Kann Saint-Gobain die Erwartungen des Marktes erfüllen?

Lieber Leser,

Saint-Gobain lag mit seinen Halbjahreszahlen im Rahmen der Erwartungen des Marktes. Der Umsatz ging zwar aufgrund von Unternehmensverkäufen und negativen Wechselkurseffekten um 1,6% zurück. Auf bereinigter Basis ist der Konzern aber um 2,9% gewachsen. Der Gewinn stieg um 6,8%, pro Aktie wegen einer geringeren Anzahl Aktien um 8,1%, und das operative Ergebnis um 7,3% auf 1,37 Mrd €.

In allen Sparten hat Saint-Gobain weniger umgesetzt, operativ aber mehr verdient. Regional ist der Konzern nur in Westeuropa gewachsen. Die operativen Ergebnisse haben sich aber in allen Regionen verbessert. In der zweiten Jahreshälfte will Saint-Gobain noch besser abschneiden. Entsprechend hat das Management auch für das Gesamtjahr einen Anstieg des operativen Ergebnisses in Aussicht gestellt. Die robuste Baukonjunktur in weiten Teilen Europas sollte für Rückenwind sorgen. Vor allem der Hauptmarkt Frankreich ist auf Erholungskurs. Der Brexit ist zwar ein Unsicherheitsfaktor, dürfte das Ergebnisziel aber nicht gefährden.

Noch nicht abgeschlossen ist die Sika-Übernahme. Die Familie Burkard hält 16,4% des Kapitals und 52,6% der Stimmrechte und will dieses Paket für 2,75 Mrd € an Saint-Gobain verkaufen. Der Sika-Verwaltungsrat will dagegen den Verkauf verhindern. Er beruft sich auf die Sika-Statuten, die ihm das Recht geben, das Stimmrecht eines unerwünschten Aktionärs auf 5% zu beschränken. Das Zuger Kantonsgericht hat derzeit zu klären, ob die Beschränkung rechtmäßig ist.

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