Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG buy gerihouse

Ertragswende

Erstmals seit zwei Jahren wird die Ölindustrie in diesem Jahr wieder mehr in die Suche neuer und die Ausbeute vorhandener Öl- und Gasquellen investieren.
Barclays Capital rechnet mit einem Anstieg der Investitionen um neun Prozent. Der Prognose zugrunde liegt eine Umfrage unter 215 Öl- und Gasunternehmen. Das Wachstum beschränkt sich allerdings auf Nordamerika.
 
Während sich der Investitionsstau im Rest der Welt fortsetzt, wird dort mit einem Anstieg um 41 Prozent gerechnet. Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment (SBO) baut Hochpräzisionsteile für die Ölserviceindustrie und hat seine Präsenz in Nordamerika während der Krise weiter ausgebaut. Das erweist sich jetzt als Katalysator der Ertragswende.

Das Unternehmen aus Ternitz in Niederösterreich schaffte im ersten Halbjahr 2017 einen Umsatzsprung um 54,2 Prozent auf 135,7 Millionen Euro.
Der Ordereingang verdoppelte sich auf 150 Millionen Euro, der operative Verlust konnte von 36,2 auf 3,6 Millionen Euro gedrückt werden.
Im zweiten Quartal gelang die Rückkehr in die schwarzen Zahlen.
Die Bilanzrelationen blieben in der Krise solide.
Die Eigenkapitalquote lag zum Halbjahr bei 51 Prozent, die Nettoschulden erhöhten sich nur moderat auf 62,8 Millionen Euro.
Spezialisiert ist SBO auf Komponenten für die Richtbohrtechnologie.
Mit ihr lässt sich ein Ölfeld auch horizontal anzapfen. Dadurch können einmal geortete Vorkommen gezielt angesteuert werden. Das steigert die Ausbeutungsrate.
Bei etwa 70 Prozent der Landbohrungen in den USA kommt die Technologie zum Einsatz, bei der Ausbeute von Vorkommen aus Schiefergestein gar ausschließlich. Noch sind die globalen Öllager gut gefüllt.
 
Doch auch in anderen Regionen müssen die Investitionen in den kommenden Jahren steigen. Nur so lässt sich die steigende globale Ölnachfrage sättigen.
Was vergessen wird: Die US-Fracking-Industrie produziert nur weniger als zehn Prozent der weltweit verbrauchten Menge.