Monte dei Paschi: Jetzt wird es ernst!

Lieber Leser,

bei der italienischen Krisenbank Monte dei Paschi stehen entscheidende Tage und Wochen vor der Tür. Nachdem die Bankenaufseher der EZB eine Fristverlängerung bis Ende Januar abgelehnt haben, muss sich das im Jahre 1472 im toskanischen Siena gegründete Geldhaus bis Ende dieses Monats die dringend benötigten Kapitalpuffer beschaffen. Monte dei Paschi ächzt unter einem milliardenschweren Berg fauler Kredite. Unter anderem steht eine Kapitalerhöhung in Höhe von 5 Mrd. Euro im Raum. Zuletzt hieß es allerdings, dass sich die Suche nach potenziellen Ankerinvestoren nach dem gescheiterten Verfassungsreferendum und dem damit verbundenen Rücktritt von Ministerpräsident Matteo Renzi schwierig gestalte.

Jetzt könnte alles ganz schnell gehen

In diesen Tagen kommt die Führungsetage von Monte dei Paschi zusammen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Wie mit der Sache vertraute Personen gegenüber dem Nachrichtendienst Reuters erklärten, könnte hierbei ein Programm zum Schuldentausch auf den Weg gebracht werden. Unter der Prämisse, dass die Bankenaufsicht grünes Licht erteilt, könnte das Institut seinen Anlegern ein Tauschgeschäft von Anleihen gegen Aktien vorschlagen. Auch die Ausgabe neuer Aktien in der kommenden Woche sei ein denkbares Szenario. Sollten alle Stricke reißen, könnte auch der italienische Staat zur Hilfe eilen. In den vergangenen Tagen wurde immer wieder darüber berichtet, dass entsprechende Pläne für eine staatliche Bankenrettung vorliegen.

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