Menu
Microsoft strongly encourages users to switch to a different browser than Internet Explorer as it no longer meets modern web and security standards. Therefore we cannot guarantee that our site fully works in Internet Explorer. You can use Chrome or Firefox instead.

Siemens: Ausstieg aus dem Atomgeschäft wird versüßt


Nachdem die Siemens AG sich entschlossen hat, dem Atomgeschäft endgültig den Rücken zu kehren, erhält dass Unternehmen nun noch Millionen aus einem Streit um die Verzögerung des Baus eines Atomkraftwerkes in Finnland.

Ehrgeiziges Projekt im Jahr 2004

Zusammen mit dem französischen Partner Areva hatte Siemens sich an dem Bau des finnischen AKW Olkiluoto 3 beteiligt, dessen Grundsteinlegung 2005 erfolgte. Mit dem Ziel eines der modernsten Atomkraftwerke der Welt zu errichten, wurden im Jahr 2004 die Verträge zum Bau eines Prototyps des ersten Europäischen Druckwasserreaktors (EPR) zwischen dem zweitgrößten finnischen Stromkonzern Teollisuuden Voima Oy (TVO) und einem Baukonsortium aus Areva NP und der Siemens AG abgeschlossen. Die Leistung des  AKWs soll 1,6 Gigawatt betragen. Die Fertigstellung des Vorzeigeobjekts, für das ein Festpreis von 3 Milliarden Euro vereinbart wurde, sollte ursprünglich im Juli 2009 erfolgen.

Fiasko in der Fertigstellung

Das Prestigeprojekt entwickelte sich aber zunehmend zum Alptraum. Nicht nur dass die die Baupläne zu Beginn des Projektes noch nicht vollständig vorgelegen haben sollen, zahlreiche Widrigkeiten und Fehler behinderten immer wieder den Fortschritt der Fertigstellung. Mit mehr als 1.500 am Bau beteiligten Firmen, die zeitweise über 4.000 Arbeitern aus 60 Ländern beschäftigten, entstanden Verhältnisse die als babylonisch bezeichnet werden können. Die nationale Atomaufsicht STUK registrierte während der Arbeiten am AKW im Laufe der Zeit mehrere Tausend Baumängel und verhängte teilweise Baustopps.

Betreiber und Baukonsortium wiesen sich gegenseitig die Schuld für die Verzögerungen und Mängel am Bau zu, die die Kosten von ursprünglich 3 Milliarden Euro auf inzwischen geschätzte 6,6 Mrd. Euro mehr als verdoppelten. Sei 2009 lag ein Streit um die Auslegung des grundlegenden Vertrags vor dem Schiedsgericht der Internationalen Handelskammer in Paris, das als älteste und renommierteste Institution zur Schlichtung von Streitigkeiten im privatwirtschaftlichen Bereich gilt.

125 Millionen Euro für Siemens und Areva

Nun sprach das Schiedsgericht Siemens und Areva 125 Millionen Euro zu. Der jetzt gefällte Schiedsspruch sieht auch vor, dass die Kosten des Prozesses vom finnischen Energieversorger TVO getragen werden.

Siemens hatte sich im vergangenen Jahr nach der Atomkatastrophe von Fukushima und der anschließenden Kehrtwende in der deutschen Atompolitik komplett aus dem Atomgeschäft verabschiedet. Bereits vorher war es zu einer für Siemens kostspieligen Trennung vom ehemaligen Partner Areva gekommen.
 

Foto von surber aufgenommen am 25. Oktober 2009, bereitgestellt unter creative commons

 

Siemens AG Stock

€168.92
1.940%
Siemens AG gained 1.940% today.
Siemens AG is currently one of the favorites of our community with 6 Buy predictions and no Sell predictions.
As a result the target price of 187 € shows a slightly positive potential of 10.7% compared to the current price of 168.92 € for Siemens AG.
Like: 0
Share
Seit 1986 beschäftige ich mich mit Wertpapieren. Dabei habe ich vor allem im Bereich der Derivate eine Menge Erfahrungen sammeln können.

Legal notice

Comments