoriert. Internationale Institutionen wie OECD und Weltbank sowie die US-Regierung nahmen die Zahlen der Studie als orientierende Richtwerte, und das „Network for Greening the Financial System“ (NGFS), ein Zusammenschluss von Zentralbanken, integrierte die Ergebnisse in seine Klimarisikoszenarien. 

Studien wie jene des PIK haben damit Auswirkungen auf jeden Bürger: Beispielsweise lässt die Europäische Zentralbank EZB ihre Banken-Stresstests von NGFS-Szenarien ableiten, um Geldpolitik auf Klimarisiken zu testen. 

Die Politikforscherin Jessica Weinkle von der University of North Carolina-Wilmington sieht „schwerwiegende Interessenkonflikte“, denn das PIK ist wirtschaftlich mit dem NGFS verflochten – über die einflussreiche Klimaschutz-Stiftung „Climate Works“, ein wichtiger Sponsor des NGFS, die auch das PIK für die Berechnung von NGFS-Szenarien bezahlt. 

Schon vor Veröffentlichung hatten alle vier begutachtenden Wissenschaftler gravierende Mängel an der Studie festgestellt. „Leider muss ich Sie darauf aufmerksam machen, dass die statistische Methodik, auf die sich die Forschungsarbeit mit dem Titel stützt, keinerlei wissenschaftliche Grundlage hat“, monierte ein Gutachter in erstaunlicher Deutlichkeit. Ein weiterer schrieb: „Ich habe große Bedenken hinsichtlich der Unsicherheit und Gültigkeit des empirischen Modells, das sie erstellt und für die Prognosen verwendet haben“. 

„Nature“ habe sich „in einen Fußabtreter verwandelt“, lästert Weinkle über die Ignoranz des Wissenschaftsmagazins. Denn auch direkt nach Veröffentlichung der Studie hagelte es Proteste. 

Gregory Hopper vom Bank Policy Institute schickte eine Kritik an die „Nature“-Redakteure, ebenso Christof Schötz von der Technischen Universität München und eine Gruppe um Tom Bearpark von der Princeton University. Doch „Nature“ hielt die Kritiken zurück. Als „wissenschaftlich völlig ungültig“ bewertete der Ökomom Richard Rosen vom Tellus Insitute im September 2024 die PIK-Studie... 

...Das NGFS orientiert sich am PIK-Konzept der „Planetaren Grenzen“, eine in der Fachwelt hochumstrittene aber bei Massenmedien beliebte Theorie des PIK-Chefs Johan Rockström. Sie verlangt Einhegung wirtschaftlicher Aktivität, weil die Menschheit angeblich Kapazitäten der Erde überschreite. Eine politisch nützliche Theorie: Die Behauptung von Grenzen – also von Knappheit – verleiht Macht, den Mangel zu verwalten: Wissenschaftler, die derlei aufzeigen, sind beliebte Autoritätsressource für Politiker. 

Die Theorie der Planetaren Grenzen verfolge „Deindustrialisierung als ökologische Rettung“, erläutert Politikforscherin Weinkle. Wirtschaftliche Transformation gelte als „Rettung vor der kapitalistischen Ausbeutung“ in der Tradition der „Grenzen des Wachstums“ des Club of Rome – einer einflussreichen Theorie der 1970er-Jahre, die das Versiegen der wichtigsten Rohstoffe vorhersah, aber von der Wirklichkeit widerlegt wurde.