Qiagen: Was ist da los?

Lieber Leser,

bei dem Biotech-Unternehmen Qiagen wächst der Umsatz, aber gleichzeitig brechen die Gewinne mehr als deutlich ein. Das zeigen die jüngst präsentierten Zahlen für das erste Quartal. Haben wir es mit einer Delle oder einer nachhaltigen Ergebniskrise zu tun? Letzteres, meinen die Aktionäre. Die Aktie verlor am Donnerstag vorübergehend um 7 % an Wert. Von dem Kursniveau eingangs des Jahres hat sich das Wertpapier damit weit entfernt.

Konzernergebnis hat sich mehr als halbiert

Der Umsatz betrug zwischen Januar und März 298,4 Mio. US-Dollar und legte damit um 2 % zum Vergleichszeitraum des Vorjahres zu. Das Konzernergebnis brach jedoch mit 15,4 Mio. US-Dollar regelrecht ein. Im Vorjahr hatte hier mit 35,1 Mio. US-Dollar mehr als das Doppelte zu Buche gestanden.

Aus meiner Sicht eine Ergebniskrise

Dieser Einbruch ist allerdings wesentlich Unternehmenszukäufen und Integrationskosten geschuldet.Dennoch: Auch das bereinigte Ergebnis von 53,4 Mio. US-Dollar ist im Vergleich zum Vorjahr um 21 % gesunken. Ich denke, wir können hier also zurecht von einer Ergebniskrise im ersten Quartal sprechen.

Was sind die Ursachen für die Probleme?

Der Früherkennungstest für Gebärmutterhalskrebs hat speziell in den USA einen dramatischen Absatzeinbruch von 40 % zu verzeichnen. Weltweit fiel der Umsatz um 26 %. In den USA haben Veränderungen im Gesundheitswesen dazu geführt, dass eine Reihe von Behandlungen nicht mehr von der Krankenkasse erstattet werden.

Alle Hoffnung ruhen auf der zweiten Jahreshälfte

Der Vorstand konnte für das laufende Quartal kaum Hoffnung verbreiten, dass sich die Zahlen nachhaltig verbessern. Alle Hoffnungen ruhen nun auf der zweiten Jahreshälfte. Dort erwartet sich Qiagen deutlich höhere Umsätze, weil dann eine Reihe neuer Produkte in den Verkauf kommen. Deshalb bleibt der Vorstand bis auf Weiteres bei seiner Prognose: Der Umsatz soll in diesem Jahr um 6 % zulegen.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse