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UBS gibt seinen Robo Advisor auf


UBSIn Deutschland sind Robo Advisor noch relativ neu auf dem Finanzmarkt, während sie in anderen Ländern schon länger bekannt sind. So gingen Betterment und Wealthfront in den USA bereits 2008 an den Start, Nutmeg und MoneyFarm in Großbritannien drei Jahre später. Inzwischen gibt es aber auch hierzulande einige Anbieter. Bei manchen handelt es sich um klassische Startups, andere sind Tochterunternehmen von Banken wie cominvest oder Quirion.



 

Verkauf an US-amerikanisches Unternehmen

 

Noch immer kommen neue Robo Advisor auf den Markt und man möchte meinen, es ginge nun erst richtig los. Doch der Schein trügt. So hat die Schweizer Großbank UBS ihr Angebot eingestampft und seinen Robo Advisor in Großbritannien an das Unternehmen SigFig verkauft. Dabei war SmartWealth erst Ende 2016 eingeführt worden. Die Mindesteinlage betrug nur 15.000 Pfund, was ungewöhnlich ist, weil UBS in Großbritannien vor allem vermögende und sehr vermögende Kunden betreut. Unlängst hatte die Bank sogar noch überlegt, den Robo Advisor auch in anderen Ländern anzubieten.

 

Zunächst zeigte man sich mit den Entwicklungen sehr zufrieden, doch letztendlich ist es wohl dennoch nicht zufriedenstellend gelaufen, zumal der Robo Advisor-Markt in Großbritannien hart umkämpft ist. Eine starke Marke mit einem guten Ruf kann da durchaus helfen, doch UBS ist keine Bank für die Masse. Wie die durchschnittlichen Investments in diesem Bereich aber zeigen, sind Robo Advisors vor allem bei der Mittelschicht mit durchschnittlichem Einkommen beliebt. Zudem verlangte SmartWealth mit Verwaltungsgebühren von 1,8 Prozent fast das Doppelte von dem, was die Kunden gewohnt sind.

 

Interne Sparmaßnahmen beenden automatisierte Anlagelösung

 

Die Schließung ist eine Folge der in diesem Jahr beschlossenen Umstrukturierungen im Bereich Vermögensverwaltung. Demnach sollen die US-amerikanischen Abteilungen mit den internationalen vereint werden. Dabei sollen einige SmartWealth-Technologien durchaus auch in Zukunft bei der Bank eingesetzt werden, etwa beim in den USA gestarteten Advice Advantage Service von UBS. Der kurzfristige Profit durch den Robo Advisor war der Bank nicht groß genug.

 

Sigfig hat seinen Sitz in San Francisco, das 2007 gegründet wurde. Es verkauft hauptsächlich Software an Finanzunternehmen. Im Juni 2018 gab es von Investoren 50 Millionen US-Dollar, um die Geschäftsbereiche zu erweitern und neue Technologien zu entwickeln. In der Finanzierungsrunde befand sich auch UBS. Nun also der Kauf von SmartWealth zu einem nicht genannten Preis. Einige Mitarbeiter sollen übernommen werden.

 

Falsche Zielgruppe gewählt?

 

Der Verkauf heißt keineswegs, dass Robo Advisor nicht erfolgreich sind. Vielmehr sind sie ihrer Zeit voraus. Kunden wollen durchaus digital Geld anlegen und das möglichst einfach. Davon können auch große Banken profitieren, wenn sie ihre Produkte konkurrenzfähig machen. Viel höhere Gebühren als bei einem Startup Robo Advisor führen jedenfalls nicht zum Ziel. Der Ansatz muss bei einem besseren Service liegen, der beispielsweise mit klassischen Bankdienstleistungen kombiniert und dadurch attraktiv wird.

 

Kunden von SmartWealth wurde zugesagt, die Kontoschließung fair vorzunehmen. Es sollen keinerlei Nachteile entstehen. Wie das funktionieren soll, bleibt abzuwarten. Schließlich ermöglicht UBS seinen Kunden nicht, den Account zu einem anderen Anbieter umzuziehen und wer nicht mindestens zwei Millionen Pfund Vermögenswert hat, der könne auch kein direkter Kunde von UBS Wealth Management werden.


Bildquelle: Martin Abegglen / flickr



 

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