Lenovo: Davon sollten Sie sich nicht blenden lassen

Lieber Leser,

auf den ersten Blick präsentierte der Computerhersteller Lenovo für das abgelaufene Quartal einen hervorragenden Gewinn. Doch die Zahlen sind mit Vorsicht zu genießen. In praktisch allen Geschäftssegmenten kriselt es derzeit. Und der Gewinn ist hauptsächlich einer Einmalzahlung zu verdanken.

Operatives Ergebnis stieg um 297 %

Der Umsatz im 1. Geschäftsquartal 2016/17 betrug 10,1 Mrd. US-Dollar und verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 6 %. Immerhin konnte sich der Konzern im Vergleich zum Schlussquartal des vorigen Geschäftsjahres um 10 % steigern. Doch trotz sinkender Erlöse verbesserte sich das operative Ergebnis um sagenhafte 297 % auf 206 Mio. Dollar. Das Nettoergebnis legte immerhin um 64 % auf 173 Mio. Dollar zu. Was steckt dahinter?

Reuters hatte eine Erklärung

Die Nachrichtenagentur Reuters konnte zu dieser Frage eine Erklärung anbieten. Offensichtlich hat Lenovo im vergangenen Quartal eine wertvolle Immobilie in Peking veräußert, die reichlich Geld in die Kasse brachte. Anleger sollten sich folglich von dem Ergebnisplus nicht allzu sehr blenden lassen.

Handysparte und Server schreiben noch rote Zahlen

Denn sowohl in der Handysparte als auch im Segment Server, Software und Service schreibt Lenovo unterm Strich rote Zahlen. Lediglich im PC-Geschäft konnte man Umsatz und Ertrag halbwegs stabil halten. Die Einnahmen gingen um 7 % zurück, das operative Ergebnis stieg jedoch um 2,4 %, wodurch sich die EBIT-Marge um 0,5 % auf 5,3 % verbesserte.

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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse