SAP – Steht die Aktie kurz vor einem Crash?

Lieber Leser,

bei der Software-Schmiede SAP aus Walldorf läuft es prächtig. Die letzten Zahlen zum zweiten Quartal 2016 waren hervorragend. Umsatz und Gewinn stiegen um 13 bzw. 16 Prozent. Die Aktie steigt im Grund schon seit Wochen und Monaten von einem Hoch zum nächsten. Nachdem im Juli das alte Allzeithoch aus dem Jahre 2000 nachhaltig überwunden werden konnte, kennt SAP kein Halten mehr. Aktionäre schweben im siebten Himmel und sind regelrecht verliebt in ihre Papiere.

Mit einem immer höher steigenden Aktienkurs, steigt gleichzeitig naturgemäß auch die Marktkapitalisierung, die sich mit großen Schritten der magischen 100 Milliarden-Grenze nähert. Im DAX hat SAP inzwischen eine Gewichtung von 8,2 Prozent. Nur Siemens kann derzeit mit ca. 92 Milliarden Euro Bewertung ansatzweise mit SAP mithalten. Doch genau bei dieser hohen Bewertung liegt das Problem.

SAP wäre nicht der erste DAX-Wert, der diese Bewertungsschallmauer knacken würde. Zuletzt gelang dieses Kunststück Volkswagen. Der Autokonzern erreicht im Februar 2015 die 100 Milliarden-Bewertung. Nur wenige Wochen später erlitt die Aktie durch den Diesel-Skandal jedoch Schiffbruch und verlor in wenigen Monaten 60 Prozent an Wert.

Nächstes Beispiel: Bayer. Der Chemiekonzern erreichte die 100 Milliarden-Bewertung im November 2014. Ab da stieg die Aktie zwar noch ein halbes Jahr weiter. Doch auch hier gab es einen herben Rückschlag. Immerhin noch ein Minus von 30 % seit dem Erreichen der besagten Schwelle.

100 Milliarden als Unternehmensbewertung scheinen also am deutschen Aktienmarkt etwas Besonderes zu sein. Ob bei SAP alles ganz anders ist, wird sich zeigen. Die zu hohe Selbstsicherheit, SAP will z.B. Mitarbeiter nicht mehr mit Noten bewerten, der hohe Marktanteil von jetzt 58 Prozent, könnten sich früher oder später rächen. Anleger, die in SAP investiert sind, sollten daher ihren SL ab jetzt sehr eng setzen und mögliche Verkaufssignale in naher Zukunft ernst nehmen.

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Ein Gastbeitrag von Christian Lehbau.

Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse