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Siemens: Löscher vor der HV unter Druck


Eine gute Vorbereitung benötigt Peter Löscher, der Konzernchef der Siemens AG, für die morgige Hauptversammlung, denn aktuell hat Siemens mit vielfältigen Problemen zu kämpfen, die sich auf Umsatz und Gewinn auswirken und Löscher wird sich kritischen Fragen der Aktionäre stellen müssen.

Nach einem Bericht des Handelsblatts am Dienstag soll das Ergebnis im fortgeführten Geschäft in etwa das Vorjahresniveau von 1,3 Milliarden Euro erreicht haben, bei einem ebenfalls kaum veränderten Umsatz von rund 17,9 Milliarden Euro.

Zwar mögen die morgen veröffentlichten Zahlen Abweichungen aufzeigen, insgesamt könnte der Konzern jedoch deutlich besser dastehen, hätten sich in jüngster Zeit nicht einige Managementprobleme herauskristallisiert.

Zunächst zahlte Siemens einiges Lehrgeld bei der Erstellung von Offshore-Umspannplattformen in der Nordsee. Rund 500 Millionen Euro hat das Unternehmen im ersten Halbjahr des vergangenen Geschäftsjahres verloren, weil sich die Projekte auf See in ihrer Dimension komplexer zeigten als zunächst angenommen. Rund 400 Euro Mehrkosten an Material und rund 130 Millionen Euro Vertragsstrafen durch verspätete Fertigstellungen belasten das Jahresergebnis 2012.

Im vergangenen Jahr trennte sich Siemens auch komplett vom verlustreichen Solargeschäft, stellte das erst 2009 für 284 Millionen Euro gekaufte israelische Solarthermie-Unternehmen Solel zum Verkauf und zog sich aus dem Wüstenstrom-Projekt Desertec zurück. Nach Angaben der „Financial Times Deutschland“ vom November vergangenen Jahres, dürften durch operative Verluste sowie Abschreibungen auf Firmenwerte und bereits begonnene Solaranlagen Belastungen von brutto mehr als 250 Millionen Euro entstanden sein.

Falsch taktierte Siemens auch bei der Tochter Osram. Der vor zwei Jahren noch von der Unicredit auf einen Wert von etwa fünf Milliarden Euro geschätzte Leuchtmittelhersteller wurde damals nicht an die Börse gebracht, verschlief durch mangelnde Investitionen von Siemens gleichzeitig den Boom bei LED Leuchten und brachte dem Konzern im letzten Geschäftsjahr eine Verlustposition von rund 380 Millionen Euro ein. Und auch der Blick in die Zukunft verheißt nichts Besseres. Nun will sich Siemens im Rahmen eines Spinn-offs von der Tochter trennen.

Kritik gegenüber Siemens dürfte auch aus den wiederholten Verzögerungen bei der Auslieferung der von der Deutschen Bahn bestellten ICEs entstehen. Der finanzielle Schaden hält sich in Grenzen, aber auch der Imageverlust steht dem Konzern nicht gut. Ebenfalls am Image kratzen die Schwierigkeiten des Gemeinschaftsunternehmens Nokia Siemens Networks (NSN), das derzeitig einen harten Sanierungskurs fährt und die Kritik von Umweltschützern am Projekt Belo Monte in Brasilien, das als Bedohung für den Regenwald und die Lebensgrundlage tausender Menschen angesehen wird.

Während für Löscher die morgige Hauptversammlung des Konzerns eine erste Runde in Auseinandersetzungen mit Aktionären für dieses Jahr bedeutet, dürfte der Aufsichtsratschef Gerhard Cromme dem Ganzen eher gelassen entgegenblicken. Der Gegenwind von Aktionärsseite dürfte schwerlich an den Sturm heranreichen, der ihm erst vor wenigen Tagen als ThyssenKrupp-Aufsichtsratschef entgegenblies.

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With 6 Buy predictions and not the single Sell prediction the community is currently very high on Siemens AG.
With a target price of 187 € there is a slightly positive potential of 12.8% for Siemens AG compared to the current price of 165.78 €.
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Seit 1986 beschäftige ich mich mit Wertpapieren. Dabei habe ich vor allem im Bereich der Derivate eine Menge Erfahrungen sammeln können.

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