Grammer: Was ist da los?

Lieber Leser,

dieser Geschäftsbericht von Grammer liest sich überraschend, muss ich schon sagen. Auf der einen Seite verzeichnete der Autozulieferer 2015 sehr hohe Umsätze. Auf der anderen Seite steht dort ein vergleichsweise mageres EBIT zu Buche. Was ist da los?

Grammer wächst im 5. Jahr in Folge

Der Amberger Konzern erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von knapp 1,43 Mrd. Euro. Damit konnte er seine Einnahmen bereits im fünften Jahr in Folge steigern. Dieses Mal betrug der Zuwachs zum Vorjahr 4,4 %. Insbesondere die Sparte Automotive konnte einen wesentlichen Beitrag zu dieser erfreulichen Entwicklung beitragen.

Hohe Investitionskosten

Aber das ist gleichzeitig die Krux. Denn Grammer will den Erfolg dieses Bereichs veredeln, indem man die internationale Präsenz massiv ausweitet. Und diese Aktivitäten schlagen scheinbar voll aufs EBIT durch. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern erreichte lediglich 42,7 Mio. Euro.

Angesichts des hohen Umsatzes ist dies meiner Meinung nach ein geringer Ertrag und liegt zudem deutlich unter dem Vorjahresbetrag von 57 Mio. Euro. Doch wenn sich die Investitionen bezahlt machen, hat Grammer natürlich alle Argumente auf seiner Seite.

Grammer kann mit Dividende bei Anlegern punkten

Ich rechne es zudem dem Vorstand hoch an, dass er die Schwankungen im EBIT nicht auf dem Rücken der Anleger austrägt. Denn die Dividende verharrt für 2015 auf einem stabilen Niveau von 75 Cent pro Aktie. Dazu wurde die Ausschüttungsquote auf 35 % des Gewinns angehoben. So kann man es natürlich auch machen. Die Anleger dankten es dem Unternehmen, indem der Kurswert der Aktie seit Bekanntgabe des Geschäftsberichts am 30. März in der Spitze um rund 7 % zulegte.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse