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Norddeutsche Affinerie (WKN: 676650 / ISIN: DE0006766504)


Die Norddeutsche Affinerie wurde bereits im Jahr 1866 gegründet. Heute ist das Hamburger Unternehmen der führende Kupferproduzent Europas. Jährlich produziert der Konzern etwa 1 Mio. Tonnen Kupferkathoden und mehr als 1,2 Mio. Tonnen Kupferprodukte aus primären Rohstoffen, aus Zwischenprodukten anderer Hütten und durch das Recycling von sekundären Rohstoffen, vor allem Kupferschrott. Beim Kupferrecycling ist der Konzern sogar weltweit Marktführer. Neben Kupfer und Kupferkathoden produziert er auch Koppelprodukte wie Edelmetalle, Blei, Nickelsulfat, Selen, Eisensilikatgestein oder Schwefelsäure. Zu den Kunden zählen die Kabel-, Elektro-, Telekommunikations- und Chemieindustrie sowie Zulieferer der Bau- und Automobilindustrie.

 
Die Norddeutsche Affinerie ist in der Kette der Produktionsstufen im Wesentlichen zwischen Rohstoff gewinnenden Minenbetrieben und Halbzeugproduzenten angesiedelt. Da die Norddeutsche Affinerie keine eigene Mine betreibe, werde das sich daraus ergebende Risiko der Rohstoffbeschaffung durch langfristige Verträge mit Minengesellschaften aus unterschiedlichen Regionen der Welt minimiert.

Europas größter Kupferhütte setzte eigenen Angaben zufolge die hervorragende Geschäftslage der vorangegangenen Quartale fort und erwirtschaftete in den ersten neun Monaten insgesamt sehr gute Ergebnisse. Im Zeitraum September 2007 bis Juni 2008 stieg der Umsatz von 4,69 auf 5,98 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich von 172 auf 312 Mio. Euro. Unter dem Strich verdiente die Gesellschaft 167 Mio. Euro und damit mehr als doppelt soviel wie im Vorjahreszeitraum mit 71 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie (EPS) verbesserte sich von 1,89 auf 4,11 Euro. Für das laufende vierte Quartal zeigte sich Firmenlenker Bernd Drouven ferner positiv gestimmt und bestätigte die Prognose für das Gesamtjahr. Er geht unverändert von einem (EBT) vor Sondereffekten von 250 Mio. Euro aus, nach 251 Mio. Euro im Jahr zuvor.
 
Mit der Übernahme des belgischen Konkurrenten Cumerio, die durch den Abschluss des Squeeze-Out-Verfahrens in diesem Jahr abgeschlossen wurde, hat die Norddeutsche Affinerie einen kräftigen Schritt nach vorn gemacht und die Marktposition erheblich verbessert. Nach dem Zusammenschluss beschäftigt das Unternehmen fast 4.700 Mitarbeiter an 12 Produktionsstandorten in Deutschland, Belgien, Großbritannien, Italien und Bulgarien sowie in der Schweiz und der Slowakei. Die durch die Übernahme erwarteten Synergien sollen im laufenden Geschäftsjahr 2007/08 (bis Ende September) zwischen 5 und 10 Mio. Euro liegen und ab dem nächsten Jahr 2008/09 jährlich rund 40 Mio. Euro erreichen. Langfristig erwartet das Management sogar ein Synergiepotenzial von ungefähr 50 Mio. Euro pro Jahr.

Erfreulich ist, dass die Integration schneller vorankommt als geplant und sich bereits in den Ergebnissen niederschlägt. Aus fundamentalen Gesichtspunkten klare Pluspunkte. Daneben ist die Aktie angesichts der moderaten Bewertung äußerst interessant. Auf Basis des für das Geschäftsjahr 2007/08 erwarteten Gewinns liegt das KGV bei rund sieben. Im kommenden Geschäftsjahr ist die Aktie mit einem KGV von neun alles andere als teuer. Zudem beläuft sich der Börsenwert gerade einmal auf rund 14% des Jahresumsatzes. Langfristig orientierte Käufe können sich daher auf dem aktuellen Kursniveau anbieten. Für ein Investment spricht auch die attraktive Dividendenrendite von knapp 5%. Zusätzliche Fantasie verspricht der kürzliche Einstieg des Stahlkonzerns Salzgitter, der sich mit knapp 11% an dem Kupferproduzenten beteiligt. Es wird erwartet, dass Salzgitter weitere fünf Prozent aus dem Besitz der angeschlagenen HSH Nordbank kaufen wird.
 
Europas größte Kupferhütte, die Norddeutsche Affinerie, und der Stahlkonzern Salzgitter erwägen eine Überkreuzbeteiligung. Der Austausch von Know-how soll damit verstärkt werden. Um eine Überkreuzbeteiligung herzustellen, wäre daher die Norddeutsche Affinerie am Zuge, sich ihrerseits an Salzgitter zu beteiligen. Doch NA-Chef Bernd Drouven scheint noch zu zögern. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters hatte Drouven jetzt lediglich gesagt, eine Beteiligung an Salzgitter wäre sinnvoll. Eine Entscheidung darüber sei aber noch nicht gefallen. Ende August hatte sich NA-Chef Drouven freilich noch viel skeptischer über eine Beteiligung an Salzgitter geäußert. So etwas könne zwar "irgendwann einmal passieren", hatte er damals gesagt. "Aber das ist etwas, was ich im Moment nicht vorhersagen könnte." Salzgitter-Chef Wolfgang Leese steht einer Überkreuzbeteiligung viel offener gegenüber. Falls sich die Norddeutsche Affinerie an Salzgitter beteiligte, „hätten wir nichts dagegen“, hatte Leese gegenüber Reuters erklärt.

Im Fall von Salzgitter und Norddeutscher Affinerie handelt es sich nach Ansicht von Branchenkennern um zwei kerngesunde Konzerne. Salzgitter hat der gestiegenen Rohstoffpreise und der Wirtschaftsflaute getrotzt und peilt für dieses Jahr einen erhöhten Vorsteuergewinn an. Statt 900 Millionen Euro erwartet Salzgitter inzwischen eine Milliarde Euro. Bei der Norddeutschen Affinerie sieht es noch besser aus.
 
Die Norddeutsche Affinerie wird ab 22. September 2008 in den größten europäischen Aktienindex STOXX 600 aufsteigen. Das zeigt, dass Europas größter Kupferproduzent immer bedeutender innerhalb Europas wird. Die Aktie ist immer noch einer der Top-Favoriten der Analysten für die kommenden Monate. Aufgrund der hervorragenden Marktposition und den damit einhergehenden guten Langfristperspektiven ist die Aktie der Norddeutschen Affinerie trotz zunehmendem konjunkturellen Gegenwind kaufenswert.
 
 
Die Aktie bewegt sich in einem langfristigen Aufwärtstrendkanal. Aus diesem ist sie signifikant nach unten ausgebrochen, jedoch im weiteren Verlauf (am 09.06.2008) erneut in den Aufwärtstrendkanal eingetreten. Dadurch hat sich das Chartbild verbessert, denn es besteht nun die Hoffnung, dass die Aktie ihren langfristigen Aufwärtstrend fortsetzt. Erst bei einem weiteren signifikanten Ausbruch aus dem Aufwärtstrendkanal würde sich das Chartbild verschlechtern. Die Kursentwicklung bestätigt somit den bisher aussichtsreichen Chartverlauf. Nachdem Mitte 2007 der begonnene Abwärtstrend verlassen worden ist, wird nun bereits zum vierten Mal das Allzeithoch getestet. Langfristig orientierte Käufe könnten sich daher auf dem aktuellen Kursniveau anbieten. Den jüngsten Börsenturbulenzen habe sich der Titel zwar nicht entziehen können, der Rückgang in den Bereich der Marke von 30,00 Euro könnte sich jedoch als gute antizyklische Einstiegsgelegenheit erweisen.

 


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