Silber- „Hey Bro`, deine Order war der Hammer“ (Silver Wheaton, Yamana Gold)

Lieber Leser,

die bekannt gewordenen Manipulationen rund um das Gold- und Silber-Fixing führten dazu, dass das manuelle London-Fixing, an dem normalerweise mehrere Trader namhafter Investmentbanken beteiligt waren, in 2014 durch ein vollautomatisiertes, auktionsbasiertes System ersetzt wurde. Nun geht die Aufklärung der Silber-Fixing Manipulationen in die zweite Runde, nach dem Chats mehrerer Bank-Trader veröffentlicht wurden. Unter anderem handelte es sich dabei um Angestellte der Deutschen Bank. Im Rahmen der Ermittlungen händigte die Deutsche Bank Dokumente in einem Umfang von 350.000 Seiten aus und insgesamt 75 Audio-Tapes, wie das Magazin Bloomberg berichtet. Aus den Dokumenten geht hervor, dass in den Jahren zwischen 2007-2013 regelmäßig koordinierte Manipulationen des Silber-Marktes stattgefunden haben. Trader nutzten Bank-Informationen, vor allen Positionierung ihrer Kunden dazu, um Order gegen sie zu platzieren. So gab es mehrere interne Bezeichnungen für verschiedene Manipulationstechniken.

„Blade“ und „Muscle“

Mit „Blade“ bezeichnete man mehrere kleinere Order, die koordiniert nah beieinander gesetzt wurden, um die Positionen der Kunden durch eine von ihnen gesetzte Stop-Loss Order aus dem Markt zu drängen. „Muscle“ bezeichnet eine große Order, die besonders im illiquiden Silbermarkt starke Kursbewegungen nach sich zog um dasselbe Ziel zu erreichen. Die bekannt gewordenen Manipulationen haben offengelegt, was unter Privatinvestoren schon immer vermutet wurde aber man bisher nie beweisen konnte. Banken, bzw. ihre Trader, nutzten Insiderinformationen gegen die Kunden und manipulierten damit die Preise. Das Schlimme dabei ist, dass ihnen das Ausmaß der Auswirkungen anscheinend kaum bewusst war, denn durch die Manipulation der Preise sind schließlich nicht nur Positionen von Privatkunden betroffen, sondern auch Gewinne von Minenunternehmen und Juwelieren sowie anderen Edelmetallinvestoren.

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