Ströer- was ist da los?

Lieber Leser,

revidieren wir die markttechnischen Signale für Ströer, dann sieht es nicht sehr gut aus.

(1) Der langfristige Aufwärtstrend ist weiterhin intakt und die langfristige Trendlinie ist von aktueller Notierung noch weit entfernt. Genaugenommen notiert der Kurs aktuell ca. 24 % höher. Das ist schon mal positiv.

(2) die große Korrektur, die durch die Short-Attacke im April dieses Jahres begleitet wurde, zeigt weiterhin Richtung abwärts. Aktuell nähert sich der Kurs einer relevanten technischen Unterstützung bei ca. 37,60 Euro je Aktie. Das ist als negativ zu bezeichnen.

(3) Das Tief, das in Folge der Short-Attacke ausgebildet wurde, befindet sich etwas höher als 36,00 Euro je Aktie. Sollte es wieder angesteuert werden, so kann auch das kaum als ein positives Signal gewertet werden.

Woher kommt die Skepsis bei den Anlegern? Möglicherweise hängt das mit den letzten Quartalszahlen zusammen. Diese waren zwar nicht unbedingt schlecht, doch das organische Wachstum, dass vor allem bei Unternehmen beachtet wird, die durch viele Akquisitionen auffallen, lässt ebenfalls zu wünschen übrig.

Zudem sind nicht alle Akquisitionen überzeugend. So beispielsweise die Akquisition in einen Lieferservice. Dieses Geschäftsmodell hat sich bisher nirgends beweisen können und einige Start-Ups mussten bereits konsolidieren um überhaupt überleben zu können. Die letzte Akquisition dürfte allerdings einige Hoffnungen wecken. Ströer kaufte Vitalsana für 4,5 Mio. Euro. Eine Versandapotheke, die ehemals zu Schlecker gehörte. Für 2016 rechne man alleine bei Vitalsana mit einem Umsatz von 30 Mio. Euro.

Fazit: Obwohl Ströer sich erfolgreich vom Anbieter von Werbetafeln zum digitalen Platzhirsch restrukturiert hat, so bleibt immer noch etwas Skepsis bei den Anlegern über. Vor allem, weil das Unternehmen bis heute organisch kaum wächst. Wahrscheinlich müsste Ströer endlich Fuss ins Cloud-Geschäft fassen, damit mehr Überzeugungskraft geleistet werden kann. Aus der markttechnischen Perspektive, sieht es daher ebenfalls nicht wirklich überzeugend aus.

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Ein Gastbeitrag von Rami Jagerali.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse