Menu
Microsoft strongly encourages users to switch to a different browser than Internet Explorer as it no longer meets modern web and security standards. Therefore we cannot guarantee that our site fully works in Internet Explorer. You can use Chrome or Firefox instead.

Warum mir die Sparquote egal ist!


In der Finanzblog-Szene wirst Du immer wieder mit dem Konzept der Sparquote konfrontiert werden. Die Sparquote drückt aus, welchen Anteil Deines Nettoeinkommens für den langfristigen Vermögensaufbau gespart und investiert wird. Daran kann festgemacht werden, in welchem Zeitraum die finanzielle Freiheit erreicht werden kann. Bei einer Sparquote von 50% bist Du zum Beispiel nach 16 Jahren finanziell frei. Heute möchte ich Dir ein paar Gründe nennen, warum mir die Sparquote relativ egal ist und wieso ich diese nur einmal im Jahr berechne.

Fokus auf (zu) geringe Ausgaben

Die meisten richten ihren Fokus darauf, dass sie möglichst wenig Geld ausgeben und dadurch die Sparquote maximal steigern können. Jede Ausgabe wird mehr oder weniger stark in Frage gestellt, weil sie schließlich die Sparquote verschlechtert und damit die finanzielle Freiheit weiter in die Ferne rücken lässt. Ich habe das auch eine Zeitlang bei mir selbst beobachten können, dass ich den Fokus viel zu sehr auf das Senken der Ausgaben gesetzt habe, sodass ich mir selbst nichts mehr gönnen wollte. An den vielen Reaktionen zu meinem Artikel „Du darfst Geld unvernünftig ausgeben“ konnte ich zudem erkennen, dass es nicht nur mir so ging.

Natürlich kannst Du Deine Sparquote auch erhöhen, indem Du die eigenen Einnahmen steigerst und die Ausgaben auf dem gleichen Niveau lässt. Einkommenssteigerungen sind allerdings deutlich schwieriger zu erreichen als Ausgabensenkungen, sodass die meisten durch die regelmäßige Berechnung der Sparquote nur auf die Ausgaben schauen.

Das birgt das große Risiko, dass wir zu geizig werden und uns beim Geld ausgeben schlecht fühlen. Schließlich hält uns das Geldausgeben davon ab, unserer finanziellen Freiheit näher zu kommen. Für mich hat die finanzielle Freiheit auch den mentalen Aspekt, dass ich das Geldausgeben auch genießen kann.

Was bringt es mir, später Millionen im Aktiendepot zu haben, wenn ich es mir nicht wert bin, Geld für mich auszugeben. Dann bin ich zwar äußerlich eigentlich frei, weil ich nicht mehr arbeiten muss. Innerlich habe ich trotzdem immer noch ein Mangeldenken und fühle mich nicht wohl mit dem Geld.

Hohe Sparquote ist ein Abfallprodukt

Der Finanzwesir hat das sehr schön in einem Artikel erklärt. Die Sparquote ist nicht das Ergebnis von bestimmten Einschränkungen bei den Ausgaben und dem Anstreben einer ganz bestimmten Sparquote (z.B. 50 %). Eine hohe Sparquote ist vielmehr das Ergebnis einer bestimmten Lebenseinstellung zum Konsum und dem Bewusstwerden der eigenen Werte.

Du hast für Dich zum Beispiel festgestellt, dass das ständige Konsumieren und Kaufen von neuen Dingen nur für ganz kurze Zeit glücklich macht oder Du hast Dir vor Augen geführt, wie lange Du für eine ganz bestimmte Anschaffung arbeiten musst. Zudem hast Du durch die verschiedensten Finanzblogs gelernt, dass Du Geld bei Versicherungen oder dem Autokauf sparen kannst, ohne auf irgendetwas verzichten zu müssen.

Eigentlich ist es ziemlich leicht, ohne irgendeine Einschränkung 20 % des Einkommens zu sparen, wenn man erstmal seinen Fokus aufs Investieren und Sparen gelegt hat. Es sind nur kleine Veränderungen in der eigenen Einstellung und im eigenen Ausgabeverhalten nötig. Nach wenigen Monaten ist es für einen ganz normal und man kann sich gar nicht mehr vorstellen, mal mehr Geld im Monat gebraucht zu haben.

Meine Sparquote bewegt sich immer zwischen 30 – 40% und ist eine Folge meiner Lebenseinstellung. Ich habe es mir nicht zum Ziel gesetzt, eine ganz bestimmte Sparquote zu erreichen oder zu halten, weil das meiner eigenen Lebensphilosophie widerspricht. Auch wenn ich mit meinem Blogtitel (Finanziell Frei mit 30) bereits sage, dass ich die finanzielle Freiheit sehr früh in meinem Leben erreichen möchte, setze ich mich dadurch nicht unter Druck.

Ich lebe mein Leben nach meinen eigenen Werten und lasse mir nicht durch irgendeine Sparquote vorschreiben, wie viel Geld ich konkret in einem Monat ausgeben darf. Es kommt auf die richtige Lebenseinstellung an und eine hohe Sparquote ist dann einfach nur die Folge.

Investition oder Ausgabe

„Eine Investition in Wissen bringt immer noch die besten Zinsen.“ – Benjamin Franklin

Bei der Definition der Sparquote wird eigentlich nur das Geld eingerechnet, das am Aktien- oder Immobilienmarkt für den langfristigen Vermögensaufbau investiert wird. Durch den Fokus auf eine hohe Sparquote kann es meiner Meinung nach zu einem inneren Konflikt kommen, wenn ich Geld in meine eigene Weiterbildung investieren möchte. Nach der Definition der Sparquote wäre es ja eigentlich eine Ausgabe.

Meiner Meinung nach sind allerdings gerade die Investitionen in das eigene Wissen so wichtig, weil ich dadurch in der Zukunft mein eigenes Einkommen enorm steigern kann und dann auch viel mehr Geld für den langfristigen Vermögensaufbau und zum Erreichen der finanziellen Freiheit übrig habe.

Im letzten Jahr habe ich locker ein Monatsgehalt dafür ausgegeben, um neue Bücher zu lesen oder Seminare zu besuchen. Hätte ich das Geld damals direkt am Aktienmarkt investiert, hätte ich auch nicht so viele neue Dinge gelernt. Ich bin der festen Überzeugung, dass sich die eigene Weiterbildung langfristig auf jeden Fall auszahlen wird und mich deutlich schneller zur finanziellen Freiheit führt.

Langfristiges Denken

Ich hatte zu Beginn ja kurz erwähnt, dass ich einmal im Jahr meine Sparquote ermittle. Das Ziel ist nicht, eine bestimmte Sparquote zu erreichen, sondern einfach meinen Fortschritt zu messen und zu dokumentieren.

Der Weg zur finanziellen Freiheit ist nämlich ein Marathon und kein kurzer Sprint. Deswegen finde ich es deutlich wichtiger, sich darauf zu fokussieren, wie ich langfristig am schnellsten vorankomme und nicht nur den Blick auf den einzelnen Monat zu richten. Es gibt viele Menschen in der Finanzblog-Szene, die jeden Monat ihre aktuelle Sparquote und die Entwicklung des eigenen Vermögens berechnen.

Meiner Meinung nach hat das allerdings kaum eine große Aussagekraft, ob ich im Februar 2018 jetzt 35 oder 43 % gespart habe. Schließlich kann es immer mal wieder zu einer größeren außergewöhnlichen Ausgabe kommen, die ich nicht verhindern kann. Es bringt mir nichts, zu wissen, wie hoch jetzt die Sparquote in dem einzelnen Monat gewesen ist und führt eher dazu, dass ich meinen Blick auf die kurzfristige Entwicklung lege und das langfristige Bild aus den Augen verliere.

Irgendwann ist die untere Grenze bei den Ausgaben erreicht und weitere Kostenreduktionen wären nur durch erhebliche Einschränkungen in der Lebensqualität möglich. Deshalb lege ich meinen Fokus auch darauf, mein Einkommen in der Zukunft zu steigern und mehrere Einkommensquellen aufzubauen. Mir kommt es darauf an, wann ich die finanzielle Freiheit erreiche und nicht darauf, wie hoch die Sparquote auf dem Weg dorthin war. Die Sparquote selbst ist nur Mittel zum Zweck und sorgt dafür, dass ich meinen Fortschritt messen kann.

Wie gehst Du mit der Sparquote um? Legst Du großen Wert auf die Berechnung dieser Größe?

Der Beitrag Warum mir die Sparquote egal ist! erschien zuerst auf BÖRSENEINMALEINS.



Autor dieses Artikels ist Florian Müller. Hier finden Sie Bücher von Florian Müller.

Sprint Corp. Stock

€7.80
3.170%
A very strong showing by Sprint Corp. today, with an increase of €0.37 (3.170%) compared to yesterday's price.


Comments