Novo Nordisk: Das schaut nicht gut aus!

Lieber Leser,

wenn Sie das am 28. Oktober von Novo Nordisk bekanntgemachte Zahlenwerk mit dem Kursverlauf vergleichen, wundern Sie sich vielleicht über den anschließenden heftigen Abschlag von mehr als -15%. Schließlich hatte der norwegische Gesundheitskonzern für die ersten 9 Monates des Geschäftsjahr 2016 einen Anstieg des operativen Ergebnisses von +7% genannt.

Das scheint in keinem Verhältnis zu den Einbußen von inzwischen -37,5% zu stehen, welche die Aktie seit Anfang August einstecken musste. Ist der Kursrückgang also überzogen? Ist ein Einstieg ratsam?

Wenn Kursverlauf und Zahlenwerk derart auseinander zu klaffen scheinen, wie hier bei Novo Nordisk, dann ist stets noch etwas anderes im Spiel – manchmal ist das offensichtlich, manchmal lichten sich die Wolken auch erst später. Wichtig ist dabei zu beachten:

Die Börse bewertet nie die Vergangenheit, sondern die Zukunft. Im Falle von Novo Nordisk müssen Sie sich schon ein wenig tiefer in die Pressemitteilung „graben“, um den wahren Grund für den erneuten Kursrückschlag zu ergründen:

Bislang hatte der Diabetes-Spezialist stets von einem kräftigen Gegenwind vom Wettbewerb in den USA gesprochen. In der genannten Pressemitteilung heißt es nun, dass das Marktumfeld in den USA sich im Laufe des Jahres als signifikant herausfordernder für die Novo Nordisk-Produkte erwiesen hat, als zuvor angenommen:

Für 2017 sieht Konzernchef Sorensen die Umsatzsteigerung inzwischen nur noch im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Die Ergebnisse werden voraussichtlich stagnieren. Das noch im Februar genannte Ziel eines langfristigen Wachstums von +10% wurde auf bestenfalls +5% herabgesetzt.

Ganz offensichtlich hat der Markt schon vor der Konzernleitung erkannt, dass aus dem Gegenwind ein Sturm werden würde. Hoffentlich wird es nun kein Orkan, nachdem die Geschäftsleitung schon einmal die Lage zu optimistisch eingeschätzt hat! Die diesmal noch größere Abwärts-Kurslücke lässt Übles erwarten.

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Ein Gastbeitrag von Andreas Sommer.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse