Solarworld: Das Verhalten der Großinvestoren spricht jedenfalls „Bände“

Lieber Leser,

die Solarworld-Aktionäre blicken derzeit höchst angespannt nach Michigan in den USA. Dort prozessiert der ehemalige Zulieferer, die amerikanische Hemlock, gegen den deutschen Photovoltaik-Anbieter. Hemlock hatte Solarworld bereits 2013 auf eine Schadensersatzzahlung in Höhe von 680 Mio. USD verklagt:

Solarworld hatte mit Hemlock einen langfristigen Vertrag zur Lieferung des damals noch sehr gefragten und daher teuren Siliziums zu Fixpreisen abgeschlossen. Nach dem Crash des Siliziumpreises von rund 400 USD auf nur noch 16 USD wollte Solarworld den Vertrag nachverhandeln, konnte sich mit Hemlock jedoch nicht einigen.

Solarworld hatte zwar im eigenen Geschäftsbericht „erhebliche negative Auswirkungen auf die Liquiditätslage der Gesellschaft bis hin zur Bestandsgefährdung“ eingeräumt, dies zuletzt aber abgewiegelt: Selbst bei einer Verurteilung müsse vor einer Vollstreckung ein deutsches Gericht eine Prüfung der Rechtslage vornehmen. Dann hofft Solarworld, dass die kartellrechtlichen Bedenken doch noch zum Tragen kommen, die das US-Gericht bereits zurückgewiesen hatte.

Eine Verurteilung durch das Gericht in Michigan scheint aus meiner Sicht so gut wie sicher. Ob Solarworld dann mit seiner Einschätzung „durchkommt“ erscheint allerdings höchst fraglich. Und selbst wenn es letztlich zu einem Vergleich zwischen beiden Parteien kommt, wird Solarworld dennoch „kräftig bluten müssen“. Das Verhalten der Großinvestoren (On-Balance-Volumen) spricht jedenfalls „Bände“.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse