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Kalimarkt im Panikmodus! Was ist da los??? Und Stellungnahme von Passport Potash!


Als wir diese Woche die Kurse von Unternehmen aus der Kalibranche verfolgten, konnten wir nur staunen. Wenn sogar schon das DAX Unternehmen Kali & Salz am Montag um 25 % einbrechen und im Wochenverlauf weiter fallen, kann einem schon fast der Atem stocken. Grund genug um der Ursache, solch dramatischer Kursentwicklungen nachzugehen!

Am 30.Juli 2013 war so eine Art schwarzer Montag für Potash Unternehmen. Die meisten der Firmen mussten zweistellige Kursverluste hinnehmen. Da war der Kursverlust von Passport Potash mit „nur“ 7 % schon auffällig gering. Unternehmen wie die Potash Corp. und Mosaik verloren zu Handelsbeginn gleich etwa 25%, konnten sich aber im Tagesverlauf wieder etwas erholen. Die schlimmsten Kursverluste mussten auf Schlusskursbasis Karnalyte Resources mit 45 % und Encanto Potash mit 36% hinnehmen. Andere Potash Aktien wie Interpid Potash mussten 29 % Verlust, Potash Ridge 27 % Allana Potash und Verde Potash 20 % Kursverlust hinnehmen.

Was war der Auslöser für diese Massenpanik?

Der fünftgrößte Uralkali Produzent der Welt verlässt das russische Kartell Belarusian (BPC)!

Es gibt oder besser es gab zwei Kartelle, die bis zu 70% des globalen Kalimarktes kontrolliert haben. Eines der beiden das sich in Russland/Weißrussland befindet und als BPC bekannt ist, brach zusammen durch den Ausstieg von OAO Uralkali aus der Verkaufsorganisation Belarusian Potash Co. (BPC). Uralkali war seit 2005 zusammen mit dem Weißrussischen Potash Produzenten JSC Belaruskali Mitglied. Infolge des Zusammenbruches drohten die fünf größten Produzenten den Markt mit ungefähr 10 Mio. metrische Tonnen pro Jahr den Markt zu überschwemmen, wenn sie mit einer 100% Kapazität zu Kosten von 300 USD pro Metrischer Tonne produzierten. Der aktuelle Kassapreis liegt bei ungefähr 380 USD pro metrischer Tonne.

Diese Entwicklung konnte niemand vorhersehen und schlug deshalb im Markt ein wie eine Bombe. Es gibt aber auch Chancen und Hoffnungsschimmer, in diesen düsteren Zeiten der Kalibranche.

Diese Nachricht von Uralkali hatte auch einen Effekthascheranteil und wirft auch einige Fragen auf.  Warum sollten Unternehmen zu einem Kalipreis von 300 USD pro metrischer Tonne verkaufen, wenn der Marktpreis bei 380 USD pro metrischer Tonne liegt? Wollte Uralkali nur seine Marktmacht demonstrieren? Wenn das die Absicht war, kann man das Vorhaben als Gelungen bezeichnen! Aber hat das Unternehmen auch wirklich Interesse daran es so durchzuziehen?

Uralkali plant die Jahresproduktion um mehr als 2,5 Mio. metrische Tonnen hochzufahren. Aber in welcher Zeit können sie das schaffen? Ist es in kurzer Zeit möglich? Zudem haben auch die meisten Kunden die Uralkali ins Visier genommen hat bereits ihre Kaufengagements im Markt platziert. Wer ist Abnehmer der Mehrproduktion? Es ist gut möglich, dass es einige Zeit braucht bis Uralkali die zusätzlichen Tonnen am Markt platzieren kann. Die Frage lautet, wird der Kalipreis deswegen fallen? Wahrscheinlich  Ja. Aber wird der Preis bis auf die Prognostizierten 300 USD pro metrische Tonne fallen? Wahrscheinlich nicht.

Auch die Aktionäre von Uralkali konnten wenig Begeisterung am Vorhaben des Managements finden und ließen die Aktie um 20% abstürzen. Wie eigentlich jede Aktiengesellschaft hat auch Uralkali die Verpflichtung den Unternehmenswert zu wahren oder besser noch zu vergrößern. Die negative Reaktion der Aktionäre ist eine klare Botschaft an das Unternehmen, dass die doch eher kühnen Pläne der Gesellschaft auf nicht viel Verständnis stoßen.

Viele Gesellschaften die das Ziel der Produktion schon fast erreicht haben, oder noch eine Produktion planen, könnten gezwungen werden ihre Vorhaben zu verzögern oder gar zu annullieren. Wahrscheinlich wird auch das große Jansen Projekt von BHP mit Verzögerung in Produktion gehen. Durch die massive Vernichtung der Marktkapitalisierungen und das erschütterte Vertrauen in den Kalimärkten, werden es kleinere Gesellschaften schwierig haben, Finanzierungen durchzuführen oder Investoren für ihre Projekte zu finden.

Für Explorationsgesellschaften wie z.B. Passport Potash, die frühestens in drei Jahren die Produktion aufnehmen, sollte dieses Ereignis weniger von Bedeutung sein. Natürlich wirkt es sich auch auf Passport aus, wenn der Preis auf 300 USD pro metrische Tonne fällt und dort auch noch die nächsten vier bis fünf Jahre verharren sollte. Das könnte dazu führen, dass Explorationsausgaben zurückgefahren werden und somit Investitionen in deren oder ähnliche Aktien zusehends uninteressanter werden und evtl. auch Probleme bekommen, Investoren für ihre Projekte zu finden.

Als Fazit könnte man sagen, je weiter der kurzfristige Kalipreis fällt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er langfristig auch wieder höher stehen wird! Das langfristige Allheilmittel für niedrige Preise ist… niedrige Preise.

Passpor Potash besitzt ein lebensfähiges Projekt, sogar zu Preisen von 300 USD pro metrische Tonne, was viele Juniors nicht unbedingt von sich sagen können.

Die Reaktion des Marktes auf die teilweise drastischen Kursverluste von über 20-45% zeigen, dass sich nicht jedes Unternehmen in solch einer „komfortablen“ Lage befindet. Solange Passport seine Finanzierung aufrecht erhalten kann und sein Projekt weiter voran bringt, macht die Nachricht die Aktie sicherlich nicht attraktiver, sollte aber immer noch interessanter bleiben als andere Juniors. Diese Panik die momentan herrscht sollte noch lange nicht das Aus für Passport oder das Projekt bedeuten. Die letzte PEA von Passport zeigt ein sehr robustes Projekt mit Betriebskosten von 114 USD pro Tonne. Die meisten vergleichbaren Unternehmen, haben Betriebskosten in Höhe von 125-225 USD pro Tonne.

Mit einer Marktkapitalisierung von 25 Millionen CAD handelt Passport mit einem Abschlag von 75% zu den durchschnittlichen Taxierungen von z.B. Karnalyte, Encanto, Allana Potash, Elemental Minerals und Western Potash. Alle dieser Firmen haben höhere Kosten als Passport.

Die Nachricht vom 30.07.2013 zeigt, dass einige Kaliunternehmen in ernsthaften Schwierigkeiten sind oder kommen könnten. Hoffen wir, dass Passport Potash nicht eine von Ihnen wird. Aber die Zeichen für Passport stehen noch gut.

 

Hier eine Zusammenfassung der Stellungnahme des Direktoriums von Passport Potashzu dem Vorfall.

Passport Potash stimmt der Aussage der K+S Aktiengesellschaft zu, dass die Preisfestsetzung für Potash Dünger die in den Medien genannt wurden nicht gerechtfertigt sind und dass diese nicht die derzeitig herrschenden Verhältnisse von Angebot und Nachfrage wiedergeben. Passport stimmt K+S auch zu, dass die positiven mittel- und langfristig guten Aussichten für Düngemittel nach wie vor völlig intakt sind.

