VW-Tochter Audi: Kehrt nun endlich Ruhe ein?

Lieber Leser,

die Volkswagen-Tochter Audi hat einen Nachfolger für die vakante Position im Entwicklungsvorstand gefunden. Wie der Ingolstädter Premiumautobauer mitteilte, wird Peter Mertens diese Rolle ausfüllen. Der 55-jährige wechselt vom schwedischen Rivalen Volvo ins Top-Management bei Audi. Wann genau er seine Arbeit aufnehmen wird, steht indes noch nicht fest. Bei einem Transfer eines Spitzen-Managers zur Konkurrenz greift üblicherweise eine Wettbewerbsklausel, die ein halbjähriges Wechselverbot vorschreibt. Daher hieß es vonseiten Audis lediglich, dass Mertens sobald wie möglich seinen neuen Posten antreten werde.

Bei Audi ist die Hoffnung groß, dass auf dieser wichtigen Position nun endlich Ruhe und Kontinuität einkehren wird. In den letzten vier Jahren war der Personalverschleiß nämlich gewaltig. Ganze vier Entwicklungschefs mussten in dieser Zeit ihren Hut nehmen. Ende letzten Jahres verließ Ulrich Hackenberg im Zusammenhang mit der Abgasaffäre das Unternehmen, diesen September trat Stefan Knirsch nach nur wenigen Monaten von seinem Amt zurück. Gerade für den ebenfalls unter Druck stehenden Audi-Chef Rupert Stadler kann die Neubesetzung als Erfolg gewertet werden.

Peter Mertens steht als designierte Chefentwickler vor großen Herausforderungen. Einerseits hat er die Aufgabe, die Lücke zu den Konkurrenten Daimler und BMW im Oberklassesegment zu schließen. Zum anderen muss er den Wandel hin zu Elektromobilität und autonomem und vernetztem Fahren vorantreiben. Auch hier hat Audi gegenüber Daimler und BMW viel Nachholbedarf.

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