QSC: was soll man davon halten?

Robert Sasse: Herr Kauder, seit Anfang Juli hat sich der Kurs der Aktie des Kölner IT- und Telekommunikationsanbieters QSC teilweise verdoppelt. Lohnt es sich Ihrer Meinung noch, jetzt einzusteigen oder ist eine baldige Konsolidierung zu erwarten?

Ethan Kauder: Zunächst einmal muss man sich fragen, welche Gründe für diese bemerkenswerte Aufwärtsrallye vorliegen. Bei den Anlegern ist die Nachricht sehr gut angekommen, wonach sich QSC auf das Anbieten von Cloud-Diensten fokussieren will. Auch das Softwareunternehmen SAP hat die Zeichen der Zeit erkannt und diesen Geschäftszweig für sich entdeckt. Ob sich das Geschäft dann tatsächlich als derart lukrativ erweist, wie die Anleger gehofft haben, wird sich zeigen.

Robert Sasse: Dass die Nachfrage nach diesen Diensten vorhanden ist, wird kaum noch jemand ernsthaft bestreiten können.

Ethan Kauder: Das ist richtig. Nur damit steigt natürlich automatisch auch der Wettbewerb. Die positiven Schlagzeilen, die QSC in den letzten Wochen hinsichtlich dieses Geschäftszweiges bekommen hat, haben wie gesagt wesentlich zu dem Kursplus beigetragen. Dass das Unternehmen damit sein Kundenportfolio erheblich erweitern kann, ist in der Tat gut möglich. Wenn QSC Anfang November seine nächste Quartalsbilanz veröffentlicht, wird man sehen können, ob die Anleger auf das richtige Pferd gesetzt haben.

Robert Sasse: Ihr Kollege, der Aktienexperte Alfred Maydorn, hat darauf hingewiesen, dass die seit Juli laufende Rallye nicht in diesem Ausmaß weitergehen werde. Dennoch hält er es für möglich, dass der Titel bis in einem Jahr auf ein Niveau von drei Euro klettern kann.

Ethan Kauder: Herr Maydorn hat sicherlich recht, denn wenn die von Ihnen angesprochene Entwicklung so weitergehen würde, dann wären wir ja in rund einem halben Jahr bereits bei der Marke von 10 Euro angekommen, und das ist nun wirklich unrealistisch. Doch die Anleger haben neben dem positiven Newsflow, der sich aus dem Cloud-Geschäft ergeben hat, auch die Tatsache honoriert, dass QSC den Sprung zurück in die schwarzen Zahlen geschafft hat.

Robert Sasse: Herr Kauder, vielen Dank für das Gespräch.

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