Siemens und Gamesa: Was passiert hier gerade?

Lieber Leser,

Rolle rückwärts im Übernahmegerangel um den spanischen Windanlagenbauer Gamesa. Nachdem das „Wall Street Journal“ zuvor über einen Durchbruch der zähen Übernahmeverhandlungen von Siemens und Gamesa berichtet hatte, hat sich das spanische Unternehmen zu Wort gemeldet und der Meldung widersprochen. „Bis heute ist keine Entscheidung gefällt worden und es gibt keine Übereinkunft“, hieß es in der Unternehmensmitteilung. Die Gespräche über eine Zusammenlegung der Windkraftaktivitäten seien stattdessen weiterhin offen. Die US-Zeitung hatte kurz zuvor einen Artikel veröffentlicht und darin behauptet, dass die relevanten Fragen geklärt seien und man kurz vor einer Verkündung des Zusammenschlusses stünde. Demnach sei man übereingekommen, dass Gamesa weiterhin an der Madrider Börse gelistet und Vorstandschef Ignacio Martin auch in Zukunft an der Spitze bleibe. Laut dem Bericht soll der Münchener Technologiekonzern 60 Prozent der Anteile des spanischen Unternehmens, das mit insgesamt 10 Mrd. Euro bewertet wird, übernehmen. Siemens wollte sich zu dem Bericht nicht äußern und verwies auf laufende Gespräche. Die Verhandlungen sind seit mehreren Wochen festgefahren. Probleme bereiten Bedenken der spanischen Wettbewerbshüter sowie Verhandlungen mit dem französischen Unternehmen Areva, das zusammen mit Gamesa ein Gemeinschaftsunternehmen für Off-Shore Windkraftanlagen unterhält. Mit den Franzosen konnte man sich bislang nicht auf einen Kaufpreis für die Anteile an Gamesa einigen. Mit der Sache vertraute Personen berichten indes über grünes Licht seitens der spanischen Kartellämter.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse