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Wird der Stahlkrieg Donald Trumps erste globale Auseinandersetzung?


Lieber Investor,

von Angela Merkel wissen wir, dass Versprechen, die vor einer Wahl dem Wähler gemacht werden, nicht immer so gemeint sind, wie sie im ersten Moment klingen. Man sollte sie also nicht alle für bare Münze nehmen und auf ihre baldige Umsetzung hoffen, sobald der Kandidat ins Amt gewählt wurde.

Auf der anderen Seite kann es sich aber auch kein gewählter Politiker leisten, nichts von seinem Wahlprogramm umzusetzen. Sehr schnell würde der Wähler verärgert reagieren und dem gewählten Amtsträger Schwäche und eine mangelnde Tatkraft unterstellten. Das eigene Image wäre damit umgehend ramponiert und eine spätere Wiederwahl mit einer unnötigen Hypothek belastet.

Der neu gewählte US-Präsident hat im Wahlkampf viele Versprechungen gemacht, von denen bei einigem Nachdenken schon immer klar war, dass sie nicht zu verwirklichen sind. Die Steuern sollen gesenkt, die Staatsfinanzen in Ordnung gebracht und die Ausgaben erhöht werden.

Alle drei Ziele schließen einander aus, sodass vermutlich die Konsolidierung der Staatsfinanzen eines der ersten Opfer sein wird, das Donald Trump als Präsident ab Januar auf dem Altar der Realität wird bringen müssen. Er wird also ähnlich viele Schulden machen wie seine Vorgänger George W. Bush und Barack Obama.

Investitionen in die Infrastruktur sind nötig

Amerikas Infrastruktur ist schwer in die Jahre gekommen. Altersschwache Straßen und Brücken müssen erneuert oder instandgesetzt werden. Die Aufgabe ist angesichts der Größe des Landes gewaltig und das Problem ist schon länger als solches erkannt worden.

Auch die demokratischen Präsidenten Bill Clinton und Barack Obama hätten während ihrer Amtszeit auf diesem Feld gerne mehr getan. Sie scheiterten aber immer wieder mit ihren Plänen am Widerstand der Republikaner im Kongress, der die beantragten Mittel nicht freigab.

Donald Trump hat dieses Problem vordergründig nicht, entstammt er doch politisch der selben Partei wie die Mehrheit der Kongressabgeordneten. Allerdings haben sich die Partei und ihr inzwischen zum Präsidenten gewählter Kandidat im Wahlkampf stark entfremdet. Ein Teil der republikanischen Parteispitze bezog offen Position gegen Donald Trump.

Dass der Wahlsieg und die mit ihm verbundene Verteidigung der Mehrheit im Senat und im Repräsentantenhaus die gerissenen Wunden geheilt haben soll, ist nicht unbedingt anzunehmen. Amerikas neuer Präsident kann sich der uneingeschränkten Unterstützung des Kongresses deshalb keineswegs sicher sein.

Mauern oder Straßen bauen?

Hier könnte seine eigene Partei ihm immer wieder Steine in den Weg legen, groß genug, um ihn stoppen oder stolpern zu lassen, aber klein genug, um keinen offenen Krieg zwischen Parteibasis und Präsident vom Zaun zu brechen. Unangenehm wird dieser Gesichtsverlust für den neuen Präsidenten jedoch in jedem Fall werden.

Gesichtsverlust ist auch das passende Stichwort für ein weiteres groß angekündigtes und von allen Seiten heiß diskutiertes Projekt aus dem Wahlkampf: Die Mauer an der Grenze zu Mexiko, die Donald Trump gerne errichten möchte, um die illegale Einwanderung der Latinos zu stoppen.

Angesichts der Länge der Grenze würde ein solches Projekt mit sehr hohen Kosten verbunden sein. Geld, das man erstens nicht hat und sich leihen muss und zweitens an anderer Stelle viel besser einsetzen könnte, etwa beim schon angesprochenen Ausbau der Infrastruktur.

Egal, ob die Mauer nun am Ende kommen wird oder nicht: Mit einem Gesichtsverlust für den neuen Präsidenten ist sie in jedem Fall verbunden. Kommt sie nicht, steht er als Lügner da, der im Wahlkampf viel versprochen hat und im Amt wenig liefert. Wird die Mauer errichtet, ist der außenpolitische Gesichtsverlust nicht zu unterschätzen.

Ist China die passende Spielwiese?

Gesucht wird deshalb ein passendes Betätigungsfeld, auf dem man im Wahlkampf gemachte Ankündigungen sehr gut umsetzen kann, ohne dabei einen zu großen Flurschaden zu hinterlassen. Der Handel mit China bietet sich dabei an, insbesondere der Handel mit chinesischem Stahl.

Auch den Chinesen ist bewusst, dass die Welt nicht all den Stahl aufnehmen kann, der im Reich der Mitte produziert wird. Dazu sind die im Land während der Boomzeiten aufgebauten Kapazitäten einfach zu groß. Sollen sie vollständig ausgelastet werden, können die Stahlwerke im Rest der Welt ihre Produktion praktisch einstellen.

Angesichts der weltweiten Stahlschwemme sind auch keine Versorgungsengpässe zu befürchten, sollten die Chinesen extrem verschnupft reagieren und die USA mit einem Stahlboykott belegen. Den weißen Wählern, die ihm im November ins Amt gehoben haben, könnte Donald Trump mit einem Embargo oder hohen Strafzöllen gegen die chinesischen Stahllieferungen jedoch relativ leicht und zudem glaubhaft versichern, dass er sich um ihre Belange kümmert.

Die Beziehungen zu China würden zwar kurzfristig leiden, jedoch keinen allzu großen Schaden nehmen. Viel schwerwiegender wäre beispielsweise eine Verstärkung der amerikanischen Flottenpräsenz im Südchinesischen Meer. Dort würde sich die Regierung in Beijing wesentlich mehr auf den Fuß getreten fühlen als beim Stahl und entsprechend schärfer reagieren.

Aus Börsensicht muss deshalb damit gerechnet werden, dass ausgehend von den USA protektionistische Maßnahmen im neuen Jahr die Tagesordnung bestimmen. Wie stark sie im Einzelfall ausfallen werden, bleibt noch abzuwarten, doch dass das Thema in 2017 einen deutlich größeren Raum einnehmen wird, zeichnet sich jetzt schon ab.

Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Handelstag und grüße Sie herzlich

Ihr

Bernd Heim

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Ein Gastbeitrag von Dr. Bernd Heim.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse


Quelle: Robert Sasse


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