UniCredit: Was passiert mit Pioneer?

Lieber Leser,

der Vermögensverwalter Amundi hat sein Interesse an der UniCredit-Fondstochter Pioneer bestätigt. Jüngste Medienberichte, wonach Amundi 4,3 Mrd. Euro bieten könnte, dementierte der mehrheitlich zur französischen Großbank Credit Agricole gehörende Konzern allerdings.

Die in Schieflage geratene italienische Großbank UniCredit versucht mit dem Verkauf von Beteiligungen ihre dünne Kapitaldecke aufzupolstern. Eine jahrelange Wirtschaftsflaute in der Heimat hat der italienischen Bankenbranche und ganz besonders der HypoVereinsbank-Mutter schwer zugesetzt. Aktuell wird die Lage durch die dauerhaften Niedrigzinsen zusätzlich belastet. Bezeichnenderweise ging es für die Aktie in den letzten Monaten kräftig in den Keller. Seit Jahresbeginn büßte das Papier mehr als 50 Prozent an Wert ein. Neben Pioneer stehen dem Vernehmen nach auch Beteiligungen an dem polnischen Geldinstitut Bank Pekao und dem Online-Broker Fineco zum Verkauf. Darüber hinaus rechnen Finanzkreise auch mit einer kräftigen Kapitalerhöhung.

Pioneer verfügt über ein verwaltetes Vermögen von mehr als 220 Mrd. Euro. Ursprünglich war für den drittgrößten Vermögensverwalter Italiens auch ein Zusammenschluss mit der Fondstochter der Banco Santander im Gespräch, doch die Verhandlungen scheiterten. Nun steht Pioneer zum Verkauf und soll dem Geldhaus früheren Medienberichten zufolge mindestens 3 Mrd. Euro einbringen. Amundi gilt inzwischen als Favorit für eine Übernahme, daneben soll das italienische Post- und Logistikunternehmen Poste Italiane um den Vermögensverwalter buhlen. Die offizielle Übernahmeofferte muss UniCredit bis zum 3. November vorgelegt werden.

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Ein Gastbeitrag von Hermann Pichler.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse