Holt die VERGANGENHEIT die Royal Bank of Scotland ein?

Liebe Leser,

die RBS kämpft weiter mit den Sünden der Vergangenheit. Im 3. Quartal musste die Bank wieder ein dickes Minus verkraften. Damit steuert die RBS auf den neunten Jahresverlust in Folge zu. Im 3. Quartal fiel ein Verlust von 469 Mio £ an. Bis Ende September ist ein Minus von 2,5 Mrd £ aufgelaufen. Das dürfte im 4. Quartal nicht mehr aufzuholen sein. Kosten für Altlasten und den Umbau des Konzerns sowie höhere Rückstellungen für faule Kredite setzten der RBS zu.

Die roten Zahlen nähren Zweifel

Im Rahmen der Restrukturierung werden Beteiligungen verkauft und zahlreiche Stellen gestrichen. Die roten Zahlen nähren Zweifel, ob der Staat mit der Rettung der Bank in der Finanzkrise am Ende einen Gewinn machen kann. Über 70% der RBS-Aktien gehören der Regierung in London. 45 Mrd £ wurden 2008 in die Bank gesteckt, um sie aufzufangen. Die britische Regierung hat bislang damit einen Verlust von mindestens 25 Mrd £ gemacht.

Jetzt teilte die RBS mit, die auf Kredite für Privat- und Geschäftskunden spezialisierte Tochter Williams & Glyn nicht wie geplant bis Ende 2017 verkaufen zu können. Dies war eigentlich eine der Bedingungen für die staatliche Rettung vor 8 Jahren. Das Niedrigzinsumfeld setzt der Tochter zu. Die bislang erfolglosen Versuche, Williams & Glyn abzustoßen, waren ein Grund für die hohen Restrukturierungskosten. Für Altlasten wurden weitere 425 Mio £ zurückgelegt. Die Rückstellungen für faule Kredite erhöhten sich im Quartal um 82% auf 144 Mio £.

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