Die zuletzt gesehenen Kursverluste in den Potash Aktien sind nach Meinung des Unternehmens eine Kurzschlussreaktion der Marktteilnehmer, ausgelöst durch nicht belegbare Äußerungen seitens Uralkali. Es ist schon erstaunlich, dass Vale S.A. bekannt gibt, sich aus dem 4,3 Mio. Tonnen p.a. Rio Colorado Projekt in Argentinien zurück zu ziehen und BHP sein 8 Mio. Tonnen p.a. Jansen Projekt auf Halde legte. Ebenso erstaunlich ist, dass sich die Potash Aktien daraufhin nicht nach oben bewegten. Nicht vergessen sollte man auch, dass die konstante Nachfrage nach Düngemittel im globalen Markt konstant bleibt. Egal wie die Aktivitäten der Produzenten ausfallen, die folgenden Grundlagen ändern sich dadurch in keiner Weise:

1)     Die globale Bevölkerung wächst nach Schätzungen um ca. 300 bis 400 Millionen alle 5 Jahre; http://esa.un.org/unpd/wpp/unpp/p2k0data.asp

2)     Einkommenssteigerungen in den Entwicklungsländern, wodurch sich die Essgewohnheiten ändern und die Getreideanteile zunehmen sind ebenso positive Faktoren.

3)     Urbares Land ist rar und fällt im pro Kopf Vergleich weiter. Ackerlandgewinnung ist begrenzt. http://generalagronomics.com/decline-of-arable-land/

4)     Getreidepreise bleiben im historischen Vergleich hoch. Die Nachfrage nach Ackerland und effizienten Bewirtschaftung bleiben ebenfalls hoch und sollte somit auch die Potash Preise antreiben.

 

Pasport ist der Meinung, dass die momentane Unruhe mehr einen regionalen als einen globalen Einfluss hat. Uralkali hat gewisse Vorteile im Export, in die asiatischen Märkte hinein, wobei Potash Produzenten in der westlichen Hemisphäre die gleichen Vorteile in Exporte der USA und die brasilianischen Märkte haben, die weltweit Importmärkte sind. Die Auswirkungen dieser Kraftprobe zwischen Russland und Weißrussland bleibt zunächst noch unklar. Für PPI ist es sicher, dass es ein Fehler ist sich so stark auf die Aussage von Uralkali zu verlassen, deren Motive derzeit noch unklar sind. Aus finanzieller Sicht macht der Schritt von Uralkali wenig Sinn, da fallende Preise auch Uralkali nicht gerade helfen. Interessant wird sein, wie das Unternehmen auf die Reaktion der Aktionäre handelt, die die Aktie 20% abstraften.

Weiter geht Passport davon aus, dass es immer noch gute Chancen für Projekte gibt, die ein talentiertes Management besitzen und hervorragende Fundamentaldaten besitzen. Ferner zeigt die Sensitivitätsanalyse unserer ökonomischen Vormachbarkeitsstudie, dass das Holbrook Basin Projekt immer noch ökonomisch betrieben werden kann, wenn der Preis für Mutiate Potash (MOP) um 30 % fallen würde, was einem Peis von etwa 300 USD pro Tonne entspräche. Das Unternehmen glaubt mit dem Holbrook Projekt bestens positioniert zu sein, um von den derzeitigen Verhältnissen aus einer Reihe von Gründen profitieren zu können. Gute Gründe um für die Aktionäre Mehrwert zu schaffen sind für das Management:

1)     Das Projekt hat niedrige Capex kosten mit 780 USD pro Tonne.

2)     Das Projekt ist eines der flachsten weltweit.

3)     Das Proekt liegt in einer der bergbaufreundlichsten Jurisdiktion der Welt

4)     Die vorhandene Infrastruktur ist sehr gut.

 

Uralkalis Vorgehen hat eine ganze Menge an Unsicherheit, Unverständniss und Nervösität in den Markt gebracht. Das Management von Passport bleibt davon überzeugt, dass das Unternehmen wesentlich besser dasteht als andere Unternehmen in der Branche. Man ist auch weiterhin zuversichtlich, dass wenn sich der Staub der aufgewierbelt wurde wieder gelegt hat, Passport ebenfalls wieder wesentlich besser dastehen wird.

 

Viel Erfolg beim Handeln wünscht

Jörg Schulte

 

Weitere Informationen über Rohstoffe, Unternehmen und Reportagen finden Sie unter www.rohstoff-tv.net und www.commodity-tv.net .

 

 

 

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