UniCredit: Dies sind die 3 Kernpunkte der neuen Strategie!

Liebe Leser,

der Termin war mit Spannung erwartet worden. Und der UniCredit-Vorstandsvorsitzende Jean-Pierre Mustier enttäuschte das Publikum nicht. Bei der Vorstellung seines Strategiepapiers warf er mit den Milliarden nur so um sich. Fazit: Die italienische Großbank bewegt sich in die richtige Richtung. Ob die Umbaumaßnahmen ausreichend sind, wird sich aber erst noch zeigen müssen.

Das Konzept von Mustier enthält 3 Kernpunkte:

• Kapitalerhöhung um 13 Mrd. Euro
• Bis 2019 Kosteneinsparungen von 1,7 Mrd. Euro
• Veräußerung eines Kreditpakets mit einem Volumen von 17,9 Mrd. Euro

Einsparungen und faule Kredite

Die Kosteneinsparungen sollen vornehmlich über Stellenabbau realisiert werden. 2010 beschäftigte die Bank noch über 160.000 Menschen. Inzwischen sind es nur noch 123.000 Beschäftigte. In den nächsten drei Jahren sollen weitere 14.000 Stellen wegfallen.

Um die Risikopositionen zu reduzieren, hat die Bank Vereinbarungen mit den Finanzinvestoren Pimco (Allianz) und Fortress Investment Group unterschrieben. Sie sollen jeweils Pakete mit „faulen“ Krediten übernehmen, die zusammen 17,9 Mrd. Euro ausmachen. Man muss sich das als eine Art Joint Venture vorstellen. Die UniCredit wird immer noch an den Paketen beteiligt bleiben, aber eine Minderheitsposition halten. Die Finanzinvestoren kümmern sich hingegen um das Management der Portfolios.

Ich stelle mir das in der Praxis wie eine Art Inkasso-Übereinkunft vor. Pimco und Fortress versuchen alles zu Geld zu machen, was irgend geht. Die Erlöse werden dann untereinander aufgeteilt und die Kredite verschwinden aus den Büchern der UniCredit.

Kapitalerhöhung

Die Kapitalerhöhung von 13 Mrd. Euro über die Ausgabe neuer Aktie entspricht exakt den Markterwartungen. Darüber müssen aber nun zunächst die Aktionäre in einer außerordentlichen Anlegerversammlung am 12. Januar abstimmen. Ehrgeiziges Ziel des Vorstands: Die Kapitalerhöhung soll bis spätestens 30. Juni 2017 abgeschlossen sein. Da wird Mustier noch einige Klinken von Investoren putzen müssen, um diesen Zeitplan einzuhalten.

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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse