Novo Nordisk – War das die notwendige Bereinigung?

Lieber Leser,

die letzte Handelswoche im Oktober „rundete“ des laufende Horrorjahr 2016 beim dänischen Pharmakonzern bestens ab. Unter einem extrem hohem Handelsvolumen rauschte die Aktie um über 16 Prozent abwärts. Die runde Marke von 30 EUR hat zwar knapp gehalten, doch der Jahresverlust summiert sich damit schon auf fast 40 Prozent. Seit den Allzeithochs im Sommer 2015 musste die erfolgsverwöhnten Aktionäre Abschläge in ähnlichem Maße hinnehmen.

Hintergrund für diese Crash-artige Entwicklung sind die zukünftigen Wachstumsraten, die vom Vorstand um 50 Prozent auf jetzt nur noch 5 Prozent geschätzt werden. Selbst Analysten waren mit 6 Prozent nicht ansatzweise so pessimistisch.

Der laufende Ausverkauf ist zwar sehr heftig, doch wie in jedem anderen Fall bietet er auch hier Chancen für Schnäppchenjäger, die besonders charttechnisch zu begründen sind. Drei wichtige Punkte kommen jetzt im Wochen-Chart zusammen:

1. Der extrem tiefe RSI-Indikator, der selbst auf Wochenbasis unter 29 steht. Zuletzt gab es im Sommer 2011 und Anfang 2009 vergleichbare Werte. Ein Wert ab bzw. unter 30 gilt als überverkauft.
2. Der Aufwärtstrend seit Anfang 2009, der getestet aber offenbar verteidigt werden konnte.
3. In Kombination damit gibt es eine wichtige horizontale Unterstützungszone (ca. 31/30 EUR), die ebenfalls getestet und verteidigt wurde.
4. Der steile Abwärtstrend und die diagonale Unterstützungslinie, die zusammen einen potenziellen bullischen Keil bilden, runden das charttechnisch Bild zusätzlich ab.

Zusammengenommen sind diese vier Punkte ein frühzeitiger Hoffnungsschimmer, dass das Schlimmste bei Novo Nordisk schon in der Vergangenheit liegen könnte. Das impliziert jedoch keine direkten Kaufkurse, die sich erst ergeben könnten, sobald die Aktie per Wochenschlusskurs über 35 EUR und zugleich über die rote Trendlinie springt.

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Ein Gastbeitrag von Christian Lehbau.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse