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Société Générale taumelt in der europäischen Schuldenkrise


Die europäische Schuldenkrise belastet die französische Großbank Société Générale stärker als von Analystenseite vermutet. Mit einem Gewinn von rund 100 Millionen Euro im Schlussquartal 2011 lag die Bank nicht nur gut 88% unter dem Ergebnis des letzten Vorjahresquartals (874 Millionen Euro), auch die Analystenschätzungen, die von einem Gewinn von rund 190 Millionen Euro ausgingen, wurden deutlich verfehlt.

Punktlandung zur Erfüllung der EBA-Kriterien

Das Ergebnis des Gesamtjahres fällt mit 2,385 Milliarden Euro ebenfalls deutlich niedriger aus als im Vorjahr, in dem noch 3,917 Milliarden Euro verdient wurden. Trotz dieses Gewinnrückgangs um rund 39% kann Vorstandschef Frédéric Oudea der Situation noch etwas Gutes abgewinnen und verweist darauf, dass die Bank mit der Erfüllung der EBA-Anforderungen sowie der Stärkung der Bilanz die wesentlichen Ziele des Geschäftsjahres erreicht habe. Die EBA (Europäische Bankenaufsicht) hatte der Société Générale im Rahmen des im Dezember 2011 veröffentlichten Stresstests noch eine Kapitallücke von 2,1 Milliarden Euro testiert. Mit einer vollständigen Einbehaltung der Gewinne kann diese Lücke nun geschlossen werden. Eine Dividende ist damit allerdings hinfällig.

Deutlichste Belastungen durch das Investmentgeschäft

Während sich das Privatkundengeschäft der Société Générale weitgehend als stabil erwies, musste die Bank im Segment Corporate and Investment Banking deutliche Abstriche hinnehmen. Hier knickte der Gewinn im vergangenen Geschäftsjahr um gut 63% von 1,730 Milliarden Euro auf 635 Millionen Euro ein. Allein im Schlussquartal verzeichnete das Institut in diesem Bereich einen Verlust von 482 Millionen Euro, nachdem im Vergleichquartal des Vorjahres noch ein Gewinn von 311 Millionen Euro verbucht wurde.

Ausschlaggebend für das schlechte Ergebnis ist die europäische Schuldenkrise, die  insbesondere zu Abschreibungen auf Staatsanleihen der europäischen Schuldenstaaten geführt hat. Allein um 890 Millionen Euro wurde das Gesamtjahresergebnis der Bank durch Abschreibungen auf griechischen Staatsanleihen reduziert. Damit einher geht allerdings auch eine deutlich Reduzierung des Restrisikos für diese Papiere, die insgesamt um rund 75 Prozent abgewertet wurden und nun nur noch mit 307 Millionen Euro bewertet werden.

Risiken bleiben

Mögliche Risikopotenziale, die noch verbleiben, liegen unter anderem in einer Ausweitung der Krise in den Euroländern. Sie erschließen sich auch bei einem Blick auf die Bilanzpositionen „Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value“ (422,5 Milliarden Euro) und auf der Gegenseite „Finanzielle Verpflichtungen zum Fair Value“ (395,2 Milliarden Euro). Welche Brisanz hinter diesen Positionen hinsichtlich Veränderungen des „Fair Value“  liegen kann, zeigt die aktuelle Anwendung von Bilanzierungsregeln mit denen die Société Générale ihr Jahresergebnis kosmetisch schönte. Durch eine Neubewertung ihrer eigenen Schulden sowie Kreditausfallversicherungen im Rahmen der bilanziellen Möglichkeiten verbuchte die Bank einen Gewinn von 815 Millionen Euro.

 

Foto By Société Générale (Société Générale) [Public domain], via Wikimedia Commons

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Seit 1986 beschäftige ich mich mit Wertpapieren. Dabei habe ich vor allem im Bereich der Derivate eine Menge Erfahrungen sammeln können.

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