Ein unter den Erwartungen ausgefallener Jahresabschluss hat am Donnerstag die Aktien von Geberit unter Druck gesetzt. Laut Händlern hätten viele Anleger angesichts der hohen Bewertung der Aktie das enttäuschende Ergebnis zum Anlass genommen, das Papier abzustossen. "Das Ergebnis ist das eine, der vage Ausblick und die Dividendenkürzung das andere", sagte ein Händler.

Bei guten Umsätzen fiel die Aktie des Sanitärtechnikers teils über 4 Prozent auf 197,70 Franken.

Der Reingewinn erhöhte sich dagegen um 2,3% auf 406,8 (397,5) Mio CHF, dies als Folge der tiefen Steuerquote, wie das Sanitärtechnik-Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Die Dividende soll auf 6,00 (6,40) CHF je Aktie reduziert werden. Gegenüber der ordentlichen Dividende von 5,40 CHF aus dem Vorjahr ist dies allerdings eine Verbesserung, denn im Vorjahr wurde 1 CHF als Extra zum Jubiläum der zehnjährigen Börsenkotierung ausbezahlt.

Damit hat Geberit die Erwartungen der Analysten verfehlt. Der AWP-Konsens für den EBIT lag bei 495 Mio, für den EBITDA bei 579 Mio und für den Reingewinn bei 416 Mio CHF.

Kostenmanagement hält Profitabilität auf hohem Niveau

Bereits im Januar hat Geberit den Umsatz bekanntgegeben. Er ging um 1,6% auf 2'146,9 (VJ 2'181,2) Mio CHF zurück. In lokalen Währungen ergab sich dagegen ein Plus von 5,0%. Die europäischen Märkte setzten insgesamt in lokalen Währungen 4,6% mehr um, wobei sich unter anderem in Deutschland (+6,9%) oder in der Schweiz (+3,2%) positive Wachstumsraten ergaben.

Die operative Profitabilität habe auf dem Niveau der Vorjahr gehalten werden können, schreibt Geberit zum Geschäftsjahr, dies trotz rückläufigem Umsatz sowie negativen Fremdwährungs- und Rohmaterialpreiseinflüssen. Geberit nennt als Hauptgründe für das Resultat ein konsequentes Kostenmanagement sowie weiter optimierte Prozesse. Die Wechselkurseffekte hätten aber trotz eines natürlichen Hedging einen "erheblich negativen" Einfluss auf das Ergebnis genommen.

Wenig konkret im Ausblick

Im Ausblick auf das Geschäftsjahr 2011 zeigt sich Geberit noch wenig konkret. Das Jahr werde Geberit vor die Herausforderung stellen, einerseits in wieder anziehenden Märkten aus dem positiven Umfeld Nutzen zu ziehen, andererseits sich in nach wie vor stagnierenden oder schrumpfenden Märkten für die Zukunft zu positionieren. Der Fokus werde dabei auf organischen Wachstumsprojekten liegen, während parallel dazu die Optimierung der Geschäftsprozesse weiter vorangetrieben werde. Geberit sieht sich für die kommenden Aufgaben gut gerüstet